Wenn aus PET-Flaschen untrennbare Verbunde werden

Der Trend zu Getränken in PET-Flaschen hält an. Und auch der Anteil von pfandpflichtigen Getränkeflaschen nimmt zu. Doch damit verbunden sind inzwischen auch einige Begleiteffekte, die das nachfolgende Recycling der Flaschen erschweren.

„Für die Rücknahme von Pfandgebinden bringen Hersteller in letzter Zeit vermehrt Rücknahmeautomaten in den Handel, die die PET-Flaschen leider so stark verdichten, dass die nachfolgende PET-Verwertung deutlich erschwert wird“, beklagt bvse-Vizepräsident Herbert Snell. Gerade bei der Sortierung von bunten Flaschen, die zusammen mit Dosen verdichtet werden, erhöhe sich der Aufwand für das PET-Recycling beträchtlich.

„Die Sortierung hochverdichteter Flaschen gelingt auf den installierten Anlagen nicht mehr im gleichen Maße, wie bei den bisher im Markt angebotenen PET-Flaschenabfällen, denn diese hochverdichtete Flaschen lassen sich nur mit zusätzlichem Aufwand auftrennen. Und selbst dann bleiben untrennbare Verbunde zurück“, beschreibt Snell die Problematik.

Probleme bei Farberkennung

„Die Hochverdichtung von Flaschen führt zu untrennbaren Verbunden, die beispielsweise aus Flaschen unterschiedlicher Farben oder Materialverbunden von PET mit Dosen bestehen“, bestätigt auch bvse-Fachreferent Thomas Probst. „Die dementsprechend höhere Verdichtung der PET-Ballen führt dadurch wiederum zu Problemen bei der automatischen Erkennung, die von der Lage der Flaschen auf dem Band abhängig ist.“

Hinzu komme, dass auch das nachfolgende mechanische Ausschleusen der Flaschen deutlich beeinträchtigt werde. „Der Kostenvorteil der Logistik wird durch den deutlich höheren Aufwand beim Recycling aufgehoben.“ Auch die Arbeitsgemeinschaft PET-Recycling im bvse beklagt inzwischen den zunehmenden Einsatz solcher Rücknahmeautomaten: „Während der Handel profitiert, erhöht sich der Aufwand der Sortierung für die Recycler erheblich“, kritisiert bvse-Vizepräsident Snell.