Zahlen von Januar bis September

Der Altpapierverbrauch in Deutschland liegt bislang leicht über dem Vorjahresniveau. Diese Entwicklung spiegelt sich auch in der Gesamtproduktion wider. Auch in Europa wird mehr Altpapier eingesetzt.

Altpapierverbrauch liegt über Vorjahresniveau


Der Verband Deutscher Papierfabriken (VDP) hat seine Zahlen für den Zeitraum Januar bis September 2015 veröffentlicht. Diese lassen einen leichten Zuwachs beim Altpapierverbrauch erkennen. Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum ist der Verbrauch um 0,3 Prozent auf 12,470 Millionen Tonnen gestiegen.

Damit einher geht auch eine vergleichsweise höhere Papierproduktion. Gemäß VDP-Zahlen produzierten die deutschen Papierfabriken in den ersten neun Monaten des Jahres 16,966 Millionen Tonnen Papier, Karton und Pappe – ein Zuwachs von 0,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Weniger grafische Papiere produziert

Die Produktion grafischer Papiere verläuft weiterhin schleppend. Von Januar bis September 2015 wurden 6,454 Millionen Tonnen produziert (- 1,0 Prozent). Der Gesamtabsatz fiel um 0,4 Prozent auf 6,409 Millionen Tonnen. Hauptverantwortlich ist die mangelnde Inlandsnachfrage. Mit 3,339 Millionen Tonnen wurden 2,3 Prozent weniger grafische Papiere nachgefragt als im Vorjahreszeitraum. Der Auslandsabsatz legte indes um 1,8 Prozent auf 3,071 Millionen Tonnen zu.

Deutlich zurückgegangen ist laut VDP-Zahlen die Produktion von Papier und Pappe für technische und spezielle Verwendungszwecke. Hier weist die Statistik ein Minus von 3,7 Prozent auf 1,02 Millionen Tonnen aus. Die Produktion von Hygiene-Papieren steht dagegen besser da. Mit 1,086 Millionen Tonnen wurden in den ersten neuen Monaten des Jahres 0,2 Prozent mehr Hygiene-Papiere als im Vorjahreszeitraum hergestellt.

Generell höhe Altpapiernachfrage in Europa

Der Altpapierverbrauch hat sich nicht nur in Deutschland etwas erhöht. Papierfabriken in Europa würden generell mehr Altpapier einkaufen, berichtete Dominique Maguin, Vertreter der Papier-Sparte des Weltrecyclingsverbands BIR, bei der Herbstatgung des Verbands in Prag. Und dass, obwohl in jüngster Zeit Fabriken vermehrt ihre Lager füllten und die Faserpreise etwas gesunken seien. Grund sind volle Auftragsbücher, ist Maguin überzeugt.

Gleichzeitig habe sich aber die Nachfrage aus Asien abgeschwächt. Zur Begründung verweist Maguin auf bestehende Überkapazitäten sowie die wirtschaftlichen und finanziellen Turbulenzen in China. Das drücke, so der BIR-Vertreter, auf die Ausfuhrpreise aus Europa.

Mehr zum Thema
Preise für kritische Metalle fallen teils deutlich
Sekundärrohstoffe für Österreich: „Wir brauchen eine fairen Wettbewerb
Stahlwerke setzen mehr Schrott ein
Altpapierpreise legen weiter zu
Kartons nach Maß: Amazon führt neue Verpackungstechnologie ein
Circular Economy: „Die Transformation stockt“
Neue kompostierbare Lebensmittelverpackung aus Papier