Marktbericht für NE-Metalle

Der Preisverfall der Rohstoffe setzt sich fort. Nach Öl und Eisenerz mussten auch die Industriemetalle wieder Verluste hinnehmen. Auch die Schrottpreise geben weiter nach. Der wöchentliche Marktbericht für NE-Metalle.

Schrottpreise fallen wieder


Erst Eisenerz, dann Öl und nun auch wieder die Metalle. Die Abwärtsspirale bei den Rohstoffpreisen hält an. Nicht nur der Ölpreis rutschte in dieser Woche unter die 40 Dollar-Marke, auch der Eisenerzpreis durchbrach die Marke. Bei Eisenerz ist es das erste Mal, dass der Preis unterhalb von 40 US-Dollar notiert.

Wenig besser sieht es bei den Industriemetallen aus. Mit Ausnahme von Kupfer büßten alle Notierungen an der Londoner Metallbörse LME ein. Dass Kupfer seine Aufwärtsbewegung fortsetzen konnte, liegt nach Einschätzung der Industriebank IKB am Abbau der weltweiten Bestände. Am gestrigen Mittwoch (9.12.) zog der Dreimonatspreis an der LME auf 4.612 US-Dollar je Tonne an. Das ist ein Plus von mehr als 30 US-Dollar im Vergleich zur Vorwoche.

Nickelpreis fällt weiter ab

Auch bei Aluminium nehmen die Lagerbestände ab. Doch mit mehr als drei Millionen Tonnen sind sie noch immer zu hoch. Deshalb verhandeln derzeit die chinesischen Alu-Produzenten, die die Überschüsse zum Großteil verursacht haben, über Produktionskürzungen. „Diese müssten unseres Erachtens umfangreich ausfallen, damit das hohe Überangebot am chinesischen und damit auch am Weltmarkt abgebaut wird“, merken Rohstoff-Experten der Commerzbank an.

Vorerst bleibt es daher bei einem großen Angebot und fallenden Preisen. Mehr als 30 Euro Verlust standen bei Aluminium in dieser Handelswoche zu Buche. Die Tonne erlöste am Mittwoch 1.570 US-Dollar.

LME-Preise-9.12.15Wer hoffte, dass wenigstens der Nickelpreis anzieht und nach seinem kleinen Aufschwung in der Vorwoche über die Marke von 9.000 US-Dollar zurückkehrt, wurde ebenfalls enttäuscht. Das Legierungsmetall büßte 180 US-Dollar ein. Sein Preis betrug gestern 8.750 US-Dollar je Tonne.

Auch für Zinn und Zink ging es abwärts. Zinn hat den Zugewinn der Vorwoche komplett wieder eingebüßt. Die Tonne wurde am Mittwoch für 14.600 US-Dollar gehandelt. Das entspricht einem Preisrückgang von 550 US-Dollar. Das Minus bei Zink fiel dagegen geringfügig aus. Sein Dreimonatspreis sank auf 1.538 US-Dollar.

Preis für Kupferschrott fällt

Nach den Preisverlusten auf den Rohstoffmärkten geben auch die Schrottpreise nach. Die größten Einbußen musste Kupferschrott hinnehmen. Blanker Kupferschrott (Kabul) erlöste nach Angaben des Verbands Deutscher Metallhändler (VDM) nur noch zwischen 4.100 und 4.280 Euro. Das sind am unteren 120 und am oberen Ende 100 Euro weniger als vor sieben Tagen. Für Schwerkupferschrott (Keule) wurden zwischen 3.820 und 4.050 Euro aufgerufen. Das ist ein Minus von rund 100 Euro.

Auch bei Aluminiumschrott zeigten die Preiskurven nach Zugewinnen in der Vorwoche wieder nach unten. Doch fielen die Verluste mit 10 bis 20 Euro verhältnismäßig gering aus. Der Preis für Drahtschrott aus Reinaluminium (Achse) lag zwischen 1.320 und 1.450 Euro, der für Profilschrott zwischen 1.350 und 1.440 Euro.

Zu den Verlierern dieser Woche gehörte auch Altzinkschrott. Die Tonne erzielte zwischen 1.080 und 1.140 Euro je Tonne. Das sind sowohl am unteren als auch am oberen Ende 30 Euro weniger.

Die Preise für Weichblei- und für Nickelschrott dagegen blieben nahezu stabil. Weichbleischrott notierte zwischen 1.300 und 1.430 Euro. Nickelschrott musste nach zuletzt herben Verlusten diesmal nur ein kleines Minus verkraften. Lediglich V2A (Alt- und Neuschrott) büßte am oberen Ende 20 Euro ein und die Preisspanne schrumpfte auf 840 bis 850 Euro zusammen. V4A (Alt- und Neuschrott) wurde wie schon in der Vorwoche für 1.080 bis 1.150 Euro gehandelt.

 

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