Aktueller Quartalsbericht

Die aktuelle Stimmung bei Unternehmen aus der NE-Metallindustrie ist gut. Auch die Aussichten sind vielversprechend. Das belegt eine aktuelle Umfrage.

NE-Metallindustrie erwartet gute Geschäfte


Die Nichteisen-Metallindustrie ist für 2016 optimistisch und rechnet mit einer stabilen bis leicht steigenden Produktion. Auch die Geschäftslage wird von 83 Prozent als gut oder saisonüblich beurteilt. Für die kommenden sechs Monate sehen sogar 90 Prozent bessere oder gleich gute Geschäfte. Das geht aus dem aktuellen Quartalsbericht der Wirtschaftsvereinigung Metalle hervor.

Die aktuellen Erwartungen basieren auf einem bereits erfolgreichen Jahr 2015. Laut WV Metalle steigerte die NE-Metallindustrie ihre Produktion im Vergleich zum Vorjahr um einen Prozentpunkt auf acht Millionen Tonnen. Der Gesamtumsatz belief sich damit auf 48 Milliarden Euro. Davon wurden 21 Milliarden Euro auf ausländischen Märkten erzielt.

Höhere Produktion von Recyclingaluminium

Die deutsche Aluminiumindustrie erzeugte dem Bericht zufolge im vergangenen Jahr rund 1,2 Millionen Tonnen Rohaluminium. Damit lag die Produktion drei Prozent über dem Niveau des Vorjahres. Die Herstellung von Rohaluminium teilte sich auf in 541.000 Tonnen Hüttenaluminium und 620.000 Tonnen Recyclingaluminium. Gegenüber 2014 stieg die Produktion von Hüttenaluminium um zwei Prozent, während die Recyclingaluminiumproduktion um drei Prozent zulegte.

Statistik NE-MetallindustrieDie Erzeugung von Aluminiumhalbzeug (erste Bearbeitung zu Walz-, Strangpressprodukten, Drähten und Schmiedeteilen) belief sich im Jahr 2015 auf rund 2,5 Millionen Tonnen. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum war dies ein Rückgang um zwei Prozent. Darunter verzeichneten auch die Hersteller von Halbzeug aus Aluminium und -legierungen ein Minus von zwei Prozent.

Produktionsplus auch für Buntmetallindustrie

Die deutsche Buntmetallindustrie (Kupfer, Zink, Blei, Zinn und Nickel) wies im Jahr 2015 ein Produktionsplus von zwei Prozent gegenüber 2014 aus. Damit wurden laut WV Metalle insgesamt 3,1 Millionen Tonnen produziert. Die Fertigung der gesamten Buntmetallerzeugung stieg 2015 um zwei Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 1,3 Millionen Tonnen. So wuchs die Produktion von raffiniertem Kupfer und Kupfergusslegierungen um ein Prozent auf 712.000 Tonnen.

Die Ausbringungsmenge von Zink, Blei, Zinn und deren Legierungen legte um drei Prozent auf 612.000 Tonnen zu. Die Produktion der gesamten Halbzeughersteller (erste Bearbeitung zu Bändern, Blechen, Stangen, Profilen, Rohren und Draht) erhöhte sich 2015 um zwei Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 1,8 Millionen Tonnen. Dabei verzeichneten die Hersteller von Halbzeug aus Zink, Blei, Zinn, Nickel und deren Legierungen ein deutliches Plus von fünf Prozent auf 179.000 Tonnen.

Die Fertigung von Halbzeug aus Kupfer und -legierungen stieg dem Bericht zufolge um zwei Prozent auf 900.000 Tonnen. Die deutsche Stückverzinkungsindustrie als wichtiger Zinkanwender veredelte im Jahr 2015 etwa 1,8 Millionen Tonnen Stahl und übertraf damit marginal das Vorjahresergebnis. Für 2016 geht die Branche von moderaten Mengenzuwächsen aus und hofft, von steigenden Ausrüstungs- und Bauinvestitionen zu profitieren.

Gießereien: Sättigungsgrenze erreicht?

Die deutschen NE-Metallgießereien haben ihre Produktion um etwa 2,5 Prozent auf knapp 1,2 Millionen Tonnen gesteigert. Dominiert durch die Fahrzeugbauzulieferung ergab sich ein rundum positives Bild, auch wenn die zweistelligen Zuwachsraten im Aluminium-Druckguss aus 2014 nicht wiederholt werden konnten. Anders sah es bei der Belieferung von Kunden aus dem Maschinenbau aus. Hier ließ sich die Durststrecke im Maschinenbau nicht verbergen. Die Schlüsselfrage der NE-Metallgießereien beim Start in das Jahr 2016 dürfte sein, inwieweit europäische Absatzmärkte der Kunden sich Sättigungsgrenzen nähern, so die MV Metalle. Für Asien und die USA dürfte dies der Fall sein, glaubt der Verband.

Die Aluminiumgießereien registrierten mit knapp 936.000 Tonnen einen um sechs Prozent niedrigeren Auftragseingang als 2014. Die Magnesiumgießereien verbuchten mit 21.000 Tonnen ein um drei Prozent gestiegenes Bestellinteresse. Die Gießereien, die Kupferlegierungen verarbeiten, meldeten einen im Vorjahresvergleich um zwei Prozent höheren Auftragseingang von 83.000 Tonnen. Die Aufträge der Zinkgießereien stiegen um vier Prozent gegenüber 2014 auf gut 58.000 Tonnen.

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