Was sonst noch passiert

+++ Bagatellgrenze für Handwerksbetriebe, die Abfälle entsorgen +++ EU-Kommission legt neue Liste kritischer Rohstoffe vor +++ Neuer Personalvorstand bei BSR +++ Sennebogen eröffnet Akademie und Museum +++ Alle Kurznachrichten vom 26. bis 30. Mai 2014 finden Sie frei zugänglich hier.

Kurznachrichten: 26. bis 30. Mai 2014


Mittwoch, 28. Mai 2014:

  • Für Handwerksbetriebe, die für ihre Kunden Abfälle entsorgen, gilt ab 1. Juni eine Bagatellgrenze hinsichtlich der EU-Anzeigepflicht für Abfalltransporte. Das bedeutet, dass von der EU-Anzeigepflicht nur solche Handwerksbetriebe betroffen sind, die pro Jahr mehr als 20 Tonnen nicht gefährliche Abfälle oder mehr als zwei Tonnen gefährliche Abfälle sammeln oder befördern. Darauf verweist das rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerium. Die Bagatellregelung wurde im Rahmen der „Anzeige- und Erlaubnisverordnung der Anzeige- und Erlaubnisverordnung des Bundes (AbfAEV)“ aufgenommen.
  • Die Europäische Kommission hat eine überarbeitete Liste kritischer Rohstoffe vorgelegt. Herausgefallen ist Tantal aufgrund eines geringeren Versorgungsrisikos. Hinzugekommen sind sechs neue Rohstoffe, nämlich Borate, Chrom, Kokskohle, Magnesit, Phosphatgestein und Silicium. Die Zahl der von der Europäischen Kommission als kritisch eingestuften Rohstoffe liegt damit bei 20. Bei den anderen 14 Rohstoffen handelt es sich um: Antimon, Beryllium, Flussspat, Gallium, Germanium, Graphit, Indium, Kobalt, Magnesium, Niob, Metalle der Platingruppe, schwere seltene Erden, leichte seltene Erden und Wolfram.
  • Der Entsorgerverband bvse schreibt seine Studie zum Textilrecycling in Deutschland fort. Die letzten Daten stammen aus dem Jahr 2008. Nach Meinung von Branchenvertretern ist insbesondere die zuletzt mit 750.000 Tonnen pro Jahr bezifferte Erfassungsmenge von Alttextilien in Deutschland mittlerweile deutlich zu niedrig. Neben der Erhebung des tatsächlichen Sammelaufkommens sowie einer Analyse der Erfassungssysteme soll die Studie auch weitere Sammelpotenziale, z.B. aus dem Restmüll, aufzeigen und Verwertungsquoten darlegen. Erstmals wird die Studie auch die Wege der Textilien in Deutschland, Europa und der Welt beleuchten sowie auf die Auswirkungen des Kreislaufwirtschaftsgesetzes auf die Sammlung, Sortierung und Verwertung eingehen. Erste Ergebnisse werden bei der bvse-Jahrestagung vom 17.-19. September 2014 in Aachen vorgestellt.
  • Die öffentliche Anhörung zur Novellierung des Erneuerbare Energien-Gesetzes (18/1304) wird nicht nur am Montag, den 2. Juni stattfinden, sondern zusätzlich auch am Mittwoch, den 4. Juni. An dem zusätzlichen Tag geht es noch einmal um den von den Koalitionsfraktionen CDU/CSU und SPD eingebrachten Entwurf eines Gesetzes zur Reform der Besonderen Ausgleichregelung für stromkosten- und handelsintensive Unternehmen (18/1449). Neben diesem Industrieprivileg ist auch die Eigenstromregelung Thema.

Dienstag, 27. Mai 2014:

  • Die Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR) bekommen zum 1. Juni einen neuen Personalvorstand. Nach zehn Jahren als Vorstand für Personal, Soziales und technische Dienstleistungen scheidet Andreas Scholz-Fleischmann am 31. Mai 2014 auf eigenen Wunsch aus seinem Amt aus, um sich neuen Herausforderungen zu widmen. Seine Nachfolge tritt Martin Urban an. Der 48-Jährige leitet seit Oktober 2000 den Bereich Organisation und Informationstechnologie bei der Stadtreinigung.
  • Der bayerische Kreis Pfaffenhofen hatte seine Bürger aufgerufen, am vergangenen Sonntag über die Beibehaltung des gelben Sacks im Bringsystem abzustimmen. Als Alternative stand die Einführung einer gelben Tonne im Holsystem zur Abstimmung. Das Ergebnis fiel eindeutig aus: 71 Prozent stimmten für die Beibehaltung des gelben Sack im Bringsystem, nur 29 Prozent votierten für die gelbe Tonne im Holsystem.
  • Die Scholz AG hat ihre Rechtsform geändert. Seit 22. Mai firmiert die Führungsholding der internationalen Recyclinggruppe als Scholz Holding GmbH. Diese Maßnahme trage der künftigen Eigentümerstruktur der Gesellschaft Rechnung, teilt Scholz mit. Durch die Umwandlung von einer Aktiengesellschaft in eine GmbH sind nun Geschäftsführung und Gesellschafterversammlung die Führungsorgane des Unternehmens. Auf die Anleihe 2012/2017 der Scholz AG habe die Maßnahme keinen Einfluss, betont das Unternehmen.
  • Sennebogen
    Sennebogen

    Der Maschinenhersteller Sennebogen hat vergangene Woche die „Sennebogen Akademie“ und das „Erich Sennebogen Museum“ offiziell eröffnet. Die neu gegründete Sennebogen Akademie bietet neben Schulungs- und Tagungsräumen auch ein modernes Maschinen-Trainingszentrum samt Vorführgelände. Bis zu 300 Gäste finden dort Platz. Das 700 Quadratmeter große Erich Sennebogen Museum ermöglicht Einblicke in die über 60-jährige Firmengeschichte und dient darüber hinaus auch als Event- und Tagungslocation. In dem pyramidenförmigen Museumsgebäude mit grüner Glaskuppel haben bis zu 350 Personen Platz.

Montag, 26. Mai 2014:

  • Die Berlin Recycling GmbH hat am vergangenen Freitag einen neuen Glasumschlagplatz eröffnet. Auf dem 4.300 Quadratmeter großen Platz am Westhafen können ab Juni 60.000 Tonnen Altglas pro Jahr umgeschlagen werden. Die Jahreskapazität liegt bei 100.000 Tonnen. Da auf dem neuen Platz das Umlagern des Berliner Altglases entfällt, werde die Qualität der Berliner Altglassammlung erheblich verbessert, verspricht Berlin Recycling-Chef Hanno Thielmann. Die Glasindustrie beklagt seit einiger Zeit die schlechte Qualität des Berliner Altglases. Der scherbenschonende Transport und Umschlag ist einer von mehreren Maßnahmen, die dazu dienen sollen, die Qualität zu steigern. Berlin Recycling hat rund 300.000 Euro in den Umschlagplatz investiert.
  • Die Nichteisen-Metallindustrie in Deutschland verzeichnet für das erste Quartal eine Produktion von 2 Millionen Tonnen. Das entspricht einem Plus von 6 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Der Umsatz der Branche reduzierte sich metallpreisbedingt um sieben Prozent auf 11 Milliarden Euro. Der Präsident der Wirtschaftsvereinigung Metalle (WVM), Oliver Bell, sagte, in der Branche gebe es eine positive Grundstimmung. „Derzeit beurteilen 85 Prozent der Unternehmer in der Nichteisen-Metallindustrie ihre Geschäftslage als gut oder saisonüblich. Über 95 Prozent erwarten im kommenden Halbjahr bessere oder gleich gute Geschäfte.“
  • Die israelische Recycling- und Entsorgungswirtschaft befindet sich in einer Phase des schnellen Ausbaus. Das geht aus einem Bericht der Außenhandelsagentur gtai hervor. In Israel fallen pro Jahr rund 15 Millionen Tonnen Müll an. Im Jahr 2012 seien rund 6 Millionen Tonnen recycelt worden.
  • Nach Angaben des Metallrecyclers Scholz ist bei etwa drei Viertel aller österreichischen Altfahrzeuge unklar, was mit ihnen geschieht. Das entspricht einer Menge von rund 195.000 Fahrzeugen pro Jahr. Für die gesamte EU werde geschätzt, dass jährlich etwa 6,5 Millionen Altfahrzeuge nicht in die ordnungsgemäße und schadlose Verwertung gehen. Diese Fahrzeuge würde stattdessen in Richtung Afrika, Osteuropa oder arabische Staaten exportiert werden. Dies entspreche einem Materialwert von etwa 1,3 Milliarden Euro jährlich und einem erheblichen Rohstoffverlust für die europäische Metall- und Stahlindustrie.
  • Ein äußerst zufriedenes Fazit zur diesjährigen IFAT zieht der Maschinenhersteller Doppstadt. Die Messe habe „beste Resonanz und ausgezeichnete Geschäftsanbahnungen“ gebracht. Die internationale Nachfrage aus Übersee wie auch aus den europäischen Nachbarländern sei „ausgesprochen positiv“ gewesen. Außerdem seien „überdurchschnittlich viele“ Verträge während der IFAT Messe gezeichnet worden. Die bemerkenswerte Anzahl teils spontaner Geschäftsabschlüsse habe die Erwartungen während der fünf Messetage übertroffen, betont Doppstadt.

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