Marktbericht für NE-Metalle

Die Metallpreise standen diese Woche unter Druck. Nur Nickel stemmte sich erfolgreich gegen den Trend. Die Schrottpreise gaben ebenfalls nach, vor allem für Kupfer- und Aluminiumschrott. Der wöchentliche Marktbericht für NE-Metalle.

Schrottpreise geben nach


Der Blick auf die Preisentwicklung an der Londoner Metallbörse zeigt insbesondere für Kupfer und Aluminium deutliche Verluste. Aluminium fiel unter die 2.000 Dollar-Marke und notierte gestern bei 1.966 US-Dollar je Tonne (Dreimonatspreis). Kupfer verlor ebenfalls und notierte bei 6.390 US-Dollar. Damit konnten die Metallpreise nicht von den positiven Konjunkturdaten in den USA und China profitieren.

Nach Einschätzung der Deutschen Industriebank IKB wird sich der Angebotsüberschuss auf dem globalen Aluminiummarkt in diesem Jahr reduzieren. Die globale Nachfrage nach Primär- und Sekundäraluminium werde weiter anziehen, erwartet die Bank. Bei einer zu erwartenden Nachfrage von rund 67 Millionen Tonnen Aluminium werde rund ein Viertel durch Sekundäraluminium gedeckt. Im Fahrzeugbau werde es in den kommenden drei Jahren zu einem Anstieg des Aluminiumeinsatzes von durchschnittlich 20 Kilogramm je Leichtfahrzeug kommen. Bis Ende März 2015 könnte sich der Preis um 2.100 US-Dollar bewegen, schätzt die IKB.

Weitgehend positiv sind die Erwartungen der IKB auch für Kupfer. Bis Ende August dieses Jahres erhöhte sich der globale Verbrauch um 12 Prozent. Die Herstellung von Sekundärkupfer stieg laut IKB um 10 Prozent. Für das Gesamtjahr 2014 zeichne sich ein Nachfrageüberschuss in der Größenordnung von 270.000 Tonnen ab, rechnet die Bank vor. Folglich sind auch die Preiserwartungen für Kupfer positiv. Bis zum Ende des ersten Quartals 2015 könnte der Kupferpreis bei 6.600 US-Dollar pro Tonne liegen, heißt es seitens der IKB.

Entwicklungspotenzial haben auch die Preise für Zinn. Nach Einschätzung des International Tin Research Institute (ITRI) wird der globale Zinnmarkt im kommenden Jahr einen Nachfrageüberschuss von 5.000 bis 10.000 Tonnen aufweisen. Dies sei vor allem auf die robuste Nachfrage der Elektronikindustrie zurückzuführen, die für etwa die Hälfte des Gesamtbedarfs an Zinn verantwortlich ist. In diesem Jahr werde der Zinnmarkt weitgehend ausgeglichen sein.

Schrottpreise notierten schwächer

Von den allgemein positiven Aussichten für Primärmetalle dürften im kommenden Jahr dann auch die Schrottpreise weiter profitieren. Aktuell jedoch führte der Druck auf den Metallpreisen auch zu niedrigeren Schrottpreisen. Nach Angaben des Verbands Deutscher Metallhändler (VDM) erlöste Blanker Kupferdrahtschrott (Kabul) am gestrigen Mittwoch (3. Dezember) zwischen 4.990 und 5.170 Euro je Tonne. Im Vergleich zur Vorwoche bedeutet das eine Preissenkung um durchschnittlich 60 Euro. Schwerkupferschrott (Keule) notierte zwischen 4.750 und 4.900 Euro je Tonne und gab somit am unteren Ende um 100 Euro und am oberen Ende um 30 Euro nach.

Eine Preisreduktion gab es auch für Aluminiumschrott. Drahtschrott aus Reinaluminium (Achse) erlöste laut VDM zwischen 1.650 und 1.810 Euro je Tonne. Das entspricht einem Preisrückgang um durchschnittlich 20 Euro. Der Preis für Aluminiumprofilschrott (Alter) notierte am Mittwoch zwischen 1.680 und 1.780 Euro je Tonne. Das bedeutet am unteren Ende einen Rückgang um 10 Euro und am oberen Ende um 20 Euro.

Weitgehend stabil blieben hingegen die Preise für Bleischrott und Altzink. Weichbleischrott (Paket) erlöste am Mittwoch unverändert zwischen 1.350 und 1.490 Euro je Tonne. Altzinkschrott (Zebra) kam laut VDM auf 1.320 bis 1.380 Euro je Tonne. Das bedeutet eine Preisreduktion um durchschnittlich 10 Euro.

Ähnlich verlief die Preisentwicklung für Nickelschrott. V2A (Alt- und Neuschrott) erzielte am vergangenen Mittwoch zwischen 1.100 und 1.130 Euro. Das bedeutet einen Rückgang um 10 Euro am oberen Ende. V4A (Alt- und Neuschrott) erlöste zwischen 1.500 und 1.540 Euro je Tonne, was an der Spitze einer Preisreduktion von 40 Euro entspricht.

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