Marktbericht für NE-Metalle

Starke Fundamentaldaten geben den Metallpreisen Auftrieb. Nutznießer ist vor allem Kupferschrott. Der wöchentliche Marktbericht für NE-Metalle.

Kupferschrottpreis klettert weiter nach oben


Trotz Verschnaufpausen sind die Metallpreise in den vergangenen Tagen wieder gestiegen. Beobachter können allerdings keine spezifischen Gründe ausmachen. Am vergangenen Freitag fiel zwar der US-Arbeitsmarktbericht besser aus als erwartet, doch in den Tagen danach hatten die Aktienmärkte schwächer geschlossen. Am heutigen Donnerstag gab die chinesische Zollbehörde zudem bekannt, dass China im Juni den zweiten Monat in Folge weniger Kupfer und Eisenerz importiert hat. Doch möglicherweise ließen sich die Anleger stärker von den fundamentalen Daten lenken. Denn die sehen unverändert gut aus.

Anteil von Sekundärkupfer an der europaweiten Kupferproduktion 2002-2011So hat China im ersten Halbjahr 2014 rund 2,52 Millionen Tonnen Kupfer eingeführt, wie die Commerzbank berichtet. Das entspreche einem Anstieg um 25,6 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Weltweit betrachtet ist die Nachfrage nach Kupfer im ersten Quartal um 14 Prozent gestiegen. Die Deutsche Industriebank IKB geht davon aus, dass der Verbrauch im gesamten Jahr 2014 um 4 Prozent zulegen wird. Für die kommenden drei Monate erwartet die Bank einen Kupferpreis um 6.900 US-Dollar je Tonne.

Gut sich die Aussichten auch für Aluminium. Bis Ende Mai ist die globale Primärproduktion laut IKB um gut 3 Prozent gewachsen. Während Westeuropa stagnierte, legten besonders China und die Golfregion kräftig zu. Die Bank erwartet für das dritte Quartal einen leichten Aufwärtstrend für Primär- wie auch Sekundäraluminiumpreise. Der Preis wird sich ihrer Einschätzung um 1.900 US-Dollar je Tonne bewegen. Dabei dürfte sich die Preisdifferenz zwischen Sekundär- und Primäraluminiumpreis verringern.

Kräftiger Preisschub für Kupfer

Für die Schrottpreise war somit das Umfeld günstig, um weiter zu steigen. Nach Angaben des Verbands Deutscher Metallhändler (VDM) erlöste Blanker Kupferdrahtschrott (Kabul) am Mittwoch (9. Juli) zwischen 5.050 und 5.240 Euro je Tonne. Im Vergleich zur Vorwoche bedeutet das eine kräftige Preissteigerung um 110 Euro am unteren Ende und 90 Euro am oberen Ende. Der Preis für Schwerkupferschrott (Keule) erhöhte sich sogar um bis zu 150 Euro je Tonne. Am vergangenen Mittwoch lagen die Preise zwischen 4.800 und 4.950 Euro je Tonne. Das bedeutet am unteren Ende eine Preissteigerung um 100 Euro und am oberen Ende um 150 Euro.

Erneut gestiegen sind auch die Preise für Aluminiumschrott. Drahtschrott aus Reinaluminium (Achse) erlöste laut VDM zwischen 1.450 und 1.610 Euro je Tonne, und damit im Durchschnitt 50 Euro mehr. Aluminiumprofilschrott (Alter) stieg im Vergleich zur Vorwoche um durchschnittlich 30 Euro und notierte zwischen 1.460 und 1.560 Euro je Tonne.

Erhöht haben sich auch die Preise für Altzink und Altblei. Altzinkschrott (Zebra) erlöste am Mittwoch (9. Juli) zwischen 1.230 und 1.290 Euro je Tonne und damit um bis zu 70 Euro mehr als in der Vorwoche. Weichbleischrott (Paket) kam laut VDM auf 1.340 bis 1.460 Euro je Tonne. Das bedeutet eine Preissteigerung um 20 Euro am unteren Ende und 30 Euro am oberen Ende.

Gestiegen sind auch die Preise für Nickelschrott. V2A (Alt- und Neuschrott) erzielte am vergangenen Mittwoch zwischen 1.330 bis 1.370 Euro. Das bedeutet am oberen Ende eine Erhöhung um 20 Euro. V4A (Alt- und Neuschrott) erlöste zwischen 1.740 und 1.770 Euro je Tonne. Das bedeutet am unteren Ende einen Anstieg um 90 Euro je Tonne. An der Spitze blieb der Preis unverändert.

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