Index des Statistischen Bundesamtes

Auch im August haben die Altpapierpreise nochmals zugelegt. Der Preisanstieg erstreckt sich über alle Sorten. Auf Abnehmerseite läuft es vor allem für die Wellpappenindustrie gut.

Preisanstieg für Altpapier hält an


Die Preise für Altpapier haben nach aktuellen Werten der Preisindizes des Statistischen Bundesamtes erneut angezogen. So lag der Wert für gemischtes Altpapier im August bei 94,9. Im Juli betrug der Wert noch 91,0. Basisjahr für den Index ist 2010 (2010 = 100).

Nach oben zeigt auch der Index für Papier- und Pappereststoffe, der im August bei 91,4 liegt (Juli: 88,3). Zeitungen und Illustrierte notieren im August bei 86,1 (Juli: 84,2), Tageszeitungen erreichen einen Wert von 94,4 (Juli: 92,2).

Der Index der Großhandelsverkaufspreise für Kaufhausaltpapier hat sich mit 94,2 ebenfalls deutlich verbessert (Juli: 90,0). Gestiegen ist auch der Index für gebrauchte Wellpappe: Dessen Wert verbesserte sich von 90,4 im Juli auf 93,0 im August.

Guter Absatz von Wellpappe

Auf Abnehmerseite freut sich vor allem die Wellpappen-Industrie über gute Absätze. Im ersten Halbjahr dieses Jahres verkauften die Unternehmen 51 Millionen Quadratmeter Wellpappe mehr als im Vorjahreszeitraum, berichtet der Verband der Wellpappen-Industrie. Das bedeutet ein Plus von 1,4 Prozent.

„Die Entwicklung der beiden ersten Quartale zeigt einen erfreulichen Aufwärtstrend beim Absatz unserer Produkte“, erklärt Verbandsgeschäftsführer Oliver Wolfrum. Lediglich bei den Erlösen muss die erneut Abstriche hinnehmen. Bereits im ersten Quartal waren die Durchschnittserlöse um 0,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gesunken. Im zweiten Quartal verzeichneten die Wellpappenhersteller ein Minus von 1,3 Prozent. „Das ist eine bedenkliche Entwicklung, zumal die Papierindustrie zum 1. Juli Preissteigerungen von bis zu 40 Euro pro Tonne Wellpappenrohpapier realisieren konnte“, sagt Wolfrum. Marktbeobachter rechneten daher mit Anpassungen bei den Wellpappenpreisen.

Produktion grafischer Papiere ist rückläufig

Bei der Papierindustrie insgesamt verläuft die Produktionsentwicklung bislang uneinheitlich. Nach Zahlen des Verbands Deutscher Papierfabriken (VDP) ist die Produktion in der deutschen Papier- und Zellstoffindustrie in den ersten sieben Monaten um 0,7 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zurückgegangen. Während die Produktion von Hygiene-Papieren um 0,1 Prozent und die Produktion von Papier, Karton und Pappe um 0,7 Prozent stieg, verzeichnet die Herstellung von technischen Papieren und Spezialpapieren ein Minus von 6,1 Prozent. Die Produktion grafischer Papiere fiel ebenfalls – sie ging um 1,7 Prozent zurück.

Insgesamt bewegt sich der Verbrauch von Altpapier in den ersten sieben Monaten leicht unter Vorjahresniveau. So wurden zwischen Januar und Juli insgesamt 9,66 Millionen Tonnen verbraucht – ein Minus von 0,3 Prozent.

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