Gefährliche Abfälle

Knapp 2 Millionen Tonnen gefährliche Abfälle wurden 2013 in Sachsen-Anhalt entsorgt. Der Großteil wurde importiert.

Weniger gefährliche Abfälle in Sachsen-Anhalt


Bis 2012 ist die Menge der gefährlichen Abfälle, die in Sachsen-Anhalt entsorgt wurden, kontinuierlich gestiegen. Im 2012 selbst lag die Menge der nachweispflichtigen Abfälle bei 2,08 Millionen Tonnen. Darunter fielen 2,005 Millionen Tonnen gefährliche Abfälle. In einer kleinen Anfrage wollten Bündnis90/Die Grünen nun von der Landesregierung wissen, wie diese Zahlen für 2013 und 2014 aussehen und wie und wo die Abfälle verwertet wurden. Das Ergebnis: Die Menge ist jeweils weniger geworden.

Wie aus der Antwort der Landesregierung hervorgeht, wurden im Jahr 2013 rund 1,909 Millionen Tonnen gefährlicher Abfälle in Sachsen-Anhalt entsorgt. Lediglich 40 Prozent davon stammen tatsächlich aus dem Bundesland selbst. Rund 970.000 Tonnen wurden aus anderen Bundesländern importiert, etwa 160.000 Tonnen stammen aus dem Ausland. Verwertet wurden die gefährlichen Abfälle zu 96,7 Prozent.

Etwas niedriger fallen die vorläufigen Zahlen für 2014 aus: 1,743 Millionen Tonnen gefährliche Abfälle wurden im vergangenen Jahr entsorgt, davon fielen wiederum rund 724.000 direkt in Sachsen-Anhalt an. Während mit 823.000 Tonnen etwas weniger aus den anderen Bundesländern importiert wurden, stieg die Menge aus dem Ausland um etwa 37.000 Tonnen auf 197.000 an.

97 Firmen behandeln gefährliche Abfälle

Eine Auflistung in der Antwort der Landesregierung zeigt, dass in Sachsen-Anhalt 97 Recyclingunternehmen im Jahr 2013 gefährliche Abfälle behandelt haben. Mit über 226.000 Tonnen hat die Firma Esco in Bernburg die größte Menge bearbeitet. Das Unternehmen bereitet die Abfälle für den Untertageversatz vor.

Umgeschlagen werden die Abfälle nach Angaben der Regierung an fünf Standorten: In den Häfen Magdeburg, Dessau, Gethin und Halle sowie in der Umschlaganlage LBR in Braunsbedra.

In einer weiteren Frage wollten die Grünen wissen, wann der Abfallwirtschaftsplan in Sachsen-Anhalt fortgeschrieben wird. Laut Regierung muss der Plan erst Ende 2017 angepackt werden. Allerdings werde der neue Plan bereits in diesem Jahr entworfen. Der Grund ist die „aktuelle Entwicklung der Entsorgungssituation im Bereich der mineralischen Abfälle“.

© 320°/ek | 15.01.2015

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