Bürgerentscheid im Ilm-Kreis

Der Bürgerentscheid zur Rekommunalisierung der Abfallwirtschaft im Ilm-Kreis kann doch früher als geplant umgesetzt werden. Der private Entsorger Remondis und der Ilm-Kreis haben sich geeinigt.

Remondis und Ilm-Kreis erzielen Einigung


Noch sind die Details nicht bekannt, aber so viel kann die Landrätin Petra Enders schon verraten: Zwischen Remondis und dem Ilm-Kreis ist es zu einer Einigung gekommen. Der Bürgerentscheid in dem Landkreis in Thüringen kann nun doch zeitnah umgesetzt werden. Lange war das keineswegs gesichert. Im Gegenteil: Noch im Herbst vergangenen Jahres hatte es so ausgesehen, als würde frühestens am 1. Januar 2016 etwas in Richtung Rekommunalisierung passieren.

Hintergrund ist der Bürgerentscheid vom Mai 2014. Mit großer Mehrheit stimmten die Bürger dafür, die Abfallwirtschaft wieder in kommunale Hand zu legen. Ein Votum, dass die zuständige Landrätin gerne sofort umgesetzt hätte, wenn nicht das lokale Abfallunternehmen IUWD zu 49 Prozent in privater Hand – nämlich in der von Remondis – liegen würde. Der IUWD kümmert sich seit vielen Jahren um die Abfallentsorgung vor Ort und gehört bereits überwiegend der Kommune. Für die vollständige Rekommunalisierung aber muss Remondis seinen Anteil verkaufen. Denn der Aufbau eines komplett neuen Entsorgungsbetriebs wäre mit mehr als 7 Millionen Euro geschätzten Kosten viel zu teuer.

Über mehrere Monate hinweg hatte sich Remondis auf keinen Verkauf eingelassen. Angeblich lehnte der private Entsorgungskonzern ein Angebot von 1,4 Millionen Euro ab. Zu welchem Preis Remondis dem Verkauf nun zugestimmt hat und wie die Übernahme im Detail aussieht, wollte das Büro der Landrätin noch nicht mitteilen. Die Ergebnisse sollen am kommenden Mittwoch (14. Januar) dem Kreistag vorgestellt werden. Die Zeitung Thüringer Allgemeine berichtet bereits, dass die Übernahme rückwirkend zum 31. Dezember 2014 erfolge und alle Miterbeiter übernommen werden.

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