bvse-Mitgliederumfrage

Die Erfassungsmengen von Altöl sind im vergangenen Jahr gestiegen. Für 2014 rechnen bvse-Mitglieder mit einem weiteren Anstieg. Doch der Wettbewerb ist hart, denn die Kapazitäten sind größer als die verfügbaren Mengen.

Mehr Altöl in 2013


Erstmals seit einigen Jahren konnten die Sammelunternehmen im Jahr 2013 ihre Erfassungsmengen um 2 Prozent steigern. Das ist das Ergebnis einer Umfrage unter Mitgliedern des bvse-Ausschusses Altöl. Grund für den Anstieg ist der Aufschwung in der Automobilindustrie und der Verarbeitenden Industrie. Insbesondere die zu entsorgenden Mengen an Motoren-, Kühl- und Schmierstoffen seien gesteigert worden, teilt der bvse mit. Auch für das Jahr 2014 erwarten die Altölsammler eine moderate Ausweitung ihrer Sammelmenge.

Doch der deutsche Altölmarkt ist nach wie vor hart umkämpft. Laut bvse konkurrieren alle Sammelunternehmen – auch diejenigen, die zu Altölraffinerien gehören – „mit aller Härte“ um die im In- und Ausland gesammelten Altöle. Auch im weiterverarbeitenden Raffineriesektor ist der Wettbewerb intensiv, da die Aufbereitungskapazitäten wesentlich größer sind als die im Inland vorhandenen Mengenströme.

In der Folge ist die Vergütung für Altöl der Kategorie I (Altöle, die zu Basisölen verarbeitet werden) weiter gestiegen, berichtet der bvse. Demgegenüber hätten Altölraffinerien, die Basisöle herstellen, weniger Erlöse für ihre Schmieröle und die anfallenden Koppelprodukte erzielt. Dieser Umstand sorge für eine angespannte Situation bei einigen europäischen Altölraffinerien, so der bvse. Im Frühjahr dieses Jahres habe es die erste Insolvenz einer Altölraffinerie gegeben. Eine weitere Marktbereinigung sei nicht auszuschließen.

statistic_id169325_altoel---verwertungsmenge-in-deutschland-bis-2011Stoffliche und energetische Verwertung ergänzen sich

Triftige Gründe, die Funktionalität des Altölverwertungsmarktes in Frage zu stellen, gibt es aus Sicht des bvse nicht. So sei der Hinweis, es werde zu viel Altöl verbrannt, nicht zutreffend. Der Bedarf für eine hochwertige energetische Verwertung werde in erster Linie durch die rund 20 bis 30 Prozent des Altölaufkommens abgedeckt, das aufgrund seiner Qualitätseigenschaften nicht zu Basisölen aufgearbeitet werden kann oder dessen Aufbereitung zu Basisölen unrentabel ist, argumentiert der bvse.

Als unzutreffend weist der Verband auch die Behauptung zurück, dass die bei den Raffinerien anfallenden Heizöl- und Dieselmengen (Gasöle) der Verbrennung zuzurechnen seien, da diese genau wie einige Altöle indirekt verbrannt würden. Diese Betrachtung sei irreführend, betont der bvse, da es sich hier um Koppelprodukte handelt, die zwangsläufig bei der Herstellung von Basis- oder Schmierölen anfallen.

Solche Behauptungen sollten offenbar nur dazu dienen, den fairen Wettbewerb einzuschränken und Mengenströme in die eine oder andere Richtung zu lenken, glaubt der bvse. Doch gerade durch den Wettbewerb und das Nebeneinander der stofflichen und energetischen Verwertung werde für den jeweils anfallenden Altölstrom der beste Einsatz gefunden.

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