Aufbau eines Verpackungsregisters

Die Vorarbeiten für das Inkrafttreten des neuen Verpackungsgesetzes laufen. Am Mittwoch wurde in Berlin die neue Stiftung Zentrale Stelle Verpackungsregister vorgestellt. Auch die Entscheidung, wer die Stiftung als Vorstand führen wird, ist getroffen.

Zentrale Stelle nimmt Gestalt an


In Berlin wurde heute die Stiftung Zentrale Stelle Verpackungsregister vorgestellt. Die Behörde soll ab 2019 auf Grundlage des Verpackungsgesetzes ihre Arbeit aufnehmen und mit einem zentralen Datenregister für mehr Transparenz und Kontrolle beim Recycling von Verpackungen sorgen. Stifter sind die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE), der Handelsverband Deutschland (HDE), die IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen sowie der Markenverband.

„Die Stiftung wird die Vorgaben des Verpackungsgesetzes effizient kontrollieren, so dass wir die ehrgeizigen Recyclingquoten erfüllen können“, erklärte Franz-Olaf Kallerhoff, Vorsitzender der Geschäftsführung Procter & Gamble Germany und Vertreter der Stifter. „Die Hersteller von Verpackungen übernehmen mit der Finanzierung des Stiftungsaufbaus die Verantwortung für die qualitative Weiterentwicklung des dualen Systems.“

Dazu gehören laut Kallerhoff die Marktanteilsberechnung für die dualen Systeme und das Schließen von Schlupflöchern durch verbesserte Definitionen und Standards an den Schnittstellen des bestehenden Systems. Um die Transparenz und Kontrolle beim Verpackungsrecycling zu verbessern, wird die Stiftung ein Register aller Produktverantwortlichen aus Industrie und Handel führen und die Mengen von Herstellern und dualen Systemen abgleichen. Außerdem will sie mit Standards für mehr recyclinggerechtes Design bei Verpackungen sorgen.

Um ein „Höchstmaß“ an Datensicherheit zu gewährleisten, wird die Stiftung unter die Rechts- und Fachaufsicht des Umweltbundesamtes gestellt und auch das Bundeskartellamt wird den Umgang mit den Daten kritisch begleiten. Als beliehene Behörde werde die Zentrale Stelle den sicheren Rechtsrahmen für eine erfolgreiche Weiterentwicklung des Verpackungsrecyclings in Deutschland und Europa darstellen, sind sich die Verantwortlichen sicher.

Gundula Rachut wird die Stiftung führen

Auch die Führungsfrage ist inzwischen geklärt. Zum Vorstand der Stiftung Zentrale Stelle wurde die Umweltjuristin Gunda Rachut bestellt. Rachut gestaltete bereits als Geschäftsführerin der Projektgesellschaft den Aufbau der Stiftung Verpackungsregister.

Die Juristin war nach ihrem Studium zunächst als Sachverständige tätig. Zu ihren Schwerpunkten zählten Monitoringsysteme und Konzepte für Sortier- und Mengenstromanalysen im Bereich Verpackungen sowie deren begleitende IT-Systeme. Im Auftrag des Umweltbundesamtes war Rachut auch Mitautorin von Studien zur Fortentwicklung der Verpackungsentsorgung und 2011 im Planspiel zum geplanten Wertstoff-Gesetz an zwei Grundlagenstudien beteiligt.

Sitz der neu gegründeten Stiftung ist Osnabrück, wo Rachut auch mit ihrer Familie lebt.

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