Kartellamt stimmt zu
Das Bundeskartellamt hat die Übernahme der Saar-Umweltgruppe durch Remondis genehmigt. Künftig werden die Firmen Saar Entsorgung, SMD Saar-Müll-Dienst und Kleiner Recycling zur Regionalgesellschaft Remondis Südwest zählen.
Remondis darf Saar Umweltgruppe übernehmen
Wie aus dem Beschluss des Bundeskartellamts hervorgeht, wird Remondis Südwest den Standort Kirkel der Saar Entsorgung GmbH sowie alle Anteile an den Gesellschaften SMD Saar-Müll-Dienst GmbH und Kleiner Recycling GmbH übernehmen. Darüber hinaus umfasst die Übernahme zwei Grundstücke und 50 Prozent der Anteile an der nicht mehr operativ tätigen Saarbrücker Wertstoff-Gesellschaft für die Vermarktung von Abfallwertstoffen mbH. Betroffen sind somit wesentliche Teile der Saar Umweltgruppe, die bislang zur SUS Saar Umwelt Service GmbH gehört. Einziger Gesellschafter der SUS Saar Umwelt Service GmbH ist Axel Rösner.
Insgesamt verfügt die Saar Umweltgruppe über die 4 Standorte Kirkel, Saarbrücken, Saarwellingen und Petersberg. Ihr Schwerpunkt liegt auf dem Bereich der Gewerbeabfallerfassung. Das Leistungsspektrum besteht nach Angaben des Kartellamts aus der Abfalllogistik und damit zusammenhängenden Tätigkeiten wie dem Umschlag, der Grobsortierung, der Zerkleinerung von Altholz und dem Verpressen von Altpapier. Ferner hält die Umweltgruppe Aufträge zur Erfassung von Restmüll, Sperrmüll und Bioabfällen in den saarländischen Kommunen Merzig und Perl. Weitere Aufträge beinhalten die Erfassung von Altpapier in mehreren saarländischen Kommunen sowie die Erfassung von Leichtverpackungen (LVP) im saarländischen Landkreis Merzig-Wadern.
Die Regionalgesellschaft Remondis Südwest wiederum ist für Hessen, Rheinland-Pfalz und das Saarland zuständig. Insgesamt betreibt die Gesellschaft 18 Standorte in der Region. Dabei ist Remondis Südwest an mehreren Sortier- und Verwertungsanlagen in der Region beteiligt oder betreibt solche Anlagen in Eigenregie.
Erfassungsvolumen von 104.000 Tonnen Altpapier
Der Zusammenschluss beider Unternehmen wird nach Auffassung des Bundeskartellamts zu keiner marktbeherrschenden Stellung von Remondis Südwest führen. Am Markt für die Erfassung von Rest- und Sperrmüll sowie Bioabfällen werden beide Unternehmen je nach regionaler Markteingrenzung einen Marktanteil von 25 bis 35 Prozent erreichen. Dem gegenüber stehen ähnlich große Marktanteile der Konkurrenten Jakob Becker, Paulus, und Veolia. So kommt Jakob Becker je nach Markteingrenzung auf einen Anteil von 25 bis 40 Prozent. Paulus erreicht einen Marktanteil von 10 bis 20 Prozent und Veolia einen Anteil 5 bis 25 Prozent.
Ähnlich ist die Situation am Markt für die Erfassung von nicht-gefährlichen Gewerbeabfällen. Dort kommen Remondis und die Saar Umweltgruppe gemeinsam auf einen Marktanteil von 20 bis 30 Prozent. Die bedeutendsten Wettbewerber sind die Unternehmen Jakob Becker Entsorgung mit einem Marktanteil von 20 bis 25 Prozent, WUD Entsorgung und Recycling mit 10 bis 15 Prozent und Steil Entsorgung mit 5 bis 10 Prozent.
Bei einer separaten Betrachtung eines Marktes für die Erfassung von Altpapier bei Gewerbebetrieben liegt das ermittelte Erfassungsvolumen laut Kartellamt bei etwa 104.000 Tonnen. Remondis und die Saar Umweltgruppe kommen den Angaben zufolge auf einen Marktanteil von 30 bis 40 Prozent, Jakob Becker auf 20 bis 25 Prozent und Steil auf 10 bis 15 Prozent. Daneben gibt es eine Vielzahl kleinerer Wettbewerber mit geringen Marktanteilen.
Aus wettbewerbsrechtlicher Sicht unproblematisch ist auch der Zusammenschluss hinsichtlich des Marktes für die Erfassung von Leichtverpackungen (LVP). Hier kommt Remondis nach dem Zusammenschluss auf einen Marktanteil von 15 bis 20 Prozent. Die Marktanteile der Hauptwettbewerber Sita und Paulus liegen laut Kartellamt ebenfalls bei 15 bis 20 Prozent.
Insgesamt sei deshalb nicht davon auszugehen, dass der Wettbewerb durch den Zusammenschluss erheblich behindert wird, so das Kartellamt.




