Exporte nach China

Die CCIC erteilt Zertifikate für den Export nach China. Ihre Arbeit ist umstritten. Nun will das Unternehmen die Kontrollen verändern. Auch die Gebühren werden umgestellt.

Neue Regeln für Inspektionen


Wer seine Abfälle nach China verschiffen möchte, kommt an der CCIC nicht vorbei. Die China Certification & Inspection Group mit Sitz in Bremen ist eine Inspektions- und Zertifizierungsstelle, die vom chinesischen Staatsrat genehmigt ist. In einer Vorversandkontrolle werden die Abfälle untersucht. Ist alles in Ordnung, wird anschließend ein Zertifikat ausgestellt, das bei der Zollabfertigung in den chinesischen Häfen vorgelegt werden muss.

Insgesamt gibt es 23 Auslandsniederlassungen der CCIC. Kritik an ihrer Arbeit ist immer wieder zu hören. In der Vergangenheit haben Händler über undurchsichtige Regeln und Kosten, willkürliche Ankündigungen, mangelnde Transparenz, seltsame Vorgaben und fehlende Rückmeldung aus der CCIC geklagt. Nun soll die Pre-Shipment-Kontrolle europaweit vereinheitlicht und transparenter gestaltet werden. Auf dem Altpapiertag des Entsorgerverbands bvse gab Xiuming Hunag, Geschäftsführer der CCIC, dazu einen kleinen Einblick – auch wenn er ein paar Fragen offen ließ.

„Alleine in den ersten zwei Monaten dieses Jahres wurden von den CCIC-Niederlassungen 40.126 Zertifikate ausgestellt“, sagte Hunag, „Das entspricht 259.424 Containern, 339 Verschiffungen und rund 6,39 Millionen Tonnen Recyclingmaterialien.“ 1,6 Prozent aller Verschiffungen wurden lang Hunag bei der Pre-Shipment-Inspektion abgelehnt. In China wiederum seien bis Ende Februar 18 Verschiffungen am Ankunftshafen zurückgewiesen worden. Im Vergleich zu 2013 sei dieser Wert um 44 Prozent gesunken.

Hunag wertete dies als Erfolg und kündigte an, dass mit den Reformen zum 1. Juli dieses Jahres die Kontrolle noch engmaschiger und einheitlicher erfolgen soll. Dazu wird es unter anderem einheitliche Preise für die Inspektion geben: 80 Euro für einen Container Altmetall, 60 Euro für Altkunststoffe und 40 Euro für einen Container mit Altpapier. „Das sind rund zwanzig Prozent weniger als bisher“, sagt Hunag.

Selbstinspektoren verlieren zunächst Status

Neben den Preisen soll auch die Inspektion und damit die Zertifizierung vereinheitlicht werden. Unter anderem wird es laut Hunag eine Standardisierung bei den Messgeräten für Radioaktivität geben. Unternehmen, die bei der Aktion „Green Fence“ – der intensiven Kontrolle von Wareneingängen in Chinas Häfen – unangenehm aufgefallen sind, müssen mit einer „strengen Kontrolle rechnen“, so Hunag. Grundsätzlich soll es mehr Inspektionen geben.

Exporteure mit eigenen Verladeplätzen, die ein Zertifikat erhalten haben, müssen hingegen künftig mit weniger Vor-Ort-Inspektionen rechnen. Antragsteller ohne Verladeplätze werden nach Angaben des Geschäftsführers etwa sechsmal jährlich vor Ort geprüft. Die sogenannten Selbstinspektoren – eigens ausgebildete Mitarbeiter der exportierenden Unternehmen, die die Untersuchungen für CCIC durchführen können – verlieren zunächst ihren Status.

Ganz verzichten will die CCIC auf diese Art der Inspektion aber nicht. „Es werden nicht alle Selbstinspektoren abgeschafft“, sagte Hunag. Ob es eine neue Ausbildung für die betreffenden Arbeiter geben wird, und auf wie viele Selbstinspektoren die CCIC künftig verzichten will, das ließ Hunag offen.

Viele Teilnehmer auf der Tagung bezweifeln allerdings, dass die Harmonisierung der CCIC-Büros klappen wird. Schon gar nicht bis Anfang Juli.

Mehr zum Thema
Kreislaufwirtschaft: Deutschland und China vereinbaren Aktionsplan