Mit Reststoffen aus der Glasindustrie

Nachwuchsforscher an der Universität Bergakademie Freiberg untersuchen, wie Reststoffe aus der Glasindustrie die Eigenschaften von Werkstoffen verbessern können. Dadurch sollen Baustoffe langlebiger werden.

Forscher tüfteln an einfachem Verfahren für Baustoffe


Das Projekt der Forschergruppe trägt den Titel CoReCon (Corrosion Resistant Concrete) und wird unter Leitung der Professur für Glas- und Emailtechnik durchgeführt. Die Wissenschaftler versprechen sich vor allem ein großes Einsparpotential, weil hydraulisch gebundene Werkstoffe weniger anfällig für Korrosionsschäden sind und deshalb auch seltener saniert oder repariert werden müssen.

Wie die Forschergruppe hervorhebt, sind Werkstoffe verschiedenen Umwelteinflüssen wie Feuchtigkeit, Temperatur sowie deren Wechseln ausgesetzt. Mechanisch werden die Werkstoffe durch die stetige Belastung angegriffen. Chemisch erfolgt die Belastung durch Kohlenstoffdioxid, Luft und Taumittel. Biologisch werden die Werkstoffe durch Moose, Algen, Wurzeln und Bakterien belastet.

„So hat jeder Autofahrer mit den Auswirkungen der mangelhaften Frost-Tau-Widerstände auf deutschen Autobahnen zu kämpfen, wenn in jedem Frühling erneut die Schlagloch-Saison beginnt“, erklärt Projektleiter Harald Erler. „Hier würde ein hydraulischer Werkstoff mit erhöhtem Frost-Tau-Wechsel langfristig die Kosten senken, weil vorzeitige Wartungs- und Reparaturarbeiten entfallen würden.“

Insgesamt soll ein einfacheres und preiswertes Verfahren entwickelt werden, welches die Dauerhaftigkeit der Werkstoffe langfristig verbessert. Dafür wird das Projekt CoReCon mit rund 800.000 Euro bis Ende 2014 aus Mitteln des ESF und des Freistaates Sachsen gefördert. Projektbeginn war der 1. Dezember.

Es ist bereits die dritte Nachwuchsforscherguppe an der Professur für Glas- und Emailtechnik bei Prof. Heiko Hessenkemper. Neben dem Projektleiter Harald Erler arbeiten am Projekt die wissenschaftlichen Mitarbeiter Markus Neubert, Florian Häußler, Matthias Werner und Stephan Dunkel. Fachliche Unterstützung erhalten die Nachwuchsforscher von den Mentoren Dipl.-Ing. Kathrin Häußler (Professur für Glas- und Emailtechnik), Dr.-Ing. Katja Dombrowski-Daube (Professur für Baukonstruktion und Massivbau) und Prof. Ernst Schlegel (Professur für Keramik).

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