Sekundäraluminium im Fahrzeugbau

Weiterer Schritt zu einem geschlossenen Produktkreislauf: Jaguar Land Rover will bei allen Modellen eine Aluminiumlegierung mit hohem Sekundäranteil einsetzen. Die neue Legierung soll für den Karosseriebau verwendet werden.

Kreislauffähiger Jaguar


Novelis, Hersteller von Aluminium-Walzprodukten und einer der größten Aluminium-Recycler weltweit, hat eine neue Legierung für die Automobilindustrie mit einem Recyclinganteil von bis zu 75 Prozent auf den Markt gebracht. Die Legierung RC5754 eignet sich nach Angaben des Unternehmens vor allem für die Herstellung von Strukturbauteilen in der Serienproduktion im Karosseriebau.

Die Legierung wurde in Zusammenarbeit mit dem Automobilproduzenten Jaguar Land Rover im Rahmen des Programms REALCAR (REcycled ALuminium CAR) entwickelt. Das 2008 gestartete Programm ist eine Initiative zur Entwicklung eines geschlossenen Produktionskreislaufs für den Fahrzeugbau, bei dem Fahrzeuge am Ende ihres Produktlebenszyklus recycelt und wieder der Produktion zugeführt werden können. Die neue Legierung soll dafür sorgen, dass künftig mehr aufbereitetes Aluminium aus der Fahrzeugverschrottung in der Neuproduktion verwendet werden kann als bisher möglich. RC5754 wurde erstmals im neuen Jaguar XE angewendet und soll zukünftig bei allen bestehenden und neuen Modellen von Jaguar Land Rover zum Einsatz kommen, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung der beiden Unternehmen.

statistic_id314577_wachstumsprognose-der-weltweiten-automobilproduktion-bis-2020Novelis ist Zulieferer zahlreicher Automobilhersteller. Bis zum Ende des Jahrzehnts prognostiziert das Unternehmen einen Anstieg der globalen Nachfrage nach Aluminiumblechen für den Karosseriebau um jährlich etwa 25 Prozent. Um diesen Bedarf zu decken, hat das Unternehmen seine Produktionskapazitäten in den letzten Jahren in Europa, Nordamerika und Asien wesentlich ausgebaut. Dabei profitiert das Unternehmen von seinen Recyclingaktivitäten. So konnte Novelis im vergangenen Jahr seinen Jahresüberschuss aufgrund des höheren Recyclinganteils in den Produkten deutlich steigern. Aktuell jedoch leidet die Recyclingsparte. Grund sind die derzeit niedrigen Aluminiumpreise.

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