Was sonst noch passiert

• Neuer Wissenschaftscampus für Phosphorforschung • K+S besetzt Vorstandsposten für Recycling nicht nach • BSR dehnt E-Schrott-Sammlung aus • Bonität des Metallrecyclers Scholz könnte sich verbessern • Wiesbaden entfernt illegale Altkleider-Container

Kurznachrichten: 18. bis 22. August 2014


Mittwoch, 20. August 2014:

  • Ein neuer Wissenschaftscampus in Rostock wird sich künftig mit der Erforschung des Rohstoffes Phosphor beschäftigen. Der Campus trägt den Namen „Leibniz WissenschaftsCampus Rostock: Phosphorforschung“ und wurde gemeinsam vom Umweltministerium Mecklenburg-Vorpommern, der Universität Rostock sowie der Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz und fünf Leibniz-Instituten gegründet. Das Land Mecklenburg-Vorpommern fördert das Projekt mit rund einer halben Milliarden Euro. Außer in Rostock gibt es in Deutschland seit 2009 noch sechs weitere Wissenschaftscampi mit Standorten in Tübingen, Mainz, Halle, Rostock sowie zwei in Mannheim.
  • Gerd Grimmig, Vorstandsmitglied bei der K+S Aktiengesellschaft und dort verantwortlich für den Geschäftsbereich Entsorgung und Recycling, tritt zum 30. September 2014 in den Ruhestand. Sein Posten wird nicht nachbesetzt, wie das Unternehmen mitteilt. Grimmigs Aufgaben werden unter den übrigen Vorstandsmitgliedern aufgeteilt. Die Gesamtzahl der Vorstandsmitglieder reduziert sich damit von sechs auf fünf. Norbert Steiner wird bis Mai 2017 Vorstandsvorsitzender der K+S Aktiengesellschaft bleiben. Der Aufsichtsrat hat sein Mandat frühzeitig um zwei Jahre verlängert.
  • Der niederbayerische Biogasanlagenhersteller Snow Leopard Projects GmbH (SLP) aus Reisbach hat in England eine Biogasanlage in Betrieb genommen, die vor allem strohhaltigen Festmist von Hähnchen, Schweinen und Rindern sowie Gras und Gerstensilage einsetzt. Die 499 kW-Anlage wurde auf der Manor Farm in Clixby, Grafschaft Lincolnshire, errichtet. Die speziell für faserige Einsatzstoffe entwickelte Biogastechnologie der SLP mit Batch-Hydrolyse und Trennung der biologischen Prozesse in verschiedenen Behältern treffe in England auf eine hohe Bereitschaft, teilt das Unternehmen mit. Mais wachse in England nicht so gut, vor allem nicht im Norden des Landes. Außerdem werde die „Tank-Teller-Diskussion“ heftiger geführt als in Deutschland. SLP hat in England weitere sechs Biogasanlagen im Bau, die bis Ende des Jahres in Betrieb genommen werden sollen.

Dienstag, 19. August 2014:

  • Die Berliner Stadtreinigung (BSR) dehnt die Sammlung alter Elektrokleingeräte in Baumärkten aus. Ab sofort können alte Toaster, Bohrmaschinen oder Energiesparlampen auch in den acht Berliner Bau- und Gartenmärkten von Hellweg abgegeben werden. Die Aktion ist Teil eines Pilotprojekts der BSR zur haushalts­nahen Sammlung alter Elektrokleingeräte. In diesem Zusammenhang kooperiert die BSR bereits den Baumärkten von Hornbach. Mit Hellweg will der Berliner Entsorger zunächst bis Ende dieses Jahres zusammenarbeiten. Durch das Pilotprojekt sollen die haushaltsnahe Entsorgung erleichtert und die Sammelquoten erhöht werden.
  • Die Bonität der Scholz Holding GmbH wird sich nach Einschätzung der Kreditversicherungsgruppe Euler Hermes verbessern. Laut Scholz hat der Kreditversicherer das B Rating der Scholz Holding GmbH „bei positivem Outlook“ bestätigt. Zwar sei Scholz weiterhin hoch verschuldet und leide unter einer schwachen Nachfrage und einem rückläufigen Preisniveau, doch der Abschluss geplanter Desinvestitionen, weitere Kostensenkungsmaßnahmen sowie die Nutzung von Synergien mit der neuen Gesellschafterin Toyota Tsusho Corp. (TTC) würden innerhalb der nächsten zwölf Monate zu einem wesentlichen Rückgang der Verschuldung und zu einer Verbesserung der operativen Ertragskraft führen. Daher erwartet die Agentur eine positive Entwicklung des Ratings.
  • In Wiesbaden hat die Stadtverwaltung am Montag (18. August) mit dem Entfernen illegaler Altkleidercontainer begonnen. Insgesamt gibt es rund 200 illegal aufgestellte Container an über 175 Standorten. Die entfernten Container werden auf dem städtischen Deponiegelände zwei Monate aufbewahrt. In diesem Zeitraum haben die Besitzer die Möglichkeit, ihre Container gegen die Bezahlung der Verwaltungsgebühr für den Aufwand der Einsammlung und Lagerung herauszulösen. „Läuft diese Frist ab, hat die Stadt das Recht zur Verwertung der Container“, erläutert Ordnungsdezernent Oliver Franz die Rechtslage. Künftig sollen das Rote Kreuz und die Malteser die Entsorgungssicherheit für Altkleider in Wiesbaden sicherstellen. Bislang gibt es in Wiesbaden 64 genehmigte Standorte mit rund 95 Containern vom Roten Kreuz und den Maltesern. Diese Zahl werde in den nächsten Wochen soweit erhöht, dass dem Bedürfnis der Wiesbadener Bevölkerung nach flächendeckender Entsorgung ihrer Altkleider Rechnung getragen wird, kündigt die Stadt an. „Dabei werden wir auch die Standorte für die genehmigten Altkleidercontainer vom Roten Kreuz und den Samaritern an die Standorte der 355 Altglascontainer angliedern“, so der zuständige Dezernent.
  • Am heutigen Dienstag (19. August) ist „Earth Overshoot Day“. Das ist der Tag, an dem die Weltbevölkerung bereits ihr Jahres-Budget an Holz, Fisch und anderen erneuerbaren Ressourcen verbraucht hat, teilt das Umweltbundesamt (UBA) mit. Ab heute würden Treibhausgase in größerem Umfang und schneller emittiert, als sie von Wäldern und Ozeanen absorbiert werden können. 1987 fiel der Earth Overshoot Day noch auf den 19. Dezember. Grund für das immer weitere Vorrücken sind laut UBA vor allem die hohen Konsumniveaus in Industrie- und zunehmend Schwellenländern sowie das schnelle Bevölkerungswachstum. Bildlich gesprochen lebt die Menschheit derzeit so, als hätte sie 1,5 Erden zur Verfügung, erklärt das UBA. Mehr als 2,5 Erden wären nötig, wenn die gesamte Weltbevölkerung auf dem hohen Konsumniveau von Deutschland leben würde.

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