Recycling von Bauabfällen

Bis 2020 werden die Bauschuttmengen laut Frost & Sullivan-Prognosen erheblich anwachsen. Viele EU-Staaten werden deshalb große Schwierigkeiten haben, die vorgegebenen Recyclingquoten zu erreichen.

EU wird Recyclingziel verfehlen


Bis 2020 wird das Volumen der Bau- und Abbruchabfälle um knapp 26 Prozent ansteigen. Das prognostiziert das Marktforschungsinstitut Frost & Sullivan in einer aktuellen Studie. Durch die Mengenzunahme werde es für etliche EU-Staaten schwer werden, mit der Entwicklung Schritt zu halten und die EU-Recyclingvorgabe für Bauschutt von 70 Prozent zu erreichen. Insbesondere einige Staaten in Skandinavien, Süd- und Osteuropa würden Gefahr laufen, das Ziel zu verfehlen, erwarten die Frost & Sullivan-Experten.

statistic_id262994_bau--und-abbruchabfall--verwertung-und-beseitigung-in-deutschland-2010„Die Sortierung, Sammlung und der Transport von Bauschutt ist problematisch und kostspielig, da das Material äußerst heterogen und voluminös ist“, erklärt Monika Chrusciak, Energie- und Umweltanalystin bei Frost & Sullivan. Das mache eine integrierte, intelligente Abfallmanagementlösung erforderlich. Die Marktteilnehmer könnten schon viele Probleme aus der Welt schaffen, wenn sie Informationen über die Qualität und Quantität des verfügbaren Bauschuttmaterials zur Verfügung stellen würden. Allerdings seien die gegenwärtigen Abfallmanagementlösungen oftmals unzureichend, was auch die Qualität des recycelten Materials beeinflusse, wie Chrusciak anmerkt. Dabei seien genaue Daten bezüglich Qualität und Quantität von Bauabfällen bei einer Zusammenarbeit mit Recyclingunternehmen schlicht unerlässlich.

Die Marktteilnehmer müssten alle notwendigen Prozesse so schnell wie möglich einrichten, da sich die Infrastrukturentwicklung in Europa beschleunige und die Bauvorhaben entsprechend zunähmen, appelliert die Analystin. Sie geht auch davon aus, dass Bauunternehmen vermehrt auf rezyklierte Zuschlagstoffe als Alternative zu kostenintensiven Primärmaterialien zurückgreifen werden, um ihre Kosten zu optimieren. Diese Trends böten gute Perspektiven für die Recyclingmärkte. Frost & Sullivan erwartet daher, dass die Umsatzerlöse der Branche von 13,56 Milliarden Euro im Jahr 2013 auf über 17 Milliarden Euro im Jahr 2020 steigen werden.

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