Was sonst noch passiert

• Neue Sicherheitsanforderungen für den Betrieb von Abfallpressen • Index der Großhandelsverkaufspreise für Altpapier bleibt stabil • Altglasaufkommen in Österreich erhöht sich marginal • Petition gegen Folienverpackung von "EinkaufAktuell" gestartet • Österreichische Novelle zur Elektroaltgeräte-Verordnung ist in Kraft getreten

Kurznachrichten: 11. bis 15. August 2014


Freitag, 15. August 2014:

  • Der Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises Böblingen (AWB) wird ab 1. Oktober den Hausmüll der US-Army in Stuttgart einsammeln. Entsorgt werden die Abfälle im Restmüllheizkraftwerk in Böblingen. „Die Vereinbarung mit der Stadt Stuttgart und der Vertrag, den wir mit der U.S. Army schließen werden, bringen für alle Seiten Vorteile“, freut sich Wolf Eisenmann, der Erste Werkleiter des AWB. Die Stadt Stuttgart könne dadurch ihr Anlieferkontingent beim Restmüllheizkraftwerk in Böblingen besser auslasten. Laut AWB hat das Regierungspräsidium Stuttgart die notwendige Genehmigung für die Aufgabenübertragung nach dem Gesetz über die kommunale Zusammenarbeit erteilt.
  • In nur dreieinhalb Tagen haben mehr als 60.000 Personen die Petition „Umweltabgabe auf Plastiktüten!“ befürwortet. „Es ist nun an Umweltministerin Dr. Barbara Hendricks, zu handeln und dem Wunsch der Bürger nachzukommen, mit einer Abgabe auf Plastiktüten der Ressourcenverschwendung für derart überflüssige Produkte ein Ende zu setzen“, erklärte Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe (DUH) Jürgen Resch. Die DUH hatte die Petition gemeinsam mit der Studentin Stefanie Albrecht initiiert.
  • Immer wieder kommt es zu schweren und gar tödlichen Unfällen, wenn Mitarbeiter an Abfallpressen arbeiten. Neue Sicherheitsanforderungen an den Betrieb von Abfallpressen sollen nun Abhilfe schaffen. Dazu haben Vertreter aus 15 Ländern im Projektkomitee CEN/TC 397 verschiedene Normen erarbeitet. Dessen Sekretariat ist beim Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) angesiedelt. Die DIN EN 16252 für horizontale Ballenpressen ist bereits im März 2013 erschienen. Die DIN EN 16486 für Kompaktoren wird laut VDMA im Oktober 2014 erscheinen und voraussichtlich im ersten Halbjahr 2015 im Amtsblatt der Europäischen Union veröffentlicht. Für die DIN EN 16500 für vertikale Ballenpressen ist die Veröffentlichung im November 2014 geplant. Sie wird dann im ersten Halbjahr 2015 im Amtsblatt der Europäischen Union veröffentlicht.

Mittwoch, 13. August 2014:

  • Der Index der Großhandelsverkaufspreise für Altpapier ist im Juli weitgehend stabil geblieben. Das geht aus der aktuellen Statistik des Statistischen Bundesamtes hervor. Nach oben zeigen die Werte hingegen für Altmetalle. Nur für Eisen und Stahl ist der Index rückläufig. Die Werte der einzelnen Indizes für die Altpapiersorten und erfassten Altmetalle erhalten Sie hier.
  • Nach der Abfallverwertungsgesellschaft Ludwigsburg (AVL) tritt nun auch der Abfallwirtschaftsbetrieb (AWB) des Kreises Böblingen der Initiative GemIni bei, berichtet die Stuttgarter Zeitung. Zusammen mit anderen Kommunen und Landkreisen wolle sich der AWB für einen Neubeginn bei der Entsorgung von Wertstoffmüll einsetzen. GemIni ist die vor einigen Monaten gegründete Gemeinschaftsinitiative zur Abschaffung der Dualen Systeme.
  • In Österreich bewegt sich das Altglasaufkommen auf stabilem Niveau. Nach Angaben des Non-Profit-Unternehmen Austria Glas Recycling (AGR) ist die gesammelte Menge im ersten Halbjahr 2014 um 300 Tonnen auf 115.300 Tonnen gestiegen. Die AGR ist in Österreich für die Sammlung und Verwertung von Altglas verantwortlich.
  • Die PlanET Biogas UK Ltd. hat vor kurzem die fünfte britische Biogasanlage in Betrieb genommen. Die 1,5 MW-Anlage befindet sich auf dem Betriebsgelände Melton Ross der Singleton Birch Ltd. in North Lincolnshire. Das auf die Förderung und Verarbeitung von Kalk spezialisierte Unternehmen stelle künftig 40 Prozent des benötigten Energiebedarfs für seine stromintensiven Produktionsstätten aus Bioenergie sicher, teilt PlanET Biogas mit. Derzeit geht man von einer jährlichen Stromproduktion in Höhe von 12.000 MWh aus. Die 30.000 Tonnen Substrat pro Jahr würden vier Landwirte aus der unmittelbaren Umgebung liefern. Die Grundlage für den Substratmix seien Mist, Gülle, Mais und Zuckerrüben sowie Grasschnitt.
  • Die großen Automobilmärkte zeigten sich im Juli in guter Verfassung. Der Pkw-Absatz auf dem westeuropäischen Markt legte zum elften Mal in Folge zu. Nach Angaben des Verbands der Automobilindustrie (VDA) stiegen die Verkäufe um 5 Prozent auf 1,0 Millionen Einheiten. In den USA erhöhte sich der Absatz um 9 Prozent. Ebenfalls positiv entwickelte sich die Pkw-Nachfrage in Indien (+7 Prozent). Die Märkte in Brasilien (-14 Prozent) und Russland (-23 Prozent) waren erwartungsgemäß rückläufig. Der Pkw-Absatz in China legte um knapp 11 Prozent auf rund 1,3 Millionen Neufahrzeuge zu. Damit wurde die 10-Millionen-Marke in China zum ersten Mal schon nach sieben Monaten überschritten.

Montag, 11. August 2014:

  • Ein 18-Jähriger aus Bayern hat eine Petition gegen die Folienverpackung der Postwurfsendung EinkaufAktuell gestartet, die inzwischen über 80.000 Unterstützer hat. Seit kurzem gehört auch die Deutsche Umwelthilfe (DUH) dazu. „Die Deutsche Post begnügt sich mit der Aussage, dass die Plastikfolie recycelbar, immer leichter geworden und damit bereits die bestmögliche Wahl sei“, kritisiert der die DUH. Nach der Europäischen Abfallhierarchie wäre die beste Wahl jedoch, gar keine Verpackung für die Wurfsendung zu produzieren. Die DUH hat berechnet, dass durch die drei Gramm wiegende Folie jeder EinkaufAktuell-Sendung jährlich 2.886 Tonnen Kunststoffabfälle entstehen. Um auf das Problem von Plastikmüll und Ressourcenverschwendung durch Einwegtüten aufmerksam zu machen, startete die Deutsche Umwelthilfe gestern (11. August) eine Petition gegen die kostenlose Abgabe von Plastiktüten (http://l.duh.de/changept). Darin wird Bundesumweltministerin Barbara Hendricks aufgefordert, eine Abgabe auf Plastiktüten einzuführen und damit dem jährlichen Verbrauch von 6,1 Milliarden – zumeist gratis herausgegebenen – Tüten Einhalt zu gebieten.
  • Zwölf Unternehmen aus der nordrhein-westfälischen Abfallbranche können sich im September wichtigen Entscheidungsträgern und Vertriebspartnern aus den Niederlanden präsentieren. Die Deutsch-Niederländische Handelskammer (DNHK) organisiert am 22. und 23. September 2014 eine zweitägige Handelsreise, in deren Verlauf die Teilnehmer unter anderem die Fachmesse „Recycling“ in Gorinchem bei Rotterdam besuchen. Außerdem besichtigen die deutschen Betriebe zwei niederländische Standorte der Entsorgungs- und Abfallwirtschaft. Ein vorbereitendes Treffen für alle Teilnehmer soll noch diesen Monat in Düsseldorf stattfinden. Die Reise kostet nach Angaben der DNHK 595 Euro pro Person zzgl. MwSt. Die Anreise erfolgt individuell. Für Übernachtungen steht ein Hotelkontingent zur Verfügung.
  • Die österreichische Novelle zur Elektroaltgeräte-Verordnung (EAG-VO) ist rückwirkend zum 1. Juli 2014 in Kraft getreten. Die Verordnung ist die nationale Umsetzung der WEEE 2-Richtlinie. Dadurch sei nun auch der Vertrieb mittels Fernabsatz an österreichische Endverbraucher geregelt, teilt das Rücknahmesystem take-e-way mit. Der deutsche Versender müsse einen Bevollmächtigten mit Sitz in Österreich ernennen, der auch für die Verpflichtungen aus der EAG-VO verantwortlich ist und für die Erfüllung haftet.
  • Mit einem gemeinsamen Projekt wollen das Umweltministerium Schleswig-Holstein und der Naturschutzbund NABU beigefangene Abfälle aus dem Meer entfernen. Außerdem sollen mit dem Projekt „Fishing for Litter“ Daten über die Müllbelastung der Meere gewonnen werden. Ziel des Projektes ist es, den Müll, der in die Fischernetze gerät, einzusammeln und zu entsorgen. Die Abfälle werden in einer speziellen Sortieranlage auf ihre Zusammensetzung untersucht. Insgesamt beteiligen sich bereits neun Häfen und etwa 70 Fischer in Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern an der Initiative.

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