Marktbericht für NE-Metalle

Die Preise für NE-Metalle haben in der vergangenen Woche etwas nachgegeben. Auch die Schrottpreise mussten leichte Einbußen hinnehmen. Positiv fällt hingegen die Preisentwicklung für den Monat Juli aus.

Schrottpreise notieren schwächer


Die meisten Metallnotierungen an der LME sind im Vergleich zur Vorwoche leicht gefallen. Der Dreimonatspreis für Kupfer schloss am vergangenen Mittwoch bei 6.976 US-Dollar. Im Vergleich zur Vorwoche bedeutet das einen Rückgang um rund 80 US-Dollar. Aluminium dagegen blieb stabil und schloss am vergangenen Mittwoch bei 1.993 US-Dollar je Tonne.

Preissteigerungen auf breiter Front brachte hingegen der Monat Juli. Der HWWI-Index für NE-Metalle stieg in diesem Monat um 5,4 Prozent. Am stärksten verteuerte sich Zink mit 9,1 Prozent, gefolgt von Aluminium mit 6,6 Prozent und Kupfer mit 4,7 Prozent. Alle Metalle profitierten laut HWWI von guten US-amerikanischen und chinesischen Wachstumszahlen. Zusätzlich wirkten bei Zink die Nachrichten über einen möglichen Angebotsengpass preissteigernd. Auch die gesunkenen Zinklagerbestände trugen dazu bei, dass der Zinkpreis auf ein Dreijahreshoch anstieg.

Positiv verlief es auch für Aluminium, dessen Preis aufgrund wachsender Nachfrage und sinkender Lagerbestände ebenfalls anstieg. Auf dem Aluminiummarkt zeigen nun Minenschließungen Wirkung, zu denen sich große Minenkonzerne in der jüngsten Vergangenheit aufgrund zu geringer Margen entschlossen hatten, erklärt das HWWI. Zudem fragen internationale Automobilkonzerne mehr Aluminium anstatt Stahl nach, um das Gewicht ihrer Fahrzeuge zu reduzieren. Der Kupferpreis, aber auch der Eisenerzpreis, der um 3,9 Prozent anstieg, dürften im letzten Monat von den positiven chinesischen Wirtschaftszahlen profitiert haben. Mit einem Marktanteil von etwa 40 Prozent beim weltweit nachgefragten Kupfer und nahezu Zweidritteln am global übers Meer verschifften Eisenerz ist China der weltweit größte Konsument beider Metalle.

Rückläufige Produktion von Recyclingaluminium

In Deutschland hat sich Aluminium im ersten Halbjahr mengenmäßig gut behauptet. Nach Angaben des Gesamtverbands der Aluminiumindustrie (GDA) konnte die Produktion auf allen Produktionsstufen zulegen. Für das 2. Halbjahr 2014 erwartet die Branche eine weiterhin positive Mengenkonjunktur. Das spiegelt sich jedoch nicht in allen Unternehmensergebnissen wider. Hohe Kosten und starker Wettbewerb würden auf die Ergebnisse drücken, so der GDA.

Anteil sekundärer Rohstoffe an der Produktion von Kupfer, Aluminium und Rohstahl in Deutschland im Jahr 2012Den Verbandszahlen zufolge wurden in Deutschland von Januar bis Juni rund 566.000 Tonnen Rohaluminium erzeugt. Damit stieg die Produktion um 3,1 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die Herstellung von Rohaluminium teilte sich in diesem Zeitraum auf 257.900 Tonnen Hüttenaluminium und 308.100 Tonnen Recyclingaluminium auf. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum stieg die Produktion von Hüttenaluminium um 10,5 Prozent, die Recyclingaluminiumproduktion dagegen ging um 2,4 Prozent zurück.

Rückläufiger Kupferschrottpreis

Auf dem Schrottmarkt haben die vergangenen Tage eine leichte Preiskorrektur gebracht. Nach Angaben des Verbands Deutscher Metallhändler (VDM) erlöste Blanker Kupferdrahtschrott (Kabul) am vergangenen Mittwoch (6. August) zwischen 5.070 und 5.250 Euro je Tonne. Im Vergleich zur Vorwoche bedeutet das eine Preissenkung um 10 Euro. Der Preis für Schwerkupferschrott (Keule) reduziert sich am oberen Ende um 50 Euro und bewegte sich in der Spanne von 4.850 und 4.900 Euro je Tonne.

Leicht nach unten zeigen auch die Preise für Aluminiumschrott. Drahtschrott aus Reinaluminium (Achse) erlöste laut VDM zwischen 1.510 und 1.670 Euro je Tonne. Das bedeutet einen Preisrückgang von 10 Euro je Tonne. Aluminiumprofilschrott (Alter) erzielte zwischen 1.540 und 1.640 Euro je Tonne, was im Vergleich zur Vorwoche ebenfalls eine Preissenkung von 10 Euro bedeutet.

Gefallen sind auch die Preise für Altzink und Bleischrott. Altzinkschrott (Zebra) erlöste am vergangenen Mittwoch zwischen 1.270 und 1.380 Euro je Tonne. Das bedeutet eine Preissteigerung von 10 Euro am unteren Ende. Nach oben hin sind die Preise jedoch um 20 Euro gestiegen. Weichbleischrott (Paket) verlor ebenfalls und kam laut VDM auf 1.350 bis 1.510 Euro je Tonne. In der Vorwoche lagen die Preise noch im Bereich 1.400 bis 1.520 Euro je Tonne.

Leichte Preiskorrekturen sind auch für Nickelschrott zu verzeichnen. V2A (Alt- und Neuschrott) erzielte am vergangenen Mittwoch zwischen 1.280 und 1.350 Euro. Das bedeutet einen Preisrückgangvon 20 Euro am unteren Ende. V4A (Alt- und Neuschrott) erlöste zwischen 1.730 und 1.750 Euro je Tonne, und damit am oberen Ende 20 Euro weniger.

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