Marktbericht für NE-Metalle
Eine neue Studie verkündet steigende Rohstoffpreise. Das Tal der Dumpingpreise ist aber noch nicht durchschritten und die Notierungen für Industriemetalle schwanken auf einem niedrigen Niveau. Die Schrottpreise passen sich an. Diesmal auch Nickelschrott. Der wöchentliche Marktbericht für NE-Metalle.
Jetzt fällt auch der Preis für Nickelschrott
Die gute Nachricht zuerst: Die Mehrheit der Rohstoffeinkäufer in Deutschland rechnet mit dem Ende der Niedrigpreisphase. Das ist das Ergebnis einer Umfrage, die die Beratungsfirma Inverto unter knapp 100 Geschäftsführern, Vorständen und Einkaufsleitern im zurückliegenden Sommer durchgeführt und jetzt veröffentlicht hat. Rund zwei Drittel der Befragten erwarten, dass sich die Rohstoffpreise innerhalb der nächsten 18 Monate erhöhen. Mittelfristig würden die Preiskurven demnach nach oben zeigen.
Die Notierungen für Industriemetalle sollen sich schon bis zum Jahresende aufwärts bewegen, wie Analysten in den vergangenen Wochen mehrfach berichteten. Vor allem für Kupfer und Aluminium prognostizieren sie einen Aufwärtstrend. Grund zu diesem Optimismus geben ihnen die Rohstoffhersteller, die wegen der Schleuderpreise ihre Produktion drosseln oder wie etwa der chilenische Staatskonzern Codelco Expansionsprojekte verschieben.
Kupferpreis knapp über 5000 US-Dollar
Aktuell aber – und das ist die schlechte Nachricht – bleiben die Preise auf einem niedrigen Niveau. Der Industriemetallindex der Londoner Metallbörse stürzte am Montag (28.9.) auf 2.300 Punkte. Das ist der tiefste Stand seit fünf Wochen, wie Analysten der Commerzbank anmerken. Immerhin legten die Aktienmärkte in Asien im Verlauf der Woche ein wenig zu, was auch den Industriemetallen eine Erholungsphase bescherte.
Kupfer etwa fiel zu Wochenbeginn noch unter einen Dreimonatspreis von 5.000 US-Dollar, konnte aber am gestrigen Mittwoch (30.9.) über diese Marke zurückkehren. Die Tonne notierte bei 5.070 US-Dollar. Sie lag damit 35 US-Dollar unter dem Niveau der Vorwoche.
Alu verliert erneut
Auch bei Aluminium zeigt die Kurve kontinuierlich nach unten. Mit rund zehn US-Dollar diesmal zwar nur geringfügig, doch es ist schon die dritte Woche in Folge, in der es für den Alu-Preis abwärts geht. Die Tonne erlöste gestern 1.571 US-Dollar.
Mit Nickel hingegen ist es ein Auf und Ab. Nach der Talfahrt in der Vorwoche, die preislich deutlich unter die Schwelle von 10.000 US-Dollar führte, liegt das Legierungsmetall nun wieder höher im Kurs. Es erzielte am Mittwoch 10.100 US-Dollar.
Auch der Zinnpreis hat sich gefangen. Er stieg im Vergleich zur Vorwoche um 500 US-Dollar und rangierte gestern bei 15.400 US-Dollar.
Nickelschrott büßt deutlich ein
Dass die Rohstoffpreisen in der Zukunft wieder steigen sollen, werde Altmetallhändler gerne hören. Aktuell aber sind auch bei ihnen die Preise niedrig, wie ein Blick auf die Preisübersicht des Verbandes Deutscher Metallhändler (VDM) zeigt. In dieser Woche mussten selbst die Notierungen für Nickelschrott, die sich zuletzt noch gegen den allgemeinen Abwärtstrend stemmten, deutlich nachgeben.
V2A (Alt- und Neuschrott) büßte in diesen Tagen den Gewinn der Vorwoche von 300 Euro am oberen Ende komplett ein. Die Tonne erzielte nur noch 950 bis 960 Euro. V4A (Alt- und Neuschrott) verbuchte ebenfalls einen starken Preisrückgang. Das Minus betrug 50 Euro am unteren und 120 Euro am oberen Ende. Die Tonne wurde zwischen 1.200 und 1.240 Euro gehandelt.
Preise für Kupfer- und Aluschrott fallen weiter
Beim Preis für Kupferschrott machen sich die Verluste des Primärrohstoffs bemerkbar. Die Tonne Blanker Kupferdrahtschrott (Kabul) erlöste am Mittwoch zwischen 4.360 und 4.540 Euro. Das sind bis zu 130 Euro weniger als vor sieben Tagen. Bei Schwerkupferschrott (Keule) fällt das Wochenfazit ähnlich negativ aus. Sein Wert fiel um rund 100 Euro auf 4.100 bis 4.260 Euro.
Auch bei Aluschrott ist noch lange nichts von steigenden Rohstoffpreisen zu spüren. Drahtschrott aus Reinaluminium (Achse) verbuchte ein kleines Minus am unteren Ende. Sein Preis lag zwischen 1.380 und 1.520 Euro. Der für Aluminiumprofilschrott (Alter) ließ um knapp 30 Euro nach. Die Tonne notierte zwischen 1.390 und 1.490 Euro.
Weichbleischrott und Altzinkschrott mussten ebenfalls Einbußen verkraften. Weichbleischrott verlor 40 Euro am unteren und 20 Euro am oberen Ende. Die Tonne erlöste zwischen 1.210 und 1.360 Euro. Der Verlust bei Altzinkschrott fiel mit 10 Euro gering aus. Die Tonne wurde zwischen 1.140 und 1.200 Euro gehandelt.