Geplante Kapazitätsverminderung

Die Stadtreinigung Hamburg will die Müllverbrennung vor Ort neu organisieren. Sie prüft den Kauf zweier Verbrennungsanlagen. Voraussetzung wäre die Stilllegung der Anlage Stellinger Moor.

Hamburg prüft Kauf von MVA


Die Stadtreinigung Hamburg (SRH) will die Verbrennung ihrer Abfälle neu strukturieren. Insgesamt fallen in der Hansestadt jährlich rund 800.000 Tonnen Siedlungsabfälle an, die in vier Müllverbrennungsanlagen in und um Hamburg verbrannt werden.

Geprüft wird die Stilllegung der SRH-eigenen Anlage Stellinger Moor. Die Anlage ist über 40 Jahre alt und sanierungsbedürftig. Außerdem soll der Vertrag mit der Müllverbrennungsanlage Stapelfeld, der ein Kontingent von 160.000 Tonnen für die SRH vorhält und Ende 2016 ausläuft, nicht mehr verlängert werden.

Im Gegenzug könnte die Stadtreinigung die Verbrennungsanlagen Borsigstraße und Rugenberger Damm übernehmen. Derzeit prüft die SRH nach eigenen Angaben die „Option eines Kaufs“ der beiden Anlagen. Wenn alle Maßnahmen umgesetzt würden, könnte die Verbrennungskapazität in Hamburg um ein Drittel auf 640.000 Jahrestonnen reduziert werden, erklärte SRH-Geschäftsführer Rüdiger Siechau.

Recycling-Offensive ermöglicht Kapazitätsreduktion

Die Anlage Borsigstraße verfügt über eine Kapazität von rund 320.000 Tonnen. Eigentümer ist zu 85,5 Prozent die Vattenfall Europe New Energy GmbH. Die übrigen Anteile hält die EEW Energy from Waste GmbH. Die Müllverwertungsanlage Rugenberger Damm verfügt ebenfalls über eine Gesamtkapazität von etwa 320.000 Tonnen pro Jahr. Davon sind 120.000 Tonnen vertraglich an vier niedersächsische Landkreise vergeben. An der Anlage ist die Vattenfall Europe New Energy GmbH zu 55 Prozent beteiligt. Die Stadtreinigung Hamburg hält 25 Prozent, die übrigen 20 Prozent liegen bei der EWE AG.

Wie die Stadtreinigung Hamburg erläutert, sei die geplante Kapazitätsreduktion nur durch die laufende Recycling-Offensive möglich. Mit dem Kauf der beiden Anlagen Borsigstraße und Rugenberger Damm könnte sich die Stadtreinigung auf zwei vorhandene, moderne und leistungsfähige Müllverwertungsanlagen mit hoher Energieeffizienz konzentrieren.

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