Entsorgung gefährlicher Abfälle

In Nordrhein-Westfalen wurden 2012 weniger gefährliche Abfälle entsorgt als im Jahr zuvor. Die meisten Mengen stammen aus NRW selbst, aber auch für andere Länder ist das Bundesland ein wichtiger Entsorgungsstandort.

NRW deponiert ein Viertel des Sondermülls


In Deutschland fielen 2011 rund 23 Millionen Tonnen gefährliche Abfälle an. Knapp ein Viertel des Aufkommens hat seinen Ursprung in Nordrhein-Westfalen. Dort betrug das Aufkommen im Jahr 2012 rund 5,15 Millionen Tonnen an, berichtete Christel Wies vom nordrhein-westfälischen Umweltministerium auf dem heute veranstalteten bvse-Sonderabfallforum in Gladbeck. Tatsächlich entsorgt wurden in NRW aber 6,25 Millionen Tonnen, weil das Bundesland gefährliche Abfälle auch aus dem Ausland und aus anderen Bundesländern importiert.

So kommen rund 1,26 Millionen Tonnen aus anderen Bundesländern, vor allem aus Niedersachsen, Hessen und Rheinland-Pfalz. Knapp 800.000 Tonnen Sondermüll hat NRW aus dem Ausland importiert. Die Lieferungen kämen vor allem aus Belgien und den Niederlanden, erklärte Wies. Sondermüll-Transporte über weite Strecken spielten nur eine untergeordnete Bedeutung.

Umgekehrt exportiert NRW aber auch. Von den 5,15 Millionen Tonnen wurden 4,22 Millionen Tonnen in NRW selbst entsorgt. Der Rest wurde außerhalb von NRW entsorgt, vor allem im Untertageversatz und in Untertagedeponien.

Folie1Der größte Teil der in NRW entsorgten Sonderabfälle sind Abfälle aus Produktionsprozessen und aus der Erbringung von Dienstleistungen. Diese belaufen sich auf 2,93 Millionen Tonnen, was einem Anteil am Gesamtaufkommen von 47 Prozent entspricht. Darüber hinaus wurden 1,82 Millionen Abfälle aus Umweltschutzmaßnahmen und 1,5 Millionen Tonnen Abfälle aus Bau- und Abbruchmaßnahmen sowie der Altlastensanierung entsorgt.

Wie Wies hervorhob, werden Sonderabfälle zu einem erheblichen Teil energetisch verwertet oder in Produktionsproessen wieder eingesetzt. Knapp ein Viertel der Abfälle wird noch deponiert. Insgesamt stehen in NRW für die Sonderabfallbehandlung 54 chemisch-physikalische Behandlungsanlagen, 13 Sonderabfallverbrennungsanlagen sowie 10 Sonderabfalldeponien und 9 Bodenbehandlungsanlagen zur Verfügung. Ein Bedarf an zusätzlichen Anlagen, so Wies, bestehe nicht.

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