Augustin Entsorgung

Das Entsorgungsunternehmen Augustin ist vor allem durch die Städtereinigung bekannt. Doch das Portfolio umfasst inzwischen eine Vielzahl von Entsorgungsleistungen - unter anderem auch die Schiffsverwertung.

Von der Stadtreinigung zur Schiffsverwertung


Aus dem Pferdegespann, mit dem Anton Augustin 1932 die Müllabfuhr in Meppen im niedersächsischen Landkreis Emsland einführte, ist gut 80 Jahre später ein kleiner Konzern geworden. Über 450 Mitarbeiter sind unter dem Dach der Unternehmensgruppe Augustin Entsorgung beschäftigt, rund 6.000 Kunden werden damit bedient.

Ganz oben im Organigramm thront die Holding Augustin Entsorgung. Sie umfasst zehn operativ tätige Unternehmen und vier Geschäftsbereiche: Ungefährliche Abfälle, Kanal-, Industrie & Straßenreinigung, gefährliche Abfälle und Altmetalle. Das größte Tochterunternehmen ist nach wie vor die Theo Augustin Städtereinigung in Meppen, erläuterte Norbert Behrendorf, Betriebsleiter bei Augustin Entsorgung Bremen, auf dem Sonderabfall-Forum des Entsorgerverbands bvse in Ingolstadt. Dort arbeiten 180 Angestellte im Bereich Wertstoffhandel, Sortierung, Aktenvernichtung, Containerdienst, kommunale Entsorgung und Miet-WCs. Der Jahresumsatz liegt bei etwa 20 Millionen Euro.

Das Hauptunternehmen in Meppen gehört ebenso wie die Unternehmen an den Standorten Leer (29 Mitarbeiter und Jahresumsatz von 4,5 Millionen Euro) und Werlte (60 Mitarbeiter und Jahresumsatz von 4,5 Millionen Euro) zu der Sparte ungefährliche Abfälle. Insgesamt werden in den drei Unternehmen jährlich etwa 40.000 Tonnen Papier, 15.000 Tonnen Holz, 12.000 Tonnen Glas, 20.000 Tonnen Kunststoffe, 5.000 Tonnen NE-Metalle und 60.000 Tonnen Restabfälle verwertet und behandelt.

Größter Schrottverwerter im Emsland

Daneben gibt es den Geschäftsbereich gefährliche Abfälle. An zwei Standorten werden jährlich etwa 60.000 Tonnen Sonderabfälle behandelt und beseitigt: In Herzlake arbeiten 19 Mitarbeiter, der Jahresumsatz liegt bei 4 Millionen Euro. In Bremen erzielen 50 Mitarbeiter einen Umsatz von 8 Millionen Euro. Die Kapazitäten werden in dem Bereich aber derzeit nicht ausgereizt. Allein am Standort Bremen könnten laut Behrendorf rund 80.000 Tonnen Sonderabfälle pro Jahr verarbeitet werden. Unter anderem gibt es dort eine chemisch-physikalische Behandlungsanlage sowie eine Anlage zur Herstellung fester vorgemischter Abfälle. Zu dem Geschäftszweig zählt außerdem Zipfel Werkstattentsorgung.

Ebenfalls in Meppen sitzt der Entsorgungsbetrieb Augustin, der sich um den Geschäftsbereich Kanalarbeiten und Industrie- und Straßenreinigung kümmert. Den Jahresumsatz bezifferte Behrendorf hier auf etwa 4 Millionen Euro. Darüber hinaus gibt es seit 2002 auch den Geschäftsbereich Altmetalle, der über das Unternehmen Emsschrott geführt wird. Rund 100.000 Tonnen Altmetalle werden durch Emschrott an zwei Standorten – in Meppen und in Nordhorn – jährlich erfasst, sortiert, bearbeitet und vermarktet. Laut Behrendorf ist die Firma damit der größte Altmetallverwerter des Emslandes. Derzeit sind dort 41 Mitarbeiter beschäftigt. Über den Umsatz in dem Geschäftsbereich Altmetalle machte der Betriebsleiter jedoch keine Angaben.

Seit 2012 ist Augustin Entsorgung auch in der Schiffsverwertung tätig. In Papenburg gründete Emsschrott gemeinsam mit der Reederei Deymann aus Haren die DA Schiffsverwertung. Hier werden Binnen- und Seeschiffe, Pontons sowie sonstige schwimmende Anlagen rückgebaut und die Wertstoffe verwertet, beziehungsweise Einzelteile verkauft. Angaben über die Höhe der verwerteten Mengen und des Umsatzes machte Behrendorf in Ingolstadt jedoch nicht.

© 320°/ek | 05.03.2015

Mehr zum Thema
100 Prozent recycelte Edelmetalle: Umicore führt „Nexyclus“ ein
Der längste Streik in der Geschichte der IG Metall
Dopper führt digitalen Produktpass ein