Rückgewinnung von Metallen
Der Entsorgungskonzern Remondis hat über seine Tochter Remex eine Anlage für die Aufbereitung von Hausmüllverbrennungsaschen in Singapur realisiert. Ziel ist es, Eisen- und Nichteisenmetalle zurückzugewinnen und die Mineralik stofflich zu verwerten.
Remondis eröffnet Anlage zur Ascheaufbereitung in Singapur
Aschen aus der Verbrennung von Hausmüll aufzubereiten, ist in Europa ein vielfach etabliertes Verfahren. In Asien steht dieser Prozess noch am Anfang. Jüngst hat der Entsorgungskonzern Remondis eine Recyclinganlage zur Aufbereitung von Hausmüllverbrennungsaschen im Stadtstaat Singapur eröffnet.
Die neue Anlage wurde laut Remondis auf einem 1,4 Hektar großen Grundstück im Singapurer Stadtteil Tuas errichtet. Dort sollen künftig pro Jahr rund 600.000 Tonnen Asche aufbereitet werden, die in den vier Hausmüllverbrennungsanlagen des Stadtstaats anfallen. Zunächst will sich Remondis auf die Rückgewinnung eisen- und nichteisenhaltiger Metalle konzentrieren. Gut 90 Prozent der in den Aschen enthaltenen Eisenmetalle und über 75 Prozent Nichteisenmetalle wie Aluminium und Kupfer könnten recycelt werden.
Die hohen Recyclingquoten sind laut Entsorgungskonzern möglich, weil auch kleinste Metallteile wie Büroklammern oder Kronkorken aus den Aschen herausgefiltert werden. Das sollen unter anderem spezielle Magnete und Feinstkorn-Wirbelstromabscheider in Verbindung mit mehrstufigen Siebverfahren gewährleisten.
In einem weiteren Schritt soll auch die übrige Mineralik – der weitaus größere Massenstrom – genutzt werden. Nach entsprechender Aufbereitung könnte sie beispielsweise in Bauprodukten oder als Gesteinskörnung im Straßen- und Tiefbau verwendet werden, so Remondis. Dadurch würden Primärstoffe wie Sand und Kies geschont und Alternativen zur Deponierung geschaffen.
Im Auftrag der nationalen Umweltbehörde
Wie Remondis mitteilt, wurde die Anlage innerhalb von acht Monaten durch das Tochterunternehmen Remex Mineralstoff errichtet. Dafür sei die erste Niederlassung außerhalb Europas namens Remex Minerals Singapore gegründet worden. Die Remondis-Tochter habe sich bei einer öffentlichen Projektausschreibung im Rahmen eines Langfristplans zur Verbesserung der Ressourceneffizienz durchgesetzt und agiere im Auftrag der nationalen Umweltagentur NEA (National Environment Agency).
„Remex ist in Europa ein etablierter Player bei der Metallrückgewinnung aus Hausmüllverbrennungsaschen“sagte Singapurs Umweltminister Masagos Zulkifli bei der Eröffnung. „Ich bin zuversichtlich, dass die Erfahrung des Unternehmens zum Erfolg dieser Anlage in den kommenden Jahren beitragen wird.“ Auch hinsichtlich der verbleibenden Aschen sieht Zulkifli die Anlage als einen großen Fortschritt. „Die Eröffnung dieser ersten Anlage ihrer Art in Singapur ist ein wichtiger Meilenstein bei unseren Bemühungen, eine abfallfreie Nation zu werden“, sagte er.
Das Unternehmen Remex Mineralstoff mit Sitz in Düsseldorf gehört zur Remondis-Gruppe. Nach eigenen Angaben betreibt Remex die Rückgewinnung von Rohstoffen aus mineralischen Abfällen unterschiedlicher Herkunft an mehr als 60 Standorten mit über 500 Mitarbeitern. Zudem ist das Unternehmen in den Bereichen Bergversatz, Altlastensanierung und Deponiebetrieb tätig. Ähnliche Anlagen wie in Singapur werden in Deutschland und den Niederlanden betrieben.