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Die Kurznachrichten der Woche im Rück- und Überblick: 24. bis 28. März 2014

Kurznachrichten: 24. bis 28. März 2014


Montag, 24. März:

  • Die Firma Bühler Entsorgung aus dem baden-württembergischen Bopfingen expandiert und beginnt mit dem Bau von drei Hallen und einem Bürogebäude. Auf der neuen, rund 15.000 Quadratmeter großen Betriebsfläche an der Bundesstraße 29 wird unter anderem ein neuer Betriebshof errichtet. Künftig wird nur noch in eine Richtung über den Betriebshof gefahren, so dass das Rangieren auf engstem Raum ein Ende haben wird. Im Herbst soll das neue Betriebsgelände in Betrieb genommen werden. Bühler Entsorgung ist unter anderem in der Erfassung, Sortierung und Behandlung von Abfällen und Wertstoffen wie PPK, Kunststoffen, Altholz oder Schrott tätig und beschäftigt 25 Mitarbeiter.
  • Online-Petitionen werden immer beliebter. Ein Bürger aus dem Landkreis Böblingen hat nun ebenfalls eine gestartet. Sein Ziel: Er will erreichen, dass der Verpackungsmüll über den gelben Sack oder die gelbe Tonne abgeholt wird. Im Kreis Böblingen herrscht ein Bringsystem-Bürger müssen den gesammelten Verpackungsmüll auf den Wertstoff bringen. Inzwischen haben bereits über 3.500 Unterstützer für diese Aktion.

Dienstag, 25. März:

  • Der ifo Geschäftsklimaindex für die gewerbliche Wirtschaft Deutschlands hat einen Dämpfer bekommen. Im März ist der Index von 111,3 im Vormonat auf 110,7 Punkte gesunken. Zuvor war er vier Mal in Folge gestiegen. Zwar sind die Unternehmen mit ihrer aktuellen Geschäftslage zufriedener, doch auf den weiteren Geschäftsverlauf blicken sie deutlich weniger zuversichtlich. Der Hauptgrund für den gedämpften Optimismus: Die Krise der Schwellenländer und die Ereignisse auf der Krim .

Mittwoch, 26. März

  • Seit dem Start der separaten Erfassung von ausgedienten LED- und Energiesparlampen vor 8 Jahren hat das Rücknahmesystem Lightcycle mehr als 66.200 Tonnen Altlampen zurückgenommen und der Wiederverwertung in Deutschland zugeführt. Umgerechnet sind dies rund 370 Millionen Altlampen. Während es im Jahr 2006 noch 27,5 Millionen Stück waren, belief sich die Rücknahme im vergangenen Jahr auf 57,8 Millionen Altlampen.
  • Zum 10-jährigen Bestehen stellt sich agri.capital neu auf. Ab sofort firmiert der Hersteller von Biogasanlagen mit Hauptsitz an Münsters Hafen unter AC Biogas GmbH. Um einen Ausgleich für den Energiepflanzenanbau zu schaffen, gründet das Unternehmen zudem die Schwestergesellschaft AC Agrar GmbH. AC Biogas verantwortet künftig das Kerngeschäft von agri.capital: Projektierung, Bau und Betrieb von Biogasanlagen sowie alle Aspekte der Energiewirtschaft. Das Unternehmen verfolgt nach eigenen Angaben das Ziel, den Einsatz von Energiemais bis 2016 um 50 Prozent zurückzuführen und durch alternative Rohstoffe wie Hirse, Grassilage und Reststoffe aus der Landwirtschaft und Tierhaltung zu ersetzen. Das Unternehmen verfügt über ca. 100 Standorte für Biogasanlagen in Europa mit einer Gesamtleistung von rund 103 Megawatt. Damit versorgt AC Biogas pro Jahr über 250.000 Haushalte mit Strom aus nachwachsenden Rohstoffen. In zehn Prozent der Anlagen produziert das Unternehmen neben der Wärme auch klimafreundliches Biomethan als Ersatz für fossiles Erdgas.
  • Das Deutsche Biomasseforschungszentrum DBFZ veröffentlicht ein Hintergrundpapier zu den Auswirkungen der Novellierung des EEG 2014. Im aktuell vorliegenden Entwurf sind die Streichung der Rohstoffvergütungen, die Mengenbegrenzung des jährlichen Ausbaus sowie deutliche Veränderungen im Hinblick auf eine Flexibilisierung des Anlagenbestandes vorgesehen. Nur die bisher begrenzt effektiven Vergütungen für spezielle Anlagen zur Behandlung von Rest- und Abfallstoffen sollen beibehalten werden. Das nun vom DBFZ veröffentlichte Hintergrundpapier skizziert die Auswirkungen und gibt Empfehlungen zur Anpassung der gegenwärtig vorliegenden Vorschläge.
  • Die Grünen in Hamburg stellen in der Bürgerschaft einen Antrag zur Abfallwirtschaft. Sie fordern, die Recyclingquoten in der Hansestadt deutlich zu erhöhen. Dazu soll der Senat die Recyclingoffensive weiterentwickeln und zunächst keine weiteren Verträge zur Müllverbrennung abschließen.
  • Radio Hagen berichtet über den geplanten Verkauf von RWE-Anteilen am Energieversorger Enervie. Unter anderem habe Remondis Interesse an den frei werdenden Anteilen gezeigt. Die SPD mutmaße, dass Remondis auf diese Weise den Einstieg auch in die Hagener Wasserversorgung und Abfallentsorgung suchen könnte, heißt es in dem Beitrag. Die Grünen im Rat seien dafür, dass die Stadt Anteile des Energieversorgers kauft.

Donnerstag, 27. März:

  • Das Fenster-Rücknahmesystem Prowindo meldet, dass die recycelten Mengen von Post-Consumer-Abfällen erneut gestiegen sind. Der Input habe 32.430 Tonnen betragen, der Output von reinem PVC nach der Aufbereitung 22.330 Tonnen. Prowindo weist aber zugleich auf das Recycling-Dilemma hin: „Die Politik fordert höhere Recyclingquoten, aber gleichzeitig Recyclingprodukte ohne Blei und Cadmium, obwohl diese aus Altfenstern stammenden Additive in der Matrix eines Recyclingprofils im Kern fest eingebunden sind und damit kein Problem darstellen.“ Der Erfolgskurs des Kunststofffensters gehe unterdessen weiter: Im Jahr 2013 stieg der Marktanteil in Deutschland auf 58 Prozent – die Marktführerschaft konnte somit ausgebaut werden. Die Absatzzahlen seien auf 13,1 Millionen Fenstereinheiten angestiegen. Kunststofffensterprofile als Rahmenmaterial würden auch weiterhin in den Bereichen energetischer Sanierung und Recycling auf Platz eins liegen. Für 2104 erwartet Prowindo eine Steigerung der Absatz- und Marktentwicklungen für Kunststofffenster im Rahmen von 5 bis 6 Prozent.
  • Im März wird in den Anlagen der Muldenhütten Recycling und Umwelttechnik GmbH (MRU) in Freiberg (Sachsen) die 1-millionste Tonne Akkuschrott verarbeitet. Die MRU, Teil der Berzelius Firmengruppe, ist seit über 20 Jahren auf das Recycling von Altbatterien spezialisiert und erreicht in einem geschlossenen Recyclingkreislauf eine Recyclingeffizienz von fast 100 Prozent. Neben der Sekundärbleihütte in Freiberg betreibt Berzelius eine weitere Sekundärbleihütte in Braubach und eine Primärbleihütte in Stolberg/Rheinland sowie das Batteriesammelunternehmen Berzelius Logistik Service (BLS). Berzelius gehört zu ECOBAT Technologies, dem weltweit größten Bleihersteller. In Freiberg werden jährlich über 50.000 Tonnen Altbatterien angeliefert, zerlegt und in ihre Bestandteile sortiert. Dazu setzt MRU das Engitec-Verfahren ein, laut der amerikanischen Umweltschutzbehörde EPA die beste verfügbare Technologie für das Recycling von Akkuschrott. Jährlich verlassen rund 55.000 Tonnen Blei und Bleilegierungen in über 40 verschiedenen DIN ISO- und Kunden-Spezifikationen den Betrieb. Auch die anderen Bestandteile der Batterien fließen über das Recycling der MRU wieder in den Stoffkreislauf ein. Die Batteriegehäuse werden zu Seculene PP® verarbeitet, die das Basismaterial für neue Kunststoffteile in der Automobilindustrie sind. Die verbrauchte Akkusäure wird zu kristallinem Natriumsulfat verarbeitet, welches ein wichtiger Rohstoff z. B. für die Glasindustrie ist. Die wenigen derzeit nicht mehr verwertbaren Reststoffe einer Bleisäurebatterie, wie beispielsweise die Separatoren, werden verbrannt. Dazu betreibt MRU in ihrem Anlagenverbund eine Sonderabfallverbrennungsanlage.
  • Der bvse veröffentlicht einen Praxiskommentar zum Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG). Auf über 200 Seiten erläutern bvse-Justiziarin Eva Bicker und Dr. Manuela Hurst die Vorschriften des Gesetzes. Dabei fließen die aktuelle Rechtsprechung seit Inkrafttreten des Gesetzes ebenso ein wie Erfahrungen mit der behördlichen Praxis. Da der Praxiskommentar Paragraf für Paragraf vorgeht und sowohl den Gesetzestext als auch die zugehörige Erläuterung liefert, stellt das Buch ein praktisches Nachschlagewerk dar.
  • Die Abfallentsorgung auf hessischen Deponien ist 2012 um ein Fünftel gesunken. Das gibt das Hessische Statistische Landesamt bekannt. Die hessischen Entsorgungsanlagen nahmen 2012 insgesamt 7,96 Millionen Tonnen Abfälle zur Verwertung oder Beseitigung an. Das waren 642 400 Tonnen weniger als ein Jahr zuvor (minus 7,5 Prozent). Vier Fünftel der Abfälle wurden aus Hessen, rund 16 Prozent aus dem übrigen Bundesgebiet und 2 Prozent aus dem Ausland angeliefert. Besonders stark sanken die von Deponien angenommenen Mengen: Sie gingen um 22 Prozent auf 1,15 Millionen Tonnen zurück. Alle Zahlen des Statistischen Landesamtes zur Abfallentsorgung in Hessen erhalten Sie hier.

Freitag, 28. März

  • Die schlechte wirtschaftliche Lage bei Aurubis hat Auswirkungen auf das Sportsponsoring des Kupferproduzenten und –recyclers. Vorstandschef Peter Willbrandt kündigte an, die Unterstützung für das Hamburger Bundesliga-Volleyballteam der Frauen nach 2016 einzustellen. Für die kommenden beiden Spielzeiten will Aurubis die finanzielle Förderung Euro noch aufrechterhalten. Nach Angaben des Hamburger Abendblatts beträgt die Förderung pro Saison rund 450.000 Euro.
  • Auf Ebay floriert der Handel mit Restmüllsäcken des Zweckverbands Abfallwirtschaft Region Hannover (aha). Anlass ist die neue Abfall-Mindestmenge von 10 Litern Restmüll, die aha pro Person und Woche festgelegt hat. Doch vor allem Familien liegen da oft weit drunter. Wie die Bild-Zeitung in ihrer Online-Ausgabe berichtet, würde beispielsweise Norbert Brömer (44) aus Brelingen (Wedemark) auf Ebay eine Rolle der grauen Säcke für 27 Euro anbieten. Die Produkt-Beschreibung lautet: „Da wir durch die blödsinnige Mindestabfallmenge von ,aha‘ gezwungen werden, die Abfallsäcke anzunehmen, obwohl wir sie gar nicht brauchen, bieten wir sie hier an.“ Damit wolle Brömer zumindest einen Teil der Gebühr (inkl. Sackpreis) wieder reinholen, die er für seinen 3-Personen-Haushalt zahlen muss: „Die neue Gebühr ist Murks. Das alte System war gerechter“, wird er zitiert. Gegen den Sack-Handel im Netz hat der Zweckverband laut „Bild“ bereits rechtliche Schritte geprüft – doch nach Angaben von Sprecherin Helene Herich gebe es keine juristische Handhabe. Zum Handel mit Säcken sehe die Gebührensatzung nämlich nichts vor.

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