Marktbericht für NE-Metalle
Die Börsen befinden sich weiter auf Berg- und Talfahrt. Diesmal geht es wieder abwärts. Die Notierungen für Industriemetalle reagieren gelassen. Einzig Aluminium büßt etwas stärker ein. Die Preise für Alu-Schrott bleiben aber stabil. Der wöchentliche Marktbericht für NE-Metalle.
Alu-Schrott glänzt durch Stabilität
Nach dem kleinen Aufschwung in der Vorwoche verlaufen die Kurven an Chinas Börsen wieder nach unten. Der Leitindex in Shanghai schloss am Dienstag (15.9.) mit einem Minus von 3,5 Prozent. Schon am Tag zuvor war der Kurs um drei Prozent gefallen. Ob die stabilisierende Wirkung, die sich Peking von einer Zinssenkung und neuen Investitionsplänen versprochen hat, bereits verpufft ist oder nur für kurze Zeit ausbleibt, wird sich in den kommenden Wochen zeigen.
An den Rohstoffmärkten jedenfalls scheint einen Monat nach der Abwertung des Yuan, mit der die große Talfahrt begann, so etwas wie Entspannung einzukehren. „Die weltweiten Aktienmärkte bleiben zwar weiterhin nervös, dennoch hat die Rückkehr zu einer Art Normalität den Rohstoffen die Möglichkeit gegeben, nach anderen Treibern zu suchen“, sagt Ole Hansen, Rohstoffexperte bei der Saxo Bank. Seine Einschätzung gilt für Öl und Gold, sie trifft aber auch auf die Industriemetalle zu. Ihre Notierungen an der Londoner Metall Börse (LME) reagierten in dieser Woche deutlich gelassener auf die Entwicklungen an den Börsen.
China überschwemmt Markt für Aluminium
Der Dreimonatspreis für Kupfer blieb weitgehend stabil. Mit 5.347 US-Dollar lag er nur geringfügig unter dem der Vorwoche. Nickel trotzte ebenfalls den fallenden Kursen. Zuletzt kehrte das Legierungsmetall über die Schwelle von 10.000 US-Dollar zurück. Jetzt legte es um weitere 60 US-Dollar zu und erlöste am gestrigen Mittwoch (16. September) 10.155 US-Dollar.
Hoch ging es auch für den Zinnpreis: Indonesien, der weltweit größte Zinn-Exporteur kündigte jüngst an, in diesem Jahr geringere Mengen dieses NE-Metalls auszuführen. Eine Nachricht, die Wellen schlug. Die Notierungen für Zinn kletterten am Dienstag auf über 15.500 US-Dollar, so hoch wie seit vier Wochen nicht. Am Mittwoch gab es noch einen kleinen Nachschlag. Da notierte der Preis bei 15.660 US-Dollar. Das entspricht einer Steigerung von 610 US-Dollar.
Einzig Aluminium büßte seine Gewinne aus der vorherigen Handelswoche fast vollständig wieder ein und notierte nun bei 1.618 US-Dollar. Viel bessere Preise wird es vorerst wohl auch nicht geben. Das liegt aber weniger an der chinesischen Wirtschaftsflaute als vielmehr an dem riesigen Angebot aufgrund chinesischer Exporte. So bleiben Händler an der LME angeblich auf ihrer Ware sitzen. Nach Berichten der Commerzbank wurde die Lagerbestände am gestrigen Mittwoch deutlich aufgestockt.
Blanker Kupferschrott und Altzink verlieren
Von dem erneuten Minus an den Börsen blieben auch die Schrottpreise wie schon die Notierungen für Industriemetalle größtenteils unberührt. Lediglich Altzink und Blanker Kupferschrott mussten nach einer Phase der Erholung wieder etwas deutlichere Verluste hinnehmen, wie aus der aktuellen Preisübersicht des Verbandes Deutscher Metallhändler (VDM) hervorgeht.
Die Tonne Blanker Kupferschrott (Kabul) erlöste am Mittwoch zwischen 4.590 und 4.770 Euro, das sind 70 Euro am unteren und 20 Euro am oberen Ende weniger. Schwerkupferschrott (Keule) blieb mit Preisen zwischen 4.300 und 4.400 nahezu stabil. Altzinkschrott fiel um 40 Euro und notierte zwischen 1.160 und 1.220 Euro. Weichbleischrott verlor gegenüber der Vorwoche geringfügig am oberen Ende, gewann dafür am unteren leicht hinzu. Die Tonne erzielte am Mittwoch zwischen 1.160 und 1.220 Euro.
Nickel- und Aluschrott stabil
Bei Nickelschrott herrschte wie schon in den vergangenen beiden Wochen am oberen Ende des Preises Stillstand. Die Tonne V2A (Alt- und Neuschrott) legte aber am unteren Ende um 300 Euro zu und kam an diesem Mittwoch auf 1.000 Euro. Bei V4A (Alt- und Neuschrott) fiel der Zugewinn mit 10 Euro gering aus. Die Tonne erlöste zwischen 1.300 und 1.330 Euro.
Auch die Preise für Alu-Schrott halten ihr Niveau – trotz der Export-Schwemme von Neuware aus China. Drahtschrott aus Reinaluminium (Achse) büßte zwar 10 Euro ein und notierte zwischen 1.420 und 1.580 Euro. Die Tonne Aluminiumprofilschrott (Alter) legte dafür 10 Euro zu und wurde mit 1.440 bis 1.540 Euro gehandelt.