Baden-Württemberg

Die rückläufigen Entsorgungspreise für Siedlungsabfälle machen sich auch bei der Gebührenentwicklung bemerkbar. Baden-Württemberg meldet einen neuen Tiefstand. Eine vierköpfige Familie zahlt so wenig wie selten zuvor.

Müllgebühren auf dem Tiefstand


Mit solchen Nachrichten geht ein Umweltminister gerne an die Öffentlichkeit. „Inflationsbereinigt haben wir im Land seit dem Jahr 2002 einen Rückgang der Gebühren um fast 30 Prozent“, verkündet Franz Untersteller heute in Stuttgart stolz. Der Grünen-Umweltminister des Landes stellt die Abfallbilanz vor, jene Dokumentation, die genau aufzeigt, welche Siedlungsabfälle wohin fließen. Demnach sind im Jahr 2012 knapp 3,8 Millionen Tonnen Hausabfälle angefallen. Weniger als die Hälfte davon (1,53 Millionen Tonnen) entfällt auf die Fraktion Haus- und Sperrmüll. Das entspricht einem Rückgang von mehr als 20.000 Tonnen im Vergleich zu 2011.

Leicht gestiegen ist die Erfassung von Biomüll. Pro Einwohner in Baden-Württemberg seien 43 Kilogramm verwertet worden, erklärte der Grünen-Politiker. Das entspreche einer Zunahme um 1 Kilogramm pro Einwohner. Das neue Kreislaufwirtschaftsgesetz schreibt den Kommunen vor, dass alle Bioabfälle ab 1. Januar 2016 getrennt eingesammelt werden müssen. Auch in Baden-württemberg werden deshalb deutlich mehr Bioabfälle gesammelt. „Wir wollen diese Menge kontinuierlich um weitere 17 Kilogramm auf insgesamt 60 Kilogramm pro Kopf und Jahr erhöhen“, kündigt Untersteller an.

Insgesamt ist das Haus- und Sperrmüllaufkommen in Baden-Württemberg auf einen Tiefstand gesunken. Mit einer Gesamtmenge von ??? Tonnen liegt das Pro-Kopf-Aufkommen bei 142 Kilogramm.  Was für die Anlagenbetreiber ein Problem darstellt, weil sie ihre Fixkosten für den Anlagenbetrieb auf weniger Mengen verteilen müssen, ist zumindest für den Gebührenzahler von Vorteil. Mit 148,69 Euro für einen durchschnittlichen Vier-Personen-Haushalt liegen die Abfallgebühren für 2013 so niedrig wie nie zuvor.

 

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