Für Recyclingbetriebe und produzierende Industrien

Mit dem neuen Universalshredder ergänzt BHS Sonthofen die Palette seiner Einwellen-Shredder. Die neue Maschine könne unterschiedlichste Materialien zerkleinern, heißt es. Das Ziel seien niedrige Verarbeitungskosten pro Tonne.

BHS Sonthofen stellt neuen Universalshredder vor


Auf der IFAT 2016 zeigt BHS-Sonthofen erstmals seinen neuen Universalshredder vom Typ NGU und erweitert damit nach eigener Auskunft die Palette seiner Einwellen-Shredder. Die Maschine könne unterschiedlichste Materialien zerkleinern und zeichne sich durch eine robuste Konstruktion, einfache Bedienung und hohe Verfügbarkeit aus.

Klassische Recycler könnten mit dem NGU etwa Papier und Papierrollen zerkleinern, Akten und Datenträger vernichten sowie fast alle Kunststoffteile, Leder und Textilien, Restholz, Kabel oder Teile aus PET aufarbeiten. Darüber hinaus eigne sich der Universalshredder für Produktionsbetriebe, in denen großvolumiger Abfall entsteht, zum Beispiel Kunststofffässer. Der NGU erleichtere, diese vor Ort weiterzuverarbeiten oder sie kostengünstig zu transportieren.

Stufenloser Rotor, anpassbare Sieblochgröße

Im Detail funktioniert der Prozess folgendermaßen: Das Aufgabematerial wird lose in den Aufgabetrichter eingefüllt. Anschließend drückt ein hydraulisch angetriebener Schieber das Material auf der Bodenplatte zum Schneidwerk. Dort zerkleinern eine Rotorwelle mit zweiseitig nutzbaren Messern und der Stator mit einem verstellbaren Gegenmesser das Material. Vorteil ist, so BHS, dass der Schnittspalt immer optimal justiert ist.

BHS-Sonthofen GmbH
BHS-Sonthofen GmbH

Je nach Material ließe sich zudem die Geschwindigkeit des Rotors zwischen 80 und 240 Umdrehungen pro Minute stufenlos einstellen. Für leicht zerkleinerbares Material, beispielsweise Folien, würden hohe Geschwindigkeiten gewählt, um einen hohen Durchsatz zu erzielen. Massive Kunststoff-Halbzeuge, Vollkunststoffe hingegen sowie dickes oder wärmeempfindliches Material würden bei geringeren Geschwindigkeiten zerkleinert.

Ist eine definierte Stückgröße erreicht – Sieblochgröße zwischen 20 und 100 Millimeter wählbar -, wird das Material durch einen Siebkorb aus der Maschine ausgetragen. Der Siebkorb sei nach unten abklappbar. Wie viel Material des Universalshredders letztendlich durchsetzt, hängt BHS zufolge in hohem Maße von der Dichte und der Zähigkeit des Materials sowie der Beschickungsart ab.

Hoher Durchsatz, einfache Wartung

Bezogen auf eine Sieblochung von 30 Millimetern könne etwa ein Durchsatz von bis zu 6,5 Tonnen Material je Stunde und mehr erzielt werden. Auf Wunsch führt der bayerische Anlagenhersteller vor der Kaufentscheidung aber Versuche in seinem Technikum in Sonthofen durch. Dabei würde für die Kunden die optimale Ausstattung der Maschine ermittelt. So könne beispielsweise der Aufgabetrichter individuell angepasst sowie Art, Güte und Anzahl der Messer konfiguriert werden.

Als weitere Vorteile sieht BHS die lange Lebensdauer der einzelnen Komponenten, das einfache Entfernen von Störstoffen und die kurzen Wartungszeiten. Eventuelle Störstoffe im Aufgabegut könnten schnell entfernt werden. Denn die Bodenplatte sei beweglich und könne vom Zerkleinerungsspalt abgesetzt werden.

Zudem könne der Siebkorb zur Kontrolle weggeklappt werden. Sollte ein Tausch des Korbes notwendig sein, sei auch das innerhalb weniger Minuten möglich. Als Beispiel nennt BHS die Aktenvernichtung, bei der nacheinander verschiedene Schutzklassen gefordert sind.

Für eine einfache Wartung haben sich die Konstrukteure einzeln wechselbare Siebe eingesetzt. Diese könnten außerdem um 180 Grad gedreht werden, was ihr Nutzungsdauer auf das Doppelte steigere. Ebenso könnten die Messer der Rotorwelle innerhalb kürzester Zeit ausgetauscht werden.

BHS-Sonthofen liefert die Maschine in zwei Ausführungen. Der Universalshredder vom Typ NGU 0513 habe eine Rotorlänge von 1.300 Millimeter und erziele einen Durchsatz von bis zu 5 Tonnen je Stunde. Die Maschine vom Typ NGU 0517 besitze einen 1.700 Millimeter langen Rotor und verarbeite bis 6,5 Tonnen Material je Stunde. Beide Zahlen beziehen sich auf einen Lochdurchmesser von 30 Millimeter. Insgesamt könne die Leistungsaufnahme bis zu 132 Kilowatt betragen.

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