Vierstufiges Verfahren

Gülle und Gärreste zu lagern und zu entsorgen, ist kostenintensiv. Eine Aufbereitungsanlage kann deshalb lohnenswert sein. Mit Hilfe einer vollautomatischen Anlage lässt sich das Gülle- und Gärrestvolumen um 50 Prozent reduzieren, verspricht ein Hersteller. Zugleich wird ein wertvoller Feststoff gewonnen.

Vollautomatische Aufbereitung für Gülle und Gärreste


Der deutsche Biogas-Spezialist Weltec Biopower bietet die Kumac-Technologie zur Gülle- und Gärrestaufbereitung ab sofort auch in Deutschland an. Bislang kam die Technologie in Agrarbetrieben und auf großen Biogasanlagen in Belgien und den Niederlanden zum Einsatz. Mit der vollautomatischen Aufbereitungsanlage lasse sich das Gülle- und Gärrestvolumen um 50 Prozent reduzieren, verspricht der Anlagenhersteller.

Zum Einsatz kommt dabei ein vierstufiges Verfahren, mit dem klares Wasser, flüssiges Düngerkonzentrat sowie ein wertvoller Feststoff gewonnen wird. Dafür werden der Gülle und den Gärresten Flockungsmittel beigemischt, um im ersten Schritt die festen und flüssigen Stoffe voneinander zu trennen. Bestimmte Nährstoffe werden dadurch fixiert; zudem lassen sich die Feststoffe mit der Siebbandpresse noch effizienter von der flüssigen Phase trennen. Des Weiteren sorgen die Additive für eine Reduktion der Geruchsemissionen. Der entwässerte Feststoff weist laut Weltec einen TS-Gehalt von cirka 30 Prozent auf und kann als Dünger, Kompost, Tiereinstreu oder beim Einsatz von Gülle als Biogas-Substrat genutzt werden.

Die verbleibende flüssige Phase wird anschließend durch ein Flotationsbecken geführt, sodass weitere kleine Partikel und Schwebstoffe abgetrennt werden. Letzte feste Teilchen werden durch einen Feinfilter entfernt. Im nächsten Prozessschritt durchläuft das Filtrat eine dreistufige Umkehrosmose, um Salze und Nährstoffe zu konzentrieren. Der resultierende flüssige und stickstoffreiche Dünger mache nur noch ein Viertel des Ausgangsvolumens aus, erklärt Weltec. Den größten Anteil der Aufbereitungsprodukte bilde klares Wasser mit rund 50 Prozent, das im Anschluss an die Behandlung im Ionentauscher in den Wasserkreislauf zurückgeführt werden kann.

Modulares System

Das System ist den Angaben zufolge modular skalierbar und kann bereits ab 50.000 Tonnen Gülle oder Gärrest pro Jahr eingesetzt werden. Bei einem erhöhten Verarbeitungsbedarf sei eine Kombination mehrerer Kumac-Linien einfach zu realisieren. Die Kumac Aufbereitung zeichne sich darüber hinaus durch den hohen Grad der Vollautomatisierung aus – der Personalaufwand sei somit auf ein Minimum beschränkt.

Wie Weltec hervorhebt, werde das positive Feedback bisheriger Kunden auch durch Untersuchungsergebnisse von zwei renommierten Institutionen untermauert: Sowohl die niederländische Wageningen University als auch die Landwirtschaftskammer Niedersachsen hätten der Aufbereitungsanlage Kumac eine hohe Funktionalität und eine sehr gute Massenbilanz attestiert.

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