Pelletproduktion im zweiten Quartal

Die deutschen Pelleterzeuger produzieren im Jahr 2014 bislang auf stabil hohem Niveau. Im zweiten Quartal ist der Einsatz von Sägerestholz gestiegen. Lager und Silos im Pellethandel und der Produktion sind für die kommende Heizsaison bundesweit gut gefüllt.

Einsatz von Sägerestholz leicht gestiegen


Im ersten Halbjahr wurden knapp 1 Million Tonnen Holzpresslinge hergestellt und damit nur rund 7 Prozent weniger als im Vorjahr. „Die Pelletbranche ist für den kommenden Winter gerüstet und produziert in Deutschland weiterhin mehr als verbraucht wird“, sagt Martin Bentele, Geschäftsführer beim Deutschen Energieholz- und Pellet-Verband (DEPV).

Jahresdurchschnittpreise Pellets 2013„Nach dem milden Winter hätte ein deutlicher Rückgang der Pelletproduktion in Deutschland niemanden überraschen können“, erklärt Bentele. Eine entsprechende Tendenz im ersten Quartal sei aber durch eine deutlich erhöhte Produktion im zweiten Quartal kompensiert worden. „Die Pelletproduzenten in Deutschland sind in der Lage, die kontinuierlich steigende Anzahl der Pelletfeuerungen zu bedienen. Durch die hervorragende Ausstattung mit Sägewerken und der hohen Holzverfügbarkeit befindet sich Deutschland weltweit nach wie vor mit an der Spitze bei der Pelletproduktion.“

Sägerestholz mit Anteil von 92,5 Prozent

In Deutschland werden Pellets in einem breiten Spektrum eingesetzt, vom Wohnzimmerofen über die Beheizung von Wohngebäuden bis hin zu Großanlagen oder der Herstellung von Prozesswärme, beispielsweise bei der Nahrungsmittelproduktion. Auch im zweiten Quartal 2014 setzten Pelletproduzenten vor allem Sägerestholz (92,5 Prozent) als Rohstoff ein, berichtet der DPEV. Dies erfolgte allerdings in stärkerem Maße als im abgelaufenen Winter, als der Sägerestholzeinsatz kurzfristig auf 83 Prozent gesunken war. Die Verwendung von nicht sägefähigem Rundholz liegt dementsprechend bei 7,5 Prozent. Unverändert werden über 99 Prozent der Pellets für die Bereitstellung von Wärme in Kleinfeuerungsanlagen hergestellt (ENplus-Qualitäten A1 und A2).

Die Produktion von Industriepellets für große (Heiz-)Kraftwerke spielt in Deutschland weiterhin keine Rolle. Lose Ware, die per LKW beim Heizungsbetreiber angeliefert wird, macht nach Angaben des DEPV 79 Prozent des Pellethandels aus. Der Anteil von Pellets in Säcken (Sackware) liege bei 21 Prozent. Über 82 Prozent der Inlandsproduktion wurden im zweiten Quartal im Inland verbraucht, gut 17 Prozent wurden exportiert.

Höhere Pelletpreise wirken nach

Laut DEPV ist damit zu rechnen, dass die für das Jahr 2014 prognostizierte Neuinstallation von 47.000 Pelletfeuerungen nicht erreicht wird. Die Zurückhaltung der Heizungskunden bei der Investition in neue Heizungen lasse sich teilweise auf den milden Winter zurückführen, erklärt Bentele. Vielen Hausbesitzern erscheine die heizkostensparende Heizungsmodernisierung als unwichtig. Aber auch die vorübergehend höheren Pelletpreise des letzten Jahres bei kurzzeitig sinkenden Heizölpreisen dürften nachwirken, so der Verbandsgeschäftsführer.

In Deutschland gibt es laut DEPV 40 unabhängige Pelletproduzenten mit bundesweit 55 Produktionsstätten.

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