Was sonst noch passiert

• Restaurants in Frankreich müssen Biomüll verwerten • Kommunale Entsorger werden mit europäischem Label ausgezeichnet • Durchwachsene Stimmung in internationaler Recyclingwirtschaft • EU berät über Plastiktütenverbrauch > Weitere Kurznachrichten finden Sie hier

Kurznachrichten: 27. bis 31. Oktober 2014


Freitag, 31. Oktober 2014:

  • In Frankreich sind Restaurants ab 2015 verpflichtet, ihren Biomüll zu sortieren und zu verwerten. Betroffen sind solche Restaurants, bei denen mehr als 20 Tonnen Bioabfall pro Jahr anfallen. Der französische Berufsverband Synhorcat hatte bereits im März 2014 eine erste achtmonatige Versuchsreihe gestartet, an der 80 Restaurants, Hotels und Caterer aus Paris freiwillig teilnehmen, teilt die Wissenschaftliche Abteilung der französischen Botschaft in Deutschland mit. Die Bioabfälle werden in den dichtbesiedelten Städten täglich in Mini-Müllwagen eingesammelt und zu einer Biogasverarbeitungsplattform südlich von Paris transportiert. Dort werden die Bioabfälle zur Erzeugung von Methangas verwertet. Insgesamt 200 Tonnen Abfall sollen durch diese Initiative verwertet werden. Die französische Agentur für Umweltschutz und Energie (ADEME) fördert das Projekt mit 173.600 Euro.
  • Die Berliner Stadtreinigung, die Entsorgung Dortmund sowie die Stadtreinigung Würzburg wurden mit dem europäischen Label zur gesellschaftlichen Verantwortung ausgezeichnet. Seit 2008 verleiht der Europäische Verband der öffentlichen Arbeitgeber und Unternehmen (CEEP) das CEEP CSR Label an Unternehmen, die nachweislich die CSR-Prinzipien und die Richtlinien der Europäischen Union, der Vereinten Nationen und der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in die Unternehmenskultur vorbildlich integriert haben. Zu den bereits ausgezeichneten Unternehmen in Deutschland zählen unter anderem der Abfallwirtschaftsbetrieb München sowie der Eigenbetrieb Abfallwirtschaft Rheingau-Taunus Kreis.

Montag, 27. Oktober 2014:

  • In Paris findet heute und morgen die Herbsttagung des Weltrecyclingverbands BIR statt. Die Stimmung ist durchwachsen. „Harte Zeiten“ gebe es derzeit in der Stahlrecyclingwirtschaft, sagte BIR-Präsident Björn Grufmann am Sonntagabend in Paris. Auch im Bereich Altpapier seien die Umstände nicht einfacher geworden. Wesentlicher besser sehe es beim NE-Metallschrott-Recycling aus. Ein genereller Trend sei die wachsende Bedeutung der Recyclingwirtschaft in China, erklärte BIR-Generaldirektor Alexandre Delacoux. Nicht nur der Anteil an exportiertem Stahlschrott nehme zu, auch das Kunststoffrecycling wachse kontinuierlich. China sei gerade beim Kunststoffrecycling sehr zielstrebig, bediene immer größere Märkte und setze inzwischen eine sehr moderne Technologie ein. Zur Herbsttagung in Paris sind knapp 900 Teilnehmer aus 54 verschiedenen Nationen angemeldet.
  • Die EU-Kommission, das EU-Parlament und der Rat der Europäischen Union verhandeln am morgigen Dienstag darüber, wie Europa seinen Plastiktütenverbrauch reduzieren kann. Aus Sicht der Deutschen Umwelthilfe (DUH) müssten in erster Linie verbindliche Reduktionsziele für Kunststofftüten festgelegt und die Ausnahmen für biologisch abbaubare Plastiktüten beseitigt werden. Die Initiative für die „Richtlinie 94/62/EG über Verpackungen und Verpackungsabfälle im Hinblick auf eine Verringerung der Verwendung von Kunststofftüten“ wurde im November 2013 von der EU-Kommission erarbeitet und im April 2014 mit Änderungen vom Europäischen Parlament verabschiedet. Allerdings berücksichtige die derzeitige Fassung des Richtlinienentwurfes nur noch dünne Plastiktüten mit einer Wandstärke kleiner als 50 Mikrometer (0,05 Millimeter), erläutert die DUH. Das bedeute, dass Hersteller die Wandstärke ihrer Tüten nur minimal erhöhen müssten, um die Regelung zu umgehen. „Dies kann dazu führen, dass zukünftig dickwandigere Tüten auf den Markt kommen, die ihren Einwegcharakter jedoch beibehalten. Der Kunststoffverbrauch würde sich somit erhöhen und nicht verringern.“
  • Der ifo Geschäftsklimaindex für die gewerbliche Wirtschaft in Deutschland ist im Oktober auf 103,2 Punkte gesunken, von 104,7 im Vormonat. Die Unternehmen bewerteten ihre aktuelle Geschäftslage erneut weniger gut. Auch der Ausblick auf die kommenden sechs Monate trübte sich weiter ein. Die konjunkturellen Aussichten haben sich nochmals verschlechtert, teilt ifo mit.

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