Marktbericht für NE-Metalle

Die Schrottpreise sind zum Ende des Jahres nochmal unter Druck geraten. Alle Sorten verbuchen Preisrückgänge. Der wöchentliche Marktbericht für NE-Metalle.

Dämpfer zum Jahresende


Ursache für den Rückgang der Schrottpreise dürfte die Preisentwicklung an der Londoner Metallbörse LME sein. Der Dreimonatspreis für Aluminium notierte am vergangenen Mittwoch (17. Dezember) bei 1.893 US-Dollar je Tonne, rund 70 Dollar weniger als in der Vorwoche. Nach unten zeigt auch die Preisentwicklung für Kupfer. Der Dreimonatspreis lag am vergangenen Mittwoch bei 6.269 US-Dollar, über 150 Dollar weniger als eine Woche zuvor. Am stärksten jedoch hat es Nickel getroffen. Das Metall verlor innerhalb einer Woche rund 1.000 Euro und notierte am Mittwoch bei 15.475 US-Dollar je Tonne.

Minenproduktion von Nickel nach den wichtigsten Ländern in den Jahren 2010 bis 2013 (in Tonnen) Marktbeobachter machen hierfür die Veröffentlichung des Einkaufsmanagerindizes von HSBC für die chinesische Industrie verantwortlich. Dieser war niedriger ausfallen als erwartet. Außerdem befürchten manche Marktteilnehmer angeblich, dass Russland nach dem Rubelverfall die Nickelproduktion ausweiten könnte. Russland ist der weltweit zweigrößte Nickelproduzent. Der Ausblick für Nickel ist aber nach Ansicht von Experten der Commerzbank dennoch positiv. Sie rechnen aufgrund des indonesischen Exportverbots von Nickelerzen mit mittelfristig höheren Preisen. Dafür sprechen auch die Fundamentaldaten: Nickel weist für Oktober erneut einen geringeren Angebotsüberschuss aus. Im Oktober betrug er nur noch knapp 9.000 Tonnen.

Schrottpreise auf breiter Front rückläufig

Die Entwicklung der Primärpreise hat die Schrottpreise entsprechend nach unten gezogen. Nach Angaben des Verbands Deutscher Metallhändler (VDM) erlöste Blanker Kupferdrahtschrott (Kabul) am Mittwoch (17. Dezember) zwischen 4.930 und 5.110 Euro je Tonne. Das bedeutet einen Preisrückgang um durchschnittlich 60 Euro. Schwerkupferschrott (Keule) notierte zwischen 4.630 und 4.850 Euro je Tonne und lag damit am unteren Ende 110 Euro unter dem Vorwochenpreis. Am oberen Ende fiel der Preis um 50 Euro je Tonne.

Einen Preisrückgang gab es auch für Aluminiumschrott. Drahtschrott aus Reinaluminium (Achse) erlöste laut VDM zwischen 1.630 und 1.790 Euro je Tonne. Das entspricht einer Preisreduktion um durchschnittlich 30 Euro. Der Preis für Aluminiumprofilschrott (Alter) notierte am Mittwoch zwischen 1.670 und 1.770 Euro je Tonne. Das bedeutet einen Rückgang um durchschnittlich 20 Euro.

Nach unten zeigen auch die Preise für Bleischrott und Altzink. Weichbleischrott (Paket) erlöste am Mittwoch zwischen 1.260 und 1.440 Euro je Tonne, was eine Preissenkung von 90 Euro am unteren Ende und 60 Euro am oberen Ende bedeutet. Altzinkschrott (Zebra) kam laut VDM auf 1.300 bis 1.360 Euro je Tonne. Das bedeutet eine Abnahme um durchschnittlich 30 Euro.

Gemessen an der Preisentwicklung des Primärmetalls kam Nickelschrott noch glimpflich davon. V2A (Alt- und Neuschrott) erzielte am vergangenen Mittwoch zwischen 1.050 und 1.130 Euro. Das bedeutet einen Rückgang um 20 Euro am oberen Ende und 50 Euro am unteren Ende. V4A (Alt- und Neuschrott) erlöste zwischen 1.450 und 1.550 Euro je Tonne, was am unteren Ende einer Preisabnahme von 50 Euro entspricht.

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