Marktbericht für NE-Metalle

Die NE-Metallschrottpreise haben in der vergangenen Woche von der Entwicklung an der LME profitiert. Auch deshalb, weil sich die Angebotssituation bei fast allen Metallen inzwischen gedreht hat. Der wöchentliche Marktbericht für NE-Metalle.

Günstige Marktdaten lassen Schrottpreise steigen


Die Entwicklung der Metallpreise folgt eigenen Gesetzmäßigkeiten, aber wären nur Angebot und Nachfrage relevant, dürfte die Preisentwicklung nur eine Richtung kennen: nach oben. Denn im Vergleich zum ersten Halbjahr 2013 hat sich die Marktsituation komplett gedreht. Während im Vorjahr noch Angebotsüberschüsse die Marktlage bestimmten, weisen nun alle Metalle mit Ausnahme von Nickel für das erste Halbjahr 2014 einen Nachfrageüberschuss aus.

So belegen aktuelle Daten der International Lead and Zinc Study Group, dass die Nachfrage nach Blei in den ersten sechs Monaten dieses Jahres um 23.000 Tonnen über dem Angebot lag. Für Zink liegt der Überschuss bei 234.000 Tonnen. Und die International Copper Study Group gab vergangene Woche bekannt, dass der Nachfrageüberhang für die ersten fünf Monate 466.000 Tonnen beträgt.

An diesen Marktverhältnissen dürfte sich nach Einschätzung der Study Groups in den kommenden Monaten wenig ändern. Folglich wäre unter fundamentalen Gesichtspunkten mit weiterhin stabilen und gegebenenfalls steigenden Metallpreisen zu rechnen. Händler an der LME haben das offenbar ähnlich gesehen, zumindest sind die Preise in der vergangenen Woche größtenteils gestiegen. Dreimonatspreis für Aluminium schloss am Donnerstag an der LME mit einem Preis von USD 2.059 US-Dollar je Tonne. Der LME-Kupferpreis notierte bei 7.015 US-Dollar.

50 Euro mehr für Kupferschrott

Die Preisentwicklung auf dem Schrottmarkt verlief weitgehend parallel. Nach Angaben des Verbands Deutscher Metallhändler (VDM) erlöste Blanker Kupferdrahtschrott (Kabul) am vergangenen Mittwoch (20. August) zwischen 5.020 und 5.200 Euro je Tonne. Im Vergleich zur Vorwoche bedeutet das eine Preissteigerung um 20 Euro. Der Preis für Schwerkupferschrott (Keule) erhöhte sich um 50 Euro und bewegte sich in der Spanne von 4.800 und 4.850 Euro je Tonne.

Leicht gestiegen sind die Preise für Aluminiumschrott. Drahtschrott aus Reinaluminium (Achse) kletterte um durchschnittlich 20 Euro je Tonne und erlöste laut VDM zwischen 1.530 und 1.690 Euro. Aluminiumprofilschrott (Alter) zog ebenfalls um 20 Euro an und erzielte zwischen 1.560 und 1.660 Euro je Tonne.

Geringfügige Preiserhöhungen verzeichnen auch Altzink und Bleischrott. Altzinkschrott (Zebra) erlöste am vergangenen Mittwoch zwischen 1.290 und 1.350 Euro je Tonne. Das bedeutet eine Preissteigerung von 10 Euro am unteren Ende. Weichbleischrott (Paket) zog am unteren Ende um 20 Euro an und kam laut VDM auf 1.380 bis 1.530 Euro je Tonne.

Etwas nach unten zeigen dagegen die Preise für Nickelschrott. V2A (Alt- und Neuschrott) erzielte am vergangenen Mittwoch zwischen 1.270 und 1.350 Euro. Das bedeutet eine Preissenkung von 30 Euro am unteren Ende. V4A (Alt- und Neuschrott) erlöste zwischen 1.730 und 1.750 Euro je Tonne, und damit am unteren Ende 10 Euro weniger.

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