Marktbericht für NE-Metalle

Die Lager an den Metallmärkten sind mehr als gut gefüllt. Trotz dieser entspannten Lage ziehen die Preise für Industriemetalle an. Die meisten Schrottpreise dagegen bleiben stabil. Der wöchentliche Marktbericht für NE-Metalle.

Preise für Nickelschrott legen zu


Noch fehlen die Belege. Doch die Zeichen stehen günstig, dass der Aufwärtstrend bei den Notierungen für Industriemetalle anhält. Zwar kam es erst in geringem Umfang zu dem groß angekündigten Abbau von Überkapazitäten in der Metallproduktion, die für den Preisverfall im vergangenen Jahr verantwortlich gemacht werden. In den ersten beiden Monaten des neuen Jahres stauten sich beispielsweise sowohl am globalen Blei- als auch auf dem weltweiten Zinkmarkt zehntausende Tonnen Ware auf. Dennoch halten Analysten an ihrer Prognose fest, dass sich die Lage mittelfristig anspannen wird.

Vorerst reicht offenbar schon die Ankündigung von Produktionskürzungen aus, um die Preise nach oben zu treiben. Der Industriemetallindex der Londoner Metallbörse (LME) ist jetzt auf ein Sechs-Wochen-Hoch gestiegen. Die Metallpreise zogen geschlossen an, wie der Blick zur LME zeigt. Die Gewinnerliste wurde von Nickel, Zink und Aluminium angeführt. Alle drei NE-Metalle konnten in dieser Handelswoche neue Bestwerte für dieses Jahr verbuchen.

Höchstwerte für Nickel, Zink und Alu

Nickel knackte die Marke von 9.000 US-Dollar. Der Dreimonatspreis lag am Mittwoch (20.4.) bei 9.250 US-Dollar. Das sind im Vergleich zur Vorwoche 280 US-Dollar mehr. Zink hat sich im selben Zeitraum um 70 US-Dollar verteuert. Die Tonne notierte gestern bei 1.930 US-Dollar.

Obwohl der Markt mit Aluminium überschwemmt ist, zog auch das Leichtmetall auf einen neuen  Höchstpreis für 2016 an. Die Tonne erzielte exakt 1.600,50 US-Dollar und war damit rund 50-Dollar teurer als zuletzt.

LME-Preise-20.4.16Ihren Aufwärtstrend fortsetzen konnten auch die anderen NE-Metalle. Kupfer etwa näherte sich der Marke von 5.000 US-Dollar an. Das rotbraune Metall wurde am Mittwoch für 4.920 US-Dollar gehandelt. Das bedeutet einen Preisanstieg um 110 US-Dollar.

Auch bei Zinn zeigt die Preiskurve nach oben. Die Tonne erlöste gestern 17.250 US-Dollar. Das sind 200 US-Dollar mehr als noch vor sieben Tagen.

Nickelschrott so teuer wie noch nicht in diesem Jahr

Während die Notierungen für Industriemetalle ihre Erholungsrally in dieser Handelswoche auf eindrucksvolle Weise fortführten, legten die Schrottpreise eine Verschnaufpause ein. Einzig Nickelschrott konnte das Tempo mitgehen und zog spürbar an. Das geht aus der Preisübersicht des Verbandes Deutscher Metallhändler (VDM) hervor.

Nickelschrott war in dieser Woche so teuer wie noch nie in diesem Jahr. Für V2A (Alt- und Neuschrott) wurden Preise zwischen 880 und 900 Euro aufgerufen. Das bedeutete am unteren Ende ein Plus von 30, am oberen Ende von 20 Euro. Noch ein bisschen größer fiel der Zugewinn bei V4A (Alt- und Neuschrott) aus. Hier waren es 50 Euro am unteren Ende und 30 Euro am oberen Ende. Die Tonne erlöste zwischen 1.150 bis 1180 Euro.

Bei den meisten anderen Schrottpreisen gab es dagegen kaum Bewegung. Weichbleischrott etwa blieb mit 1.270 bis 1.360 Euro absolut stabil. Auch bei Kupferschrott veränderten sich die Preise allenfalls geringfügig. So büßte blanker Kupferschrott (Kabul) 10 Euro ein. Die Tonne wechselte für 4.100 bis 4.280 Euro den Besitzer.

Kein Minus, aber auch keinen spürbares Plus konnte Schwerkupferschrott (Keule) verbuchen. Zwar kostete die Tonne am unteren Ende 100 Euro mehr als zuletzt. Am oberen Ende aber herrschte Stillstand. Und das nun schon die dritte Woche in Folge. Die Preise für Keule lagen zwischen 3.900 und 4.000 Euro.

Mit 10 Euro fiel auch der Gewinn bei Aluminiumschrott kaum ins Gewicht. Drahtschrott aus Reinaluminium (Achse) erbrachte 1.330 bis 1.470 Euro. Bei Profilschrott (Alter) reichte die Preisspanne von 1.350 bis 1.450 Euro.

Ähnlich bescheiden verlief die Woche für Altzinkschrott. Die Tonne erzielte 1.280 bis 1.330 Euro. Das bedeutete am unteren Ende 20 Euro, am oberen Ende 10 Euro mehr als zuletzt.

 

320°/mb
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