Marktbericht für NE-Metalle
Die Sorge um eine rückläufige Rohstoffnachfrage lastet auf den Preisen für Industriemetalle. Auch die Schrottpreise haben nachgegeben. Dieses Mal hat es auch Weichbleischrott getroffen. Der wöchentliche Marktbericht für NE-Metalle.
Schrottpreise fallen auf ganzer Linie
6,9 Prozent Wirtschaftswachstum im dritten Quartal dieses Jahres – für andere Staaten wäre das eine Traumquote. Nicht aber für China. Das BIP-Wachstum der Volksrepublik fiel erstmals seit 2009 unter die Marke von 7 Prozent. Der Abschwung in dem mit Abstand wichtigsten Konsumentenland hält an.
Auch die Hoffnung auf bessere Zeiten erhielt in dieser Woche einen zusätzlichen Dämpfer. Aktuelle Zahlen zum Stromverbrauch in China prognostizieren für das kommende Jahr nur ein Wachstum von 1 Prozent. Das wäre der geringste Anstieg seit 1998, wie Analysten der Commerzbank vorrechnen. Das wiederum nährt bei Produzenten und Händlern die Befürchtung, dass die Nachfrage nach Rohstoffen im Reich der Mitte weiter nachlassen wird.
NE-Metalle verlieren – bis auf Zinn
Diese Sorge spiegelt sich auch in den Preisen für Industriemetalle wider. An der Londoner Metallbörse (LME) gab es in dieser Handelswoche fast nur Verlierer. Aluminium büßte 66 US-Dollar ein und notierte am Mittwoch (21.10.) bei 1.522 US-Dollar je Tonne. Am Donnerstagmorgen setzte sich die Talfahrt fort und der Alu-Preis näherte sich seinem Mehrjahrestief von Ende August an. Offenbar zeigen die Produktionskürzungen großer Hersteller nicht oder noch nicht die erhoffte Wirkung.
Auch der Markt für Kupfer und Zink bleibt überversorgt. Der Dreimonatspreis von Kupfer sank um 70 Dollar auf 5.180 US-Dollar. Und auch bei Zink wurden niedrigere Beträge aufgerufen. Die Tonne erlöste am Mittwoch nur noch 1.752,50 US-Dollar – ein Minus von knapp 50 US-Dollar.
Die Liste der Verlierer endet mit Nickel. Das Legierungsmetall erzielte gestern 10.360 US-Dollar und damit 40 US-Dollar weniger. Aufwärts ging es nur für ein Metall: Zinn legte um 150 US-Dollar zu. Sein Preis lag am Mittwoch bei 15.950 US-Dollar.
Rückläufige Schrottpreise
Überschüsse gibt es offenkundig auch an den Schrottmärkten. Nach Zahlen des Verbands Deutscher Metallhändler (VDM) liegt der Preis für Blanker Kupferdrahtschrott (Kabul) aktuell zwischen 4.410 und 4.590 Euro. Das ist gegenüber der vorherigen Handelswoche ein Preisverlust von 40 Euro. Bei Schwerkupferschrott (Keule) waren es 50 Euro weniger. Die Tonne wurde gestern (21.10.) zwischen 4.080 und 4.320 Euro gehandelt.
Diesmal erwischte es auch Weichbleischrott. Nach zuletzt guten Wochen mit steigenden Kursen fiel der Preis um bis zu 50 Euro. Die Tonne Weichbleischrott erzielte nun zwischen 1.250 bis 1.400 Euro.
Mit einem Minus von 40 Euro fiel die Wochenbilanz von Alu-Schrott ebenfalls negativ aus. Drahtschrott aus Reinaluminium (Achse) notierte zwischen 1.310 und 1.470 Euro. Bei Profilschrott (Alter) reichte die Preisspanne von 1.340 bis 1.440 Euro.
Auch Altzinkschrott ließ um 30 Euro nach. Die Tonne erlöste zwischen 1.170 und 1.230 Euro.
Das Preisniveau halten konnte lediglich Nickelschrott. Zwar verlor V2A (Alt- und Neuschrott) am unteren Ende geringfügig. Ansonsten aber blieb der Preis mit 940 bis 980 Euro stabil. Bei V4A (Alt- und Neuschrott) gab es keine Preisbewegung. Die Tonne erlöste wie schon in der Vorwoche zwischen 1.200 und 1.270 Euro.