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Entwicklung für Nordrhein-Westfalen

In Nordrhein-Westfalen gibt es immer mehr Altlasten-Verdachtsfälle. Auch die Zahl der tatsächlichen Sanierungen hat in den vergangenen zwei Jahren zugenommen. Für die zuständigen Behörden ist die Aufgabe kaum noch zu bewältigen.

Zahl der Altlastenfälle steigt


Alle zwei Jahre legt das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) seinen Bericht zur Altlastenbearbeitung vor. Darin steht geschrieben, wie sich die Zahl der altlastverdächtigen Flächen, Gefährdungs­abschätzungen und Sanierungsmaßnahmen entwickelt hat und welche Mittel für die Gefahrenermittlung und Sanierung von Altlasten eingesetzt wurden.

In diesem Jahr steht hinter den meisten Positionen ein Plus. So ist die Anzahl der ermittelten Altabla­gerungen und Altstandorte in den vergangenen zwei Jahren um weitere 3.000 auf fast 85.000 Fälle gestiegen. Dazu zählen unter anderem PFT-verunreinigte Flächen aus Brandereig­nissen sowie aus dem Umgang mit PFT-haltigen Löschschäumen. Auch andere Mikroverunreinigungen nehmen in der Bedeutung zu.

Die Zahl der Gefährdungsabschätzungen ist dem Bericht zufolge um über 2.000 auf fast 25.000 Fälle gestiegen und die Anzahl der Sanierungsmaßnahmen hat sich um etwa 500 auf ca. 7.200 Fälle erhöht. „Mit diesen Ergebnissen ist NRW an absoluten Zahlen bundesweit führend, aber – gemessen an der hohen Problemdichte mit den stark von Bergbau und Industrie ge­prägten Landesteilen – sind andere Bundesländer in einem relativen Vergleich besser aufgestellt“, heißt es im Bericht.

Dazu zählt das LANUV auch den Umfang der eingesetzten Lan­desmittel, der in anderen Bundesländern zum Teil höher sei. Die Folge ist, dass in NRW für 31 Prozent der Flächen noch keine Verdachtsbewertung vorgenommen wurde. „Die Schere zwischen neu ermittelten Verdachtsflächen und sanierten bzw. aus dem Verdacht entlassenen Flächen klafft weiter auseinander“, schreibt das LANUV. Die Vollzugsbehörden stünden vor der Herausforderung, in mehr als 60 Prozent der ermittelten Flächen eine Bewertung hinsichtlich des Altlasten­verdachts oder nach dessen Feststellung eine abschließende Bearbeitung vorzunehmen. Dabei bestünden er­hebliche Unsicherheiten in der Erkennung der Gefahrenpotenziale und Defizite in der Abarbeitung von Altlastenrisiken. „Auch vor dem Hintergrund zusätzlicher Anforderungen durch neue Schadstoffe bedarf daher die Altlastenbearbeitung einer Intensivierung“, fordert das Landesamt.

Bei der Politik ist die Problematik inzwischen angekommen. Das nordrhein-westfälische Umweltministerium hat die Finanzmittel für die Sa­nierung und das Flächenrecycling bereits aufgestockt. Bislang stellt das Ministerium 5 Millionen Euro pro Jahr zur Verfügung. Darüber hinaus strebt das Ministerium auch für die Aufgaben der Altlasten- und Brachflächenerfassung sowie die Gefährdungsabschätzung eine Verbesserung der finanziellen und personellen Ressourcen an.

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