Kooperation mit Entsorger Semardel

Der Abfallverbrenner MVV Umwelt und der französische Entsorger Semardel haben auf der IFAT die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens bekanntgegeben. Das Ziel ist die Betriebsführung von Abfallverbrennungsanlagen in Frankreich.

MVV Umwelt positioniert sich auf französischem Verbrennungsmarkt


Das neue Gemeinschaftsunternehmens heißt SEVE Energie und soll sich an Ausschreibungsverfahren zur Betriebsführung von thermischen Abfallbehandlungsanlagen in Frankreich beteiligen. In Frankreich werden in den kommenden Jahren 50 kommunale Gebietskörperschaften die Verträge zur Betriebsführung ihrer Abfallverbrennungsanlagen erneuern. Diese Verträge umfassen nach Angaben von MVV Umwelt rund 6 Millionen Tonnen Abfall pro Jahr.

Das Gemeinschaftsunternehmen SEVE will den französischen Kommunen eine Alternative zu den privaten Anlagenbetreibern bieten. Der Zeitpunkt scheint günstig, denn in Frankreich werden im Rahmen des Gesetzes zum Umbau der Energieversorgung neue lokale Energiekonzepte gefördert, sofern langfristig weniger fossile und nukleare Energieträger und mehr erneuerbare Energien genutzt werden. Gleichzeitig verfolgt die Novelle der europäischen Abfallrichtlinie das Ziel, bis 2020 die Menge der deponierten Abfälle auf 50 Prozent zu senken.

Laut MVV Umwelt ist das neue Unternehmen SEVE eine Gesellschaft französischen Rechts und jeweils zu 50 Prozent im Besitz von Semardel und MVV Umwelt. Die Geschäftsführung übernehmen Patrice Brun und Olivier Schwartz. Semardel ist zu 72 Prozent im Besitz öffentlicher Anteilseigener, die restlichen 28 Prozent halten private Anteilseigner. Das Unternehmen ist in der Region Essonne im Bereich der Abfallverwertung tätig und beschäftigt 600 Mitarbeiter. Der Umsatz liegt bei kanpp 81 Millionen Euro und ist laut MVV Umwelt in den vergangenen vier Jahren um 30 Prozent gewachsen.

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