Marktbericht für Stahlschrott

4 Euro hoch, 2 Euro runter. Unterm Strich sind im September die Stahlschrottpreise zwar wieder etwas gestiegen, aber große Sprünge bleiben nach wie vor aus. Daran dürften auch die kommenden Monate nichts ändern.

Stahlschrottpreise bewegen sich im Trippelschritt


Die Stahlschrottpreise sind im September um 2 bis 4 Euro gestiegen. Lediglich die Sorte 3 (Schwerer Stahlaltschrott) gab um 2 Euro nach. Bislang gibt es keine Anzeichen dafür, dass sich der Markt signifikant verbessern wird. Vertreter der Stahlrecyclingverbands BDSV äußerten in der vergangenen Woche die Erwartung, dass die aktuelle Marktentwicklung die Vorgabe für die kommenden Monate sein könnte. Es sei nicht absehbar, dass die Stahlschrottpreise „durch die Decke gehen werden“, erklärte BDSV-Vizepräsident Ulrich Althoff am Rande der BDSV-Jahrestagung.

Nach den aktuell veröffentlichten Zahlen der BDSV stellen sich die bundesweiten durchschnittlichen Lagerverkaufspreise für September wie folgt dar:

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Lagerverkaufspreise (in Euro/t) Sep 14 Aug 14 Differenz
Sorte 1 (Stahlaltschrott) 232,8 228,1 4,7
Sorte 2/8 (Stahlneuschrott) 252,4 251,7 0,7
Sorte 3 (Schwerer Stahlaltschrott) 248,5 250,5 -2,0
Sorte 4 (Shredderstahlschrott) 260,3 257,7 2,6
Sorte 5 (Stahlspäne) 203,5 200,2 3,3

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Unterdessen haben sich zumindest die Produktionszahlen der Elektrostahlwerke in Deutschland verbessert. Wie die Wirtschaftsvereinigung Stahl jüngst mitteilte, ist die Produktion von Elektrostahl im Juli um 13,2 Prozent auf 1,077 Millionen Tonnen gestiegen. Damit summiert sich die Produktion von Januar bis Juli auf insgesamt 8,01 Millionen Tonnen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bedeutet das ein Plus von 0,9 Prozent.

Die Rohstahlproduktion in Deutschland ist im August gegenüber August 2013 um 1 Prozent auf 3,133 Millionen Tonnen gesunken, in Frankreich belief sich die Produktion auf 1,055 Millionen Tonnen, was einen Rückgang um 9,1 Prozent darstellt. Italien weist nach den Daten des Weltstahlverbands World Steel eine Produktion von 0,987 Millionen Tonnen für August aus (-0,8 Prozent). Für die gesamten ersten acht Monaten dieses Jahres kommt Deutschland auf ein Plus von 3,3 Prozent, EU-weit beträgt die Produktionssteigerung im Vergleich zum Vorjahr 3,4 Prozent.

Demgegenüber ist die Rohstahlproduktion in der Türkei im August um 13,9 Prozent auf 2,902 Millionen Tonnen gestiegen. Weltweit haben die Stahlwerke 135 Millionen Tonnen Rohstahl hergestellt, und damit 1,4 Prozent mehr als im August 2013. Die Kapazitätsauslastung betrug im August laut World Steel 74,2 Prozent. Das ist 1,4 Prozent weniger als im August 2013 und 1,2 Prozent weniger als im Juli 2014.

Produktionswachstum für Edelstahl

Die Produktion von Edelstahl hat im ersten Halbjahr 2014 weltweit um 10,6 Prozent auf 20,9 Millionen Tonnen zugelegt. Nach Angaben des International Stainless Steel Forum (ISSF) erhöhte sich die Produktion mit Ausnahme von Mittel- und Osteuropa in allen Regionen weltweit. Für die Region Westeuropa/Afrika weist der Verband ein Produktionsplus von 4 Prozent auf 4,273 Millionen Tonnen aus. In China wurden in den ersten sechs Monaten 9,159 Millionen Edelstahl hergestellt. Das bedeutet eine Zunahme von 16,7 Prozent.

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