Geschäftszahlen für drittes Quartal

Der Recyclingkonzern Befesa zieht für das dritte Jahresquartal ein positives Fazit. Aber die einzelnen Sparten präsentierten sich unterschiedlich: Erfreulich lief das Geschäft mit aufbereiteten Aluminiumabfällen, das Geschäft mit Stahlwerkstäuben hingegen nicht.

Befesa verbessert Ergebnis


Die im Bereich industrielle Entsorgung tätige Befesa hat die neuesten Geschäftszahlen vorgelegt. Daraus geht hervor, dass die Unternehmensgruppe ihren Umsatz im dritten Quartal 2015 auf rund 173 Millionen Euro steigern konnte. Der Zuwachs lag gegenüber dem Vorjahreszeitraum bei plus neun Prozent. Das EBITDA erreichte 34,8 Millionen Euro (2014: 33,5 Millionen Euro).

Gleichzeitig sank der Nettogewinn im dritten Quartal um knapp 44 Prozent auf 1,9 Millionen Euro. Die ersten neuen Monate 2015 betrachtet, lag der Reinerlös mit rund 22 Millionen Euro allerdings wesentlich höher als im Vergleichzeitraum 2014 (rund 12,6 Millionen Euro).

Zuwachs dank Bernburg

Der Umsatzanstieg wird vor allem durch den Bereich Aluminum (Abfälle aus der Aluminiumproduktion) getragen. Diesbezüglich wird ein Umsatz von 86,6 Millionen Euro ausgewiesen. Das bedeutet ein Plus von 31,7 Prozent.

Befesa führt das positive Ergebnis in seinem Geschäftsbericht auf den Beitrag des neuen Schmelzwerks in Bernburg (Sachen-Anhalt) zurück. Demnach sind dort im dritten Quartal 32 Prozent mehr Sekundär-Aluminiumlegierungen produziert worden als im Vorjahresquartal – insgesamt 38.609 Tonnen. Darüber hinaus seien dort die aufbereiteten Mengen an Salzschlacken/verbrauchten Tiegelauskleidungen aus der Aluminiumproduktion gestiegen (plus 1,5 Prozent). Alles in allem wurden im dritten Quartal 102.372 Tonnen des Materials in Bernburg verwertet.

Mehr Umsatz konnte Befesa laut Geschäftsbericht auch im Bereich IES (industrial environmental services) erwirtschaften. Der Umsatz kletterte im dritten Quartal 2015 um 15,4 Prozent auf 28,8 Millionen Euro (2014: 26,8 Millionen Euro). Verantwortlich für den Zuwachs ist hauptsächlich der Erwerb der Grupo Solarca, ein Anbieter industrieller chemischer Reinigungslösungen. Zudem wurden Befesa zufolge höhere Volumina an Schwefelrückständen entsorgt.

Gesunkener Zinkpreis gleich Umsatzrückgang

Schlecht liefen die Geschäfte, die Befesa in der Unternehmensparte Steel (Stahlwerkstäube) zusammenfasst. In diesem Bereich sank der Umsatz deutlich: gegenüber dem Vorjahresquartal um 10,4 Prozent auf 46,7 Millionen Euro. Schuld daran ist, so der Entsorgungskonzern, der gefallene Preis für Zink.

Eine Tonne Zink wurde an der Londoner Metallbörse im dritten Quartal 2015 für durchschnittlich 1.659 Euro gehandelt. Im dritten Quartal 2014 waren es noch durchschnittlich 1.745 Euro je Tonne. Das ergibt ein Minus von 4,9 Prozent. Gleichzeitig sanken die eingesetzten Mengen an zinkhaltigen Stahlwerkstäuben. Im Juli, August und September dieses Jahr wurden 151.038 Tonnen aufbereitet – ein Minus von 3,2 Prozent gegenüber demselben Zeitraum im Vorjahr.

Noch schlechter lief das Geschäft mit Edelstahlstäuben. Wie aus dem Geschäftsbericht hervorgeht, wurde in den Befesa-Werken weniger Material durchgesetzt. Insgesamt waren es im dritten Quartal 16.526 Tonnen und damit 8,9 Prozent weniger als im Vorjahresquartal. Zusätzlich wurde das Teilsegment durch niedrige Nickelpreise (minus 32 Prozent) und einem schleppenden Verkauf von Legierungen (minus 77 Prozent) gebeutelt. Der Umsatz brach in der Folge massiv um 39,5 Prozent ein und liegt bei 7,7 Millionen Euro.

Die Aufbereitung von Stäuben aus der Stahl- und Edelstahlindustrie weist Befesa in einer eigenen Unternehmenseinheit namens ‚Zinc’ noch einmal gesondert aus. Dazu gehören auch zwei Anlagen in Spanien, die Reststoffe aus der Verzinkungsindustrie recyceln. Unter dem Strich konnte der Entsorgungskonzern hier im dritten Quartal einen Umsatz von 58 Millionen Euro verbuchen. Das ist ein Rückgang von 14,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Plan bis Jahresende

Geschäftsführer Javier Molina will das Unternehmen in den kommenden Jahren weiter auf dem Wachstumspfad führen. Um das zu erreichen, soll Befesa Zinc stärker auf dem südkoreanischen Markt agieren. Zudem soll der Bereich in der Türkei an Bedeutung gewinnen.

Im Bereich Aluminum ist geplant, die Anlage in Bernburg zum Jahresende unter Volllast laufen zu lassen. Des Weiteren soll ein Joint venture-Projekt im Persischen Golf vorangetrieben werden. Ziel sei eine neue Anlage, um Salzschlacken/verbrauchte Tiegelauskleidungen aus der Aluminiumproduktion aufzubereiten.

Mehr zum Thema
Deutsche Bahn setzt erstmals „grünen“ Stahl ein
Wie KI auf dem Schrottplatz hilft
Schwaches Halbjahr für weltweiten Stahlschrottmarkt