Folge der EEG-Novelle

Fachleute haben den Einbruch des Neuanlagengeschäfts vorhergesagt. Nun kommt eine erste Bestätigung: RWE Innogy wird die geplante Biogasanlage in Velen nicht bauen.

RWE Innogy steigt aus Biogasprojekt aus


Die RWE-Tochter begründet die Entscheidung mit der Reform des Erneuerbare Energien Gesetzes (EEG). Die damit beschlossene Reduktion der Vergütungssätze für Biogas, die Streichung der Einsatzstoffvergütungsklassen (auch für landwirtschaftliche Reststoffe) und die ersatzlose Streichung des Gasaufbereitungsbonus würden dem geplanten Biogasprojekt die wirtschaftliche Grundlage entziehen, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens.

Die Entscheidung, die Anlage nicht zu bauen, hätten RWE Innogy und der Landwirte-Interessengemeinschaft Naturdünger Münsterland (NDM) einvernehmlich getroffen. Beide wollten die Biogasanlage als gleichberechtigte Partner errichten und betreiben. Unterstützt wurde das Projekt vom Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverband (WLV), dem Kooperationspartner von RWE Innogy im Bereich Biogas.

Die Anlage hätte über eine installierte Leistung von 4,2 Megawatt verfügen sollen. Als Einsatzstoffe waren 90 Prozent Güllefeststoffe und zehn Prozent Zwischenfrüchte geplant. Die Gülle sollte auf den Betrieben vor Ort separiert werden. Das Anlagenkonzept sah neben der Aufbereitung und Einspeisung des Biogases in das Erdgasnetz auch eine Gärrestkomplettaufbereitung mit Düngerrückgewinnung vor, die eine Lösung für den zunehmenden Nährstoffüberhang der Region geboten hätte.

Geplant war ursprünglich, im Herbst 2013 das Genehmigungsverfahren für die Biogasanlage zu eröffnen. Aufgrund der geplanten Novelle des EEG hatten RWE Innogy und NDM jedoch beschlossen, mit der Einreichung bis zur Verabschiedung des Gesetzes zu warten. Da die EEG-Novelle dem Projekt die wirtschaftliche Grundlage entzieht, haben sich beide Partner nach der Zustimmung des Bundesrats einvernehmlich darauf verständigt, dieses Projekt nicht weiter zu verfolgen.

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