Prognose für Stahlschrottmarkt
Seit Jahresbeginn sind die Stahlschrottpreise nur gefallen. Doch das könnte sich im zweiten Quartal ändern, glauben Marktbeobachter. Helfen könnte die Nachfrage aus dem Ausland.
Experten erwarten anziehende Stahlschrottpreise
Nachdem die Stahlschrottpreise im Februar nochmals deutlich gefallen sind, sieht die Deutsche Industriebank (IKB) Anzeichen für eine Preiserholung. Die Bank verweist darauf, dass es beim Export in die Türkei schon zu leicht höheren Preisen gekommen sei, zumal sich die türkische Stahlproduktion etwas erholt habe. Altschrotte seien weiter knapp gewesen, weshalb die Marktversorgung nicht in gewünschtem Umfang erfolgte.
Die Nachfrage aus Italien liegt nach Einschätzung der IKB noch unter den Erwartungen. Dort komme der Absatz der Werke nach Nordafrika noch nicht richtig in Gang. Dennoch ist die Bank für das zweite Quartal zuversichtlich. „Wir sehen im zweiten Quartal 2016 leicht anziehende Preise, die bis zu 20 Euro/t je nach Sorte betragen können“, erklärt die IKB. Gleichwohl dürften die niedrigen Eisenerz-Spotpreise den Schrottpreis noch bis Ende 2016 belasten.
Für den Stahlmarkt in Deutschland ist die Bank ähnlich zuversichtlich. Der schwache Start im Januar dürfte nicht repräsentativ für das Gesamtjahr werden, glaubt sie. Für 2016 hält die IKB eine Stahlproduktion von bis zu 43 Millionen Tonnen für möglich (+2 Prozent). Die Nachfrage im Inland werde vor allem durch die Automobilindustrie und die Belebung der Bauwirtschaft getragen. Zudem habe sich der Export für höherwertige Stahlgüten geringfügig verbessert, während der Massenstahl unter den Exporten der Türkei, Russlands und Chinas leide.
Die Weltrohstahlpreise zogen im Februar 2016 bei Flachprodukten um bis zu 2,7 Prozent an, berichtet die IKB weiter. Dagegen stagnierten die Preise bei Langprodukten. Bewehrungsstahl musste sogar einen Rückgang von 1,7 Prozent hinnehmen. Die europäischen Preise für Flachprodukte stagnierten bzw. zogen teilweise schon an, während Langprodukte leichte Rückgänge hinnehmen mussten.
Die Spotmarktpreise für Eisenerz zogen im Februar durchschnittlich um über 5 US-Dollar auf gut 47 US-Dollar/t an. Die unverändert sehr gute Erzversorgung begrenzt jedoch auch 2016 größere Preisanhebungen. China werde seine Ausfuhren in die asiatischen Nachbarländer und in Richtung Naher Osten, aber auch in die EU und die Nafta, nochmals erhöhen, glaubt die IKB. Bei den Weltstahlpreisen erwartet die Bank für die nächsten drei Monaten nur eine leichte Erholung (+3 Prozent). In Europa sei auf Euro-Basis gleichfalls eine Stabilisierung möglich.










