Fast 95 Prozent

In Sachen Verwertungsquoten ist die belgische Organisation Febelauto zufrieden mit dem bisher Erreichten. Anlass zu Sorge geben jedoch die stark rückläufigen Sammelquoten.

Gute Quote für Altautoverwertung in Belgien


Ab dem 1. Januar 2015 gelten die höheren Recycling- und Verwertungsquoten der Altfahrzeug-Richtlinie. Belgien scheint dafür gut aufgestellt zu sein. Im Jahr 2013 wurden insgesamt 94 Gewichtsprozent aller registrierten stillgelegten Fahrzeuge wiederverwendet, stofflich beziehungsweise energetisch recycelt. Das entspricht einer Zunahme um einen Prozentpunkt gegenüber 2012, wie die für Sammlung, Verwertung und Recycling von Schrottautos verantwortliche Organisation Febelauto in ihrem Jahresbericht mitteilt. Damit liegt Belgien 9 Prozent über der derzeit noch gültigen Verwertungsquote und ist nur noch 1 Prozent von der ab 2015 geltenden höheren Quote entfernt.

Recyclingquoten für Altautos in der EU 2013Catherine Lenaerts, Geschäftsführerin von Febelauto, ist zufrieden mit der Leistung der insgesamt 124 zugelassenen Demontage- und Verwertungsbetriebe. „53 Anlagen haben die 95-Prozent-Recyclingvorgabe bereits erreicht oder sogar überschritten.“ Die Wiederverwendungsquote lag 2013 laut Zahlen von Febelauto bei insgesamt 15 Prozent, 73 Gewichtsprozent wurden stofflich recycelt und 6 Prozent gingen in die energetische Verwertung. Damit liegt Belgien im grünen Bereich, denn die Altauto-Richtlinie schreibt vor, dass ab 2015 maximal 10 Gewichtsprozent der verwerteten Fahrzeuge zur Energierückgewinnung dienen dürfen.

Lückenlose Rückverfolgbarkeit ist ein Muss

Kein Grund zur Zufriedenheit ist allerdings die stark gesunkene Sammelquote. 2013 registrierte Febelauto 134.506 Autowracks mit insgesamt 133.506 Tonnen an Materialien. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Rückgang von 16 Prozent. Die Organisation führt diese Entwicklung hauptsächlich auf die seit 2012 rückläufigen Neuwagenverkäufe zurück, sieht aber gleichzeitig auch die Notwendigkeit, die Sammlung zu verbessern. „Noch immer kommen viele ausrangierte Fahrzeuge nicht bei den zugelassenen Betrieben an“, sagt Lenaerts. „Um das zu ändern, muss der Kampf gegen die unfaire Konkurrenz von illegalen Autoverwertern fortgesetzt werden.“

Einen anderen Grund für die gesunkenen Sammelmengen sieht die Febelauto-Geschäftsführerin im Export von Schrottautos ins Ausland. Ihrer Ansicht nach kann dieses Problem nur durch eine lückenlose Rückverfolgbarkeit gelöst werden. Nur wenn diese gewährleistet ist, seien Gegenmaßnahmen möglich. Sie fordert deshalb eine „Kruispuntbank Voertuigen“, ein zentrales Register. In einem solchen Register sollten alle nötigen Angaben zu Haltern und Autos gesammelt werden.

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