Was sonst noch passiert

Die Kurznachrichten der Woche im Rück- und Überblick: 31. März bis 4. April 2014.

Kurznachrichten: 31. März bis 4. April 2014.


Montag, 31. März:

  • Das Schweizerische Bundesamt für Umwelt (BAFU) gibt bekannt, dass die Langzeitsicherheit der Untertagedeponie in Heilbronn gewährleistet ist. Die Schweiz liefert jährlich rund 20.000 Tonnen Sondermüll zur Ablagerung in die Untertagedeponie. Nach einem Deckenabbruch im Deponiebereich des Salzbergwerks überprüften die Betreiber der Deponie den Langzeitsicherheitsnachweis. Das BAFU ist zum Schluss gekommen, dass die Sicherheit gegeben ist.
  • Die Stadtreinigung Dresden GmbH hat mit der Firma German EcoTec GmbH einen langfristigen Rahmenvertrag über die Lieferung von Mini-Abfallpressen vereinbart. Eine Mini-Presse kann den Angaben zufolge bis zu 112 Standard-Abfallbehälter mit einem Fassungsvermögen von jeweils 240 Litern ersetzen. Eingeworfener Müll kann demnach auf ein Neuntel komprimiert werden. Die Mini-Presse selbst hat Außenmaße von etwa zwei mal vier Metern, umfasst also die Fläche eines PKW-Parkplatzes. Die Höhe beträgt 1,78 Meter.
  • Die Kredithürde für die gewerbliche Wirtschaft in Deutschland ist auf einen neuen historischen Tiefststand gesunken. Sie ging im März nach Angaben des ifo-Instituts auf 18,5 Prozent zurück. Von den befragten Firmen gaben also aktuell 18,5 Prozent an, Probleme bei der Kreditvergabe zu haben. Das Umfeld für eine Unternehmensfinanzierung mit Bankkrediten sei in Deutschland damit weiterhin „exzellent“, so das ifo.
  • Die Entsorgungsdienstleister Reclay berichtet, dass die Themen Rücknahmesysteme und erweiterte Produzentenverantwortung auch in den USA immer stärker an Bedeutung gewinnen. Im Auftrag der amerikanischen Interessenvertretung Recycling Reinvented wurden kürzlich zwei Studien erstellt, deren Ergebnisse für Aufsehen sorgten. Die nordamerikanische Beratungsgesellschaft der Reclay Group, Reclay StewardEdge, hat für den Bundesstaat Minnesota eine Kosten-Nutzen-Analyse über die Einführung eines Rücknahmesystems von Getränkeflaschen durchgeführt. Darüber hinaus analysierte das Beratungsunternehmen die Auswirkungen einer Lizenzierungspflicht für Pappe, Papier und Kartonagen (PPK). Das Ergebnis: Die Untersuchungen zeigten, dass eine gesetzlich geregelte Produzentenverantwortung die Verwertungsquoten um 32 Prozent auf 61 Prozent ansteigen ließe, bei relativ gleichbleibenden Kosten.
  • Der niedersächsische Hersteller von Biogasanlagen MT-Energie hat im Süden Englands eine 1,2-Megawatt-Biogasanlage in Betrieb genommen, deren Substratmix zu 90 Prozent aus Lebensmittelabfällen besteht. Maissilage und andere Energiepflanzen haben lediglich einen Anteil von zehn Prozent. Der Betreiber der Anlage ist die Barfoots-Gruppe, die zu den größten Gemüselieferanten der europäischen Lebensmittelindustrie zählt.
  • Zur diesjährigen Jahrestagung des Deutschen Abbruchverbands (DA) am 28. und 29. März in Berlin kamen über 700 Teilnehmer und 80 Aussteller. Laut DA ist das die bislang höchste Teilnehmerzahl. Im Mittelpunkt der Fachtagung standen 18 Vorträge zu den Themen Technik, Schadstoffsanierung und Recycling, Arbeitsschutz und Unfallverhütung.
  • Die Firma Endress+Hauser gibt bekannt, auf der IFAT neue Produkte aus den Bereichen der Durchfluss- und Analysemesstechnik zu präsentieren. Dazu zählt der „Faulgas-Profi“ Prosonic Flow B 200, der den Volumenstrom in Bio-, Faul- und Deponiegasen misst und gleichzeitig den Methananteil im Gas erfasst. Mit der neuen magnetisch-induktiven Durchflussgerätelinie Promag 400 sei darüber hinaus ein sicherer Betrieb unter Wasser oder im Erdreich möglich. Vorgestellt wird ebenfalls der neue Liquiline Multiparameter-Messumformer CM44xR, der eine einfache Installation in Schaltschränken ermögliche. An das Gerät können bis zu acht unterschiedliche Memosens-Sensoren angeschlossen werden.

Dienstag, 1. April:

  • Der Koalitionsvertrag sieht den Ausstieg aus der landwirtschaftlichen Klärschlammausbringung vor, doch wie die Vorgabe umgesetzt werden soll, ist völlig offen. Claus-Gerhard Bergs vom Bundesumweltministerium erklärte auf einer bvse-Tagung zum Thema biogene Abfälle, dass ein Ausstieg nur mit einem angemessenen Übergangszeitraum möglich sei. Außerdem müsse darauf geachtet werden, dass es nicht zu einer Kostenexplosion durch die Phosphorrückgewinnung komme. Insbesondere für kleine Betriebe seien daher Ausnahmeregelungen denkbar.
  • Die Biogasanlage im brandenburgischen Wolfshagen, die derzeit in Probebetrieb läuft, soll im Frühjahr komplett hochgefahren werden. Wie das Planungsbüro Greenline aus Flensburg mitteilt, werden in der Anlage jährlich rund 65.000 Tonnen Substrate und dabei vorwiegend Mais und Zuckerrüben vergoren und zu etwa 13 Millionen Normkubikmeter Biogas verarbeitet. Der größte Teil hiervon wird mittels einer organisch-physikalischen Wäsche zu Bioerdgas aufbereitetet und in das regionale Erdgas-Netz eingespeist. Der Rest steht für ein BHKW für die Wärmeversorgung der Anlage und zur Beheizung anliegender Haushalte und kommunaler Einrichtungen zur Verfügung.
  • Der bvse macht darauf aufmerksam, dass Fahrer im gewerblichen Güterverkehr, die ihre Fahrerlaubnis vor dem 10.09.2009 erworben haben, ab dem 10.09.2014 einen Weiterbildungsnachweis (Schlüsselzahl „95“) in ihrem Führerschein benötigen. Fahrer, deren Führerschein zwischen dem 10.09.2014 und dem 10.09.2016 abläuft, benötigen einen Weiterbildungsnachweis erst ab dem Ablaufdatum des Führerscheins. Für weitergehende Informationen verweist der bvse auf das Bundesamt für Güterverkehr (LINK).

Mittwoch, 2. April:

  • Der Anlagenhersteller Dehoust aus Leimen stellt auf der IFAT optimierte Grauwasseranlagen vor. Mit den Aufbereitungssystemen könne Trinkwasser ohne Komfortverlust und ohne hygienische Bedenken zweimal genutzt werden, teilt das Unternehmen mit. Die speziell entwickelte und leistungsfähige BioMembranTechnologie (BMT) ermögliche die Reduzierung des täglichen Trinkwasserbedarfs in Gebäuden um rund 50 Prozent. Dank der „exzellenten“ Wasserablaufwerte nach der chemikalienfreien Aufbereitung stehe dem Nutzer klares, geruchsneutrales und vor allem keimfreies Betriebswasser für die Sekundärnutzung zur Verfügung.
  • Der Ingenieurtechnische Verband für Altlastenmanagement und Flächenrecycling (ITVA) hat die Dissertation „Evaluierung vorhandener Verfahren und Daten zur Beurteilung der Resorptionsverfügbarkeit ausgewählter Schadstoffe“ von David Brian Kaiser mit dem ersten Preis als herausragende Abschlussarbeit ausgezeichnet. Die Preisverleihung fand anlässlich des Altlastensymposiums 2014 am 20. März. Der Ansatz der Resorptionsverfügbarkeit könne zukünftig eine bedeutende Rolle spielen, den teils ungebremsten Flächenverbrauch in der Bundesrepublik Deutschland zu reduzieren, betont der ITVA.
  • Das Beratungsunternehmen ecoprog veröffentlicht eine Studie über den Markt für Biogasanlagen in Frankreich. Demnach werden in Frankreich bis zum Jahr 2020 rund 500 neue Biogasanlagen mit einer Leistung von circa 200 MWel in Betrieb gehen. Damit wird sich die Zahl der Biogasanlagen auf insgesamt 740 Anlagen verdreifachen. Auch die Leistung wird mit 310 MWel drei Mal so hoch wie bislang ausfallen. Insgesamt werden in der französischen Biogasbranche zwischen 2014 und 2020 über 800 Millionen Euro investiert. Dafür hat die neue Marktstudie von ecoprog insgesamt 900 potenzielle Standorte für neue Biogasanlagen identifiziert. Die Marktuntersuchung „Biogasanlagen in Frankreich – Markt und neue Standortpotenziale“ kann ab sofort unter www.ecoprog.de bestellt werden.

Donnerstag, 3. April:

  • In Düsseldorf beginnt der bvse-Altpapiertag. Über 550 Teilnehmer sind gekommen. Der Vorsitzende des bvse-Fachverbands Papierrecycling, Reinhold Schmidt, wirft der Politik vor, die Position der mittelständischen Erfassungs- und Verwertungsbetriebe zu schwächen, während sie gleichzeitig bei jeder Gelegenheit die Kreislaufwirtschaft propagiere. Er mahnt abermals einen fairen Wettbewerb an.
  • Die Deutsche Gesellschaft für Abfallwirtschaft (DGAW) hat auf ihrem Wissenschaftskongress in Münster wieder drei Stipendien vergeben. Eine Förderung erhielten in diesem Jahr Michael Rutz (FH Nordhausen), Tarek Elzamel (TU Darmstadt) und Oliver Schwab (TU Wien). Allen drei Stipendiaten soll durch diese Auszeichnung der Besuch von Kongressen beziehungsweise einer Summer School ermöglicht werden. Den Wissenschaftspreis „Abfall- und Ressourcenwirtschaft” in der Kategorie Vortrag vergab die Jury an Jan Möller. Er hat Ansätze für eine großtechnische Umsetzung eines biologischen Laugungsverfahrens zur Rückgewinnung von Schwermetallen aus Elektro- und Elektronikschrott untersucht.

Freitag, 4. April:

  • Mit einer Onlinepetition macht die Deutsche Umwelthilfe (DUH) auf die geplanten Mehrbelastungen für private Haushalte und mittelständische Unternehmen im Rahmen der EEG-Reform aufmerksam. Die Umwelt- und Verbraucherschutzorganisation fordert die Bürgerinnen und Bürger auf, mit ihrer Unterschrift ein Zeichen gegen die „ausufernde Bevorteilung“ weiter Teile der Industrie zu setzen. Nach wie vor leisteten zahlreiche so genannte „stromintensive Unternehmen“ nur einen minimalen Beitrag zur Energiewende, kritisiert die DUH. Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) habe in Brüssel für insgesamt 65 Branchen EEG-Vergünstigungen im Rahmen der Besonderen Ausgleichsregelung durchgesetzt. Die Industrie könnte damit um weitere 1,5 Milliarden Euro entlastet werden. Große Kraftwerksbetreiber dagegen zahlten weiterhin keinen Cent für selbst verbrauchten Strom.
  • Der Kölner Entsorgungsdienstleister Noventiz kritisiert die geplante 7. Novelle der Verpackungsverordnung. „Dieses Vorhaben geht zu Lasten des Mittelstands, der Verbraucher und der Umwelt“, mahnt Markus Höfels, Gründer und Geschäftsführer von Noventiz. Durch die Beschneidung der Branchenlösungen hätten Industriekunden keine Wahlfreiheit mehr. Von einem dem Fortschritt dienenden Wettbewerb sei man mit dem Entwurf der 7. Novelle weit entfernt. Noventiz geht davon aus, dass insbesondere der unter Preisdruck stehende Mittelstand betroffen sein wird.

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