Marktbericht für NE-Metalle

Die Kurse an den Börsen steigen wieder und die Preise für Industriemetalle ziehen mit. Auch die Kupferschrottpreise folgen dem Aufwärtstrend. Weitere Schrottsorten dürften nachziehen. Der wöchentliche Marktbericht für NE-Metalle.

Kupferschrottpreise holen weiter auf


Chinas Notfallmaßnahmen greifen. Um den Kurssturz an den Börsen zu stoppen und die Wirtschaft anzukurbeln, zog das Reich der Mitte an verschiedenen Strippen. Erst senkte die chinesische Zenralbank zum wiederholten Male die Zinsen. Vergangene Woche dann kündigte die Regierung in Peking Milliarden-Investitionen in neue Infrastruktur-Projekte an.

Die Reaktionen an den Finanzmärkten in Shanghai, New York und Frankfurt a.M. ließen nicht lange auf sich warten. Die Kurse steigen wieder und mit ihnen die Rohstoffpreise.

Kupfer vom Billig-Preis zur Hochphase

Größter Gewinner bei den Industriemetallen ist Kupfer, das am gestrigen Mittwoch (9. September) auf ein Sieben-Wochen-Hoch kletterte. Sein Dreimonatspreis an der Londoner Metallbörse (LME) notierte bei 5.353 US-Dollar. Das entspricht einer Preissteigerung von 285 US-Dollar.

Dass China im August vier Prozent mehr Kupfer importierte als vor einem Jahr, passt da ins Bild. Kupfer war allerdings zwischenzeitlich unter die Marke von 5.000 US-Dollar gefallen und damit so billig wie schon seit sechs Jahren nicht mehr.

LME-Preise_9.9.15Auch andere Metalle zogen in dieser Woche an. Aluminium um mehr als 50 US-Dollar die Tonne auf 1.648,50 US-Dollar. Nickel kehrte über die Schwelle von 10.000 US-Dollar zurück. Der Preis für das Legierungsmetall lag bei 10.095 US-Dollar und damit 320 US-Dollar über dem der Vorwoche. Einzig bei Zink gab es keine Bewegung. Sein Preis verharrte bei 15.050 US-Dollar die Tonne.

Stabile Schrottpreise

Auch die Händler von Altmetallen können ihre Blicke langsam wieder nach oben richten. Vor allem Kupferschrott legte gut zu, wie aus aktuellen Zahlen des Verbands Deutscher Metallhändler (VDM) hervorgeht. Blanker Kupferschrott (Kabul) erzielte zwischen 4.660 und 4.790 Euro (Stand: 9. September). Das ist ein Plus von bis zu 300 Euro. Um 250 Euro stieg der Preis für Schwerkupferschrott (Keule). Die Tonne notierte am gestrigen Mittwoch zwischen 4.280 und 4.400 Euro.

Die Preise für Nickelschrott blieben in der zurückliegenden Woche stabil. Die Tonne V2A (Alt- und Neuschrott) kam an diesem Mittwoch auf 970 bis 1.000 Euro. V4A (Alt- und Neuschrott) lag zwischen 1.290 und 1.330 Euro. In beiden Fällen gab es nur kleine Zugewinne am unteren Ende.

Kaum Bewegung gibt es auch bei den Preisen für Alu-Schrott: Drahtschrott aus Reinaluminium (Achse) notierte zwischen 1.420 und 1.580 Euro. Das sind zumindest am oberen Ende 60 Euro mehr. Die Tonne Aluminiumprofilschrott (Alter) wurde mit 1.430 bis 1.530 Euro gehandelt – eine Steigerung von maximal 20 Euro. Zusammen mit dem kleinen Anstieg aus der Vorwoche wurden damit die Verluste von vor 14 Tagen aufgeholt.

Zwar erholen sich die Notierungen von Altzinkschrott (1.200 bis 1.260 Euro) und Weichbleischrott (1.250 bis 1.400 Euro) auch nur schleppend. Dafür wird die Erholungsphase wohl noch etwas anhalten und womöglich in einen Aufschwung übergehen. Erfahrungsgemäß kommt der Aufwärtstrend der Industriemetalle erst mit einiger Verzögerung auch bei den Altmetallen an.

Dass China am vergangenen Montag (7. September) sein Wirtschaftswachstum für das vergangene Jahr um ein Zehntel auf 7,3 Prozent nach unten korrigieren musste, konnte auch niemanden mehr erschüttern. Die Talsohle scheint durchschritten. Fragt sich nur, wann die nächste kommt.

 

320°/mb
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