Prognose zur Marktentwicklung

Rein auf Basis der Fundamentaldaten deuten sich für Zink keine gravierenden Preissteigerungen an. Das Metall wird langfristig gut verfügbar sein, glauben Experten. Dafür sorgt auch das Recycling.

Zink: Keine Knappheit in Sicht


Der Rohstoff Zink ist – trotz leichter Defizite im Markt – langfristig verfügbar. Dies ist das Ergebnis eines Workshops der Deutschen Rohstoffagentur (DERA) in der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR). Mehr als 40 Vertreter und Vertreterinnen aus Unternehmen, Branchenverbänden und wissenschaftlichen Institutionen diskutierten auf der Veranstaltung die zukünftige Verfügbarkeit und Versorgungssicherheit des Rohstoffs Zink. Zink ist ein wichtiges Metall für den Korrosionsschutz, beispielsweise im Automobilbau oder der Bauindustrie.

Verwendete Menge an Zink in Deutschland nach Hauptverwendungsgebieten 2012Im Rahmen der Veranstaltung stellte die DERA erste Ergebnisse ihrer Studie Rohstoffrisikobewertung Zink vor. Demnach könnten in den nächsten fünf Jahren etwa 1,5 bis 2 Millionen Tonnen neuer Förderkapazitäten den Markt erreichen. „Auf längere Sicht steckt in den derzeitigen weltweiten Bergbauprojekten genügend Potential zur langfristigen Deckung der zukünftigen Zinknachfrage“, so DERA-Experte Martin Schmitz. Zugleich könnten aufgrund einer Reihe von Bergwerksschließungen kurz- bis mittelfristig weiterhin Defizite am Zinkmarkt auftreten, wenn der weltweite Bedarf weiter deutlich ansteigen und sich die Bereitstellung neuer Bergwerkskapazitäten verzögern sollte. „Die Entwicklung der neuen Förderkapazitäten müsse jedoch fortlaufend beobachtet werden, um mögliche Defizite am Markt frühzeitig zu erkennen“, so Schmitz weiter.

Zu Beginn der Veranstaltung wies Matthias Simon vom Gesamtverband der Deutschen Buntmetallindustrie auf die Bedeutung von Zink für die deutsche Industrie, insbesondere für die Stahlindustrie, hin. Zink wird im Wesentlichen zum Verzinken von Stahl, aber auch für die Produktion zahlreicher Halbzeuge wie Bänder und Drähte sowie Legierungen wie beispielsweise Messing verwendet. Die heimische Produktion von Metallen sei nicht nur als „Quelle für zahlreiche Vorprodukte des deutschen produzierenden Gewerbes von Bedeutung, sondern reduziere aufgrund des Recyclings von Schrotten auch die Abhängigkeit von Rohstoffimporten“, betonte Simon.

Wie Sabina Grund von der Initiative Zink in der WirtschaftsVereinigung Metalle erläuterte, decke das Recycling von Zink bereits bis zu einem Viertel des heutigen Zinkbedarfs der Welt ab. Recycling liefere damit „einen zunehmend bedeutenden Beitrag zur weltweiten Zinkversorgung“.

Das endgültige Ergebnis der Studie Rohstoffrisikobewertung Zink wird im April auf der DERA-Internetseite veröffentlicht.

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