Neuer Monitoringbericht

Im Jahr 2012 wurden prozentual in Deutschland etwas weniger mineralische Bauabfälle verwertet als 2010. Wie aus dem neuen Monitoringbericht der Kreislaufwirtschaft Bau hervorgeht, reduzierte sich vor allem die Verwertung von Bauabfällen auf Gipsbasis.

Verwertungsquote von mineralischen Bauabfällen geht leicht zurück


Zunächst die gute Nachricht: Die Menge aus Recyclingbaustoffen hat sich zwischen den Jahren 2010 und 2012 leicht erhöht. Das geht aus dem neuen Monitoringbericht der Initiative Kreislaufwirtschaft Bau zum Aufkommen und Verbleib von mineralischen Abfällen in Deutschland hervor. Demnach wurden im Jahr 2012 rund 66,2 Millionen Tonnen Recyclingbaustoffe hergestellt. Das sind etwas mehr als zwei Jahre zuvor – damals waren es noch 65,2 Millionen Tonnen.

Mit den Recyclingbaustoffen konnte im Jahr 2012 etwa 12 Prozent des Bedarfs an Gesteinskörnungen gedeckt werden. Von den 66,2 Millionen Tonnen wurde laut Bericht etwas mehr als die Hälfe im Straßenbau verwendet (34,2 Millionen Tonnen). 20 Prozent wurden im Erdbau, 19 Prozent als Gesteinskörnung in der Asphalt- und Betonherstellung und 9,1 Prozent in sonstigen Anwendungen eingesetzt.

Kreislaufwirtschaft Bau
Kreislaufwirtschaft Bau

Doch trotz der höheren Menge an Recyclingbaustoffen, ist die Verwertungsquote im Vergleich zu 2010 leicht gesunken. Das hat zwei Gründe: Zum einen hat sich die Anfallmenge erhöht und zum anderen ist die restliche Verwertung – beispielsweise die Verfüllung – leicht gesunken. So wurden im Jahr 2012 insgesamt rund 175,1 Millionen Tonnen mineralischer Bauabfälle verwertet. Gemessen am Gesamtanfall von 192 Millionen Tonnen sind das 91,2 Prozent. Im Jahr 2010 fiel diese Quote mit 91,7 Prozent nur leicht höher aus. Die Verwertungsquoten und –arten der Abfallfraktionen auf dem Bau unterscheiden sich dabei teilweise stark:

Boden und Steine:

Boden und Steine machen mit einen Anteil von 57,2 Prozent die mit Abstand größte Fraktion der mineralischen Bauabfälle aus. Hier sind 2012 rund 109,8 Millionen Tonnen Bodenaushub, Baggergut und Gleisschotter angefallen. Davon wurden 78,2 Prozent (85,9 Millionen Tonnen) verwertet. Der Großteil davon landete im übertägigen Bergbau oder im Deponiebau. Weitere 9,8 Prozent (10,7 Millionen Tonnen) wurden zu Sekundärbaustoffen recycelt, die restlichen 12 Prozent (13,2 Millionen Tonnen) endeten auf Deponien.

Bauschutt:

Etwa ein Viertel (26,9 Prozent) der mineralischen Bauabfälle sind Bauschutt. Von diesen 51,6 Millionen Tonnen wurden 2012 über zwei Drittel (40,4 Millionen Tonnen) recycelt. Weitere 16,9 Prozent (8,7 Millionen Tonnen) wurden verfüllt, die restlichen 4,8 Prozent (2,5 Millionen Tonnen) deponiert.

Straßenaufbruch:

Kreislaufwirtschaft Bau
Kreislaufwirtschaft Bau

Die höchste Recyclingquote vermeldet die Kreislaufwirtschaft Bau für Straßenaufbruch. Dieser bildet mit einem Aufkommen von 15,4 Millionen Tonnen etwa 8 Prozent der gesamten mineralischen Bauabfälle. Mit einer Quote von 96,1 Prozent (14,8 Millionen Tonnen) wurde diese Fraktion fast vollständig recycelt. Weitere 2,6 Prozent (0,4 Millionen Tonnen) wurden verfüllt und nur 1,3 Prozent (0,2 Millionen Tonnen) deponiert.

Bauabfälle auf Gipsbasis:

Die mit Abstand höchste Deponierungsquote haben die Bauabfälle auf Gipsbasis. Sie machen mit einer Masse von 589.000 Tonnen insgesamt nur einen geringen Anteil von 0,3 Prozent der mineralischen Bauabfälle aus. Mit 47,9 Prozent wurde davon fast die Hälfe auf Deponien beseitig (282.000 Tonnen). Zwei Jahre zuvor lag dieser Anteil mit 23,7 Prozent noch deutlich niedriger.

Baustellenabfälle:

Die sogenannten Baustellenabfälle setzen sich zu 50 Prozent aus Eisen und Stahl, zu rund 20 Prozent aus Altholz und zu rund 5 Prozent aus Glas, Kunststoff, Metallen und Dämmmaterial zusammen. Insgesamt fielen in dieser Fraktion 14,6 Millionen Tonnen an – das sind etwa 7,6 Prozent aller mineralischen Bauabfälle. Hier wurden lediglich 2,1 Prozent recycelt (0,3 Millionen Tonnen). Mit 93,1 Prozent wurden etwa 13,6 Millionen Tonnen verwertet und 4,8 Prozent deponiert (0,7 Millionen Tonnen).

© 320°/ek | 12.02.2015

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