Management von Industrieanlagen
Müllverbrennungs- und Abwasseranlagen lassen sich mit Software-Lösungen energieeffizient und zuverlässig betreiben. Dabei helfen integrierte Wartungs- und Analysefunktionen, Prozessdaten gezielt auszuwerten und die Anlagenleistung zu verbessern. Auch der Verschleiß von Bauteilen wird erfasst.
Intelligente Betriebsführung
Das Unternehmen Mitsubishi Electric mit Sitz in Ratingen wird solche TÜV-zertifizierten Prozessleitsysteme auf der IFAT vorstellen. Dort wird das Unternehmen die DCS Systeme PMSX pro und PMSX micro (speziell für kleinere Anlagen) seiner Tochterfirma ME-Automation Projects präsentieren. Diese würden alle Prozesse sowie die Energiegewinnung von Abwasser- und Müllverbrennungsanlagen zuverlässig steuern, wie Mitsubishi Electric erläutert.
Ziel sei es, das Personal bei der effizienten Betriebsführung durch Werkzeuge zur Diagnose, Simulation und Qualitätssicherung zu unterstützen. So biete das PMSX pro aufrufdynamisierte Funktionspläne und eine durchgängige Vorwärtsdokumentation, die dem Bediener selbst in kritischen Betriebssituationen ein schnelles Eingreifen ermögliche.
Darüber hinaus sorge eine horizontale Gliederung der Anlage in Funktionseinheiten mit leittechnischer Zuordnung für maximale Sicherheit, Verfügbarkeit und Flexibilität. Unterm Strich könne dadurch eine klar gegliederte, hierarchisch geordnete, übersichtliche und handhabbare Anlage realisiert werden.
Aufwand und Kosten senken mit MAPS
Das PMSX pro verfügt darüber hinaus über integrierte Alarm- und Ereignismanagement-Funktionen. Sie zeichnen Ereignisse und Nachrichten zuverlässig auf, sodass sich Prozessabläufe im Problemfall oder bei Änderungen einfach nachverfolgen lassen. Ferner helfen integrierte Wartungs- und Analysefunktionen, Prozessdaten gezielt auszuwerten und die Anlagenleistung zu verbessern.
Eine Verbesserung für Anwender sieht Mitsubishi Electric auch durch sein Life-Cycle-Softwaretool Mitsubishi Adroit Process Suite, kurz MAPS. Der Assistent sei dafür gedacht, automatisch durch alle Phasen von Projekten zu führen: angefangen bei der Prozessplanung, Konstruktion und Projektierung des Steuerungssystems über die Installation, Inbetriebnahme und Abnahme bis hin zu den laufenden Wartungen.
MAPS behebt laut Anbieter die Mängel der meisten SPS-/SCADA-Integrationswerkzeuge und spare zwischen 25 und 50 Prozent des Engineeringaufwands und der Engineeringkosten. Weiterer Vorteil: Die Projekt-Dokumentation werde immer auf dem neuesten Stand gehalten. Egal, ob während der Planungsphase oder der Umrüstung/Veränderung von Systemen, das Softwaretool zeige den aktuellen Stand der SPS-/SCADA-Daten.
Energiemanagement in Echtzeit
Interessant könnte für Anlagenbetreiber außerdem die neue „Hybrid Power Source“(HPS)-Technologie von Mitsubishi Electric sein. Damit könnten Unternehmen ihren Energieverbrauch optimieren sowie gleichzeitig und automatisch verschiedene Energiequellen nutzen. Konventionelle Energieträger oder erneuerbare Energien wie Erdwärme, Biomasse, Wind- und Wasserenergie: Mit HPS werde der Einsatz der jeweils günstigsten Energiequelle maximiert, so der Anbieter.
Der Preisvergleich funktioniere in Echtzeit, der Anbieterwechsel erfolge unterbrechungsfrei. Als Beispiel führt Mitsubishi Electric eine Wasserpumpstation an: Diese habe vor der HPS-Installation eine Megawattstunde Netztstrom benötigt, was zu jährlichen Stromkosten von fast 160,000 Euro führte. Nach der Installation konnten über 30 Prozent der Energie eingespart werden – bei einer Amortisationsdauer von geringfügig mehr als drei Jahren. Nun nutze die Wasserpumpstation mit HPS vorrangig eigenproduzierte Solarenergie. Nur bei Bedarf werde Netzstrom bezogen.
Um den Überblick zu behalten, hat das Ratinger Unternehmen die Energieüberwachung mit einer Condition-Monitoring-Lösung kombiniert. Dadurch könnten Kosten und Ausfallzeiten minimiert werden. Des Weiteren erfasse Condition Monitoring den Verschleiß von Bauteilen, der zu erhöhtem Energieverbrauch führen kann.
Damit die Überwachung auch in verteilten Systemen funktioniert, hat Mitsubishi Electric die sogenannten smartRTUs (Remote Terminal Units) entwickelt. Die intelligenten Fernbedienungsterminals verbinden externe Stationen mit einem zentralen Prozessleit- oder SCADA-System. Laut Mitsubishi Electric erfolgt die Verbindung nahezu in Echtzeit.