Ergebnisse 1. Halbjahr 2014

Trotz eines Umsatzanstiegs von fast 80 Prozent weist der MVA-Hersteller für das erste Halbjahr erneut einen Verlust aus. Mittelfristig seien die Rahmenbedingungen in China dennoch günstig, versichert der chinesische Konzern.

ZhongDe Waste Technology schreibt weiter rote Zahlen


Der chinesische Hersteller von Müllverbrennungsanlagen, ZhongDe, hat im ersten Halbjahr 2014 den Umsatz um 78,8 Prozent auf 4,6 Millionen Euro gesteigert. Die beiden laufenden Projekte in Zhucheng und Dingzhou hätten dazu 2,4 Millionen Euro beigetragen, teilt der Konzern mit. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) konnte davon allerdings nicht profitieren: Der Verlust blieb mit -2,8 Millionen Euro nahezu unverändert. Das Nettoergebnis verschlechterte sich sogar von 3,3 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2013 auf aktuell -4,4 Millionen Euro.

Der Auftragsbestand von ZhongDe sank den Angaben zufolge von 248,7 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2013 auf 218,3 Millionen Euro. Mittelfristig geht ZhongDe jedoch weiterhin davon aus, dass der Konzern von günstigen politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für eine umweltfreundliche Müllentsorgung sowie von der wachsenden Nachfrage nach Müllverbrennungsanlagen in China und ganz Asien profitieren wird.

Abfallaufkommen in China in den Jahren 1990 bis 2012 (in Millionen Tonnen) _So habe das chinesische Umweltministerium am 30.Mai 2014 neue Abgasnormen für Luftschadstoffe aus Kesseln und kommunalen Müllverbrennungsanlagen veröffentlicht. Die aktualisierte „Abgasnorm für Luftschadstoffe aus Kesseln“ gibt neue Abgasgrenzen für Stickoxide sowie Quecksilber und Quecksilberverbindungen aus kohlebefeuerten Kesseln vor und setzt bestimmte Emissionsgrenzwerte für Luftschadstoffe, schreibt das Unternehmen in seinem Halbjahresbericht. Außerdem eliminiert sie Bestimmungen über die Vorgabe unterschiedlicher Emissionsgrenzwerte für verschiedene funktionale Zonen unter Berücksichtigung der Kesselkapazität sowie bezüglich der Konzentrationsgrenzwerte für den anfänglichen Rußausstoß kohlebefeuerter Kessel und erhöht die Kontrollanforderungen für sämtliche Schadstoffe. Die neuen Normen werden helfen, Feinstaub um 660.000 Tonnen und Schwefeldioxid um 3,14 Millionen Tonnen zu reduzieren, ist sich der Hersteller sicher.

Die aktualisierten Normen für kommunale Müllverbrennungsanlagen weiten den Geltungsbereich aus und identifizieren Kohlenmonoxid als Indikator für die Betriebsbedingungen sowie als Indikator für die Verschmutzungskontrolle, so ZhongDe. Darüber hinaus definieren sie die Online-Überwachungsanforderungen für den Rußausstoß und Emissionsanforderungen für die Inbetriebnahme und das Anhalten der Brennöfen sowie für Notfälle und geben striktere Anforderungen bezüglich einer Verschmutzungskontrolle vor. Unter anderem sind als Abgasgrenzwerte für Dioxine 0,1 ngTEQ/m3 vorgegeben, was laut ZhongDe den striktesten Normen der Welt entspricht. Die neuen Normen würden dabei helfen, Stickoxide aus der Verbrennung von Festmüll um 25 Prozent, Schwefeldioxid um 62 Prozent und Dioxine um 90 Prozent zu reduzieren.

Derzeit 7 Projekte

ZhongDe ist nach eigenen Angaben sowohl im reinen Anlagenbau (EPC: Engineering, Procurement and Construction) als auch im Anlagenbetrieb (BOT: Build, Operate and Transfer) tätig. Der Schwerpunkt liegt auf Großanlagen mit einer Entsorgungskapazität von etwa 1.000 Tonnen Abfall pro Tag.

Im Bereich EPC verfolgt ZhongDe derzeit drei Projekte: Das EPC-Projekt Zhucheng ist auf eine Tageskapazität von 500 Tonnen ausgelegt und soll 2015 fertiggestellt werden. Das Projekt in Dingzhou hat eine Tageskapazität von 600 Tonnen und soll ebenfalls 2015 fertiggestellt sein. Das Projekt in Wuhai ist auf 1.000 Tonnen pro Tag ausgelegt und soll 2017 beendet sein.

Im Bereich BOT hat ZhongDe vier Projekte in Bearbeitung, darunter die Anlage in Zhoukou (Tageskapazität: 500 t; Fertigstellung 2014), in Kunming (Tageskapazität: 700 t; Fertigstellung 2015) sowie in Xianning (Tageskapazität: 600 t; Fertigstellung 2014) und in Lanzhou (Tageskapazität: 2.000 t; Fertigstellung 2018).

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