Geschäftszahlen für 2015

Trotz höherer Umsätze sind die Verluste bei ZhongDe stark gestiegen. Der chinesische Betreiber von Müllverbrennungsanlagen schreibt inzwischen tiefrote Zahlen. Für 2016 ist der Konzern jedoch zuversichtlich.

Steigende Verluste bei ZhongDe


Das Geschäftsjahr 2015 sei ein schwieriges Jahr für den Konzern gewesen, teilt die ZhongDe Waste Technology AG mit. Zwar hätten alle Projekte Fortschritte erzielt, doch der Jahresfehlbetrag hat sich 2015 nochmals deutlich verschlechtert. Wie aus dem Geschäftsbericht hervorgeht, belief sich das Ergebnis vor Zinsen und Steuern EBIT auf -13,2 Millionen Euro (2014: 3,0 Millionen Euro). Der Jahresfehlbetrag belief sich auf 16,1 Millionen Euro (2014: -1,0 Millionen Euro)

Wie es weiter heißt, erwirtschaftete ZhongDe einen Umsatz von 38,2 Millionen Euro. Das entspreche einer Steigerung um 9,3 Prozent gegenüber 2014. Allerding sei der Umsatz durch Fremdwährungseffekte zustande gekommen. Bei Zugrundelegung der funktionalen Währung Renminbi (RMB) reduzierte sich der Umsatz um 6,8 Prozent auf 266,6 Millionen RMB im Berichtsjahr.

Mittelgroße MVA verkauft

Die vier laufenden Projekte für den Anlagenbetrieb (Lanzhou Zhoukou, Xianning und Kunming) haben den Angaben zufolge 30,9 Millionen Euro zum Gesamtumsatz des Konzerns beigetragen. Die beiden EPC-Projekte für den Anlagenbau (Zhucheng und Dingzhou) hätten 6,1 Millionen Euro erwirtschaftet. Außerdem habe ZhongDe im vergangenen Jahr eine mittelgroße Müllverbrennungsanlage verkauft, die 1,2 Millionen Euro zum Gesamtumsatz des Konzerns beigetragen hat.

Zuversicht schöpft Zhong De auf dem Auftragsbestand zum Ende des Jahres 2015. Dieser betrug 135,6 Millionen Euro (2014: 212,5 Millionen Euro). Damit verfüge der Konzern über eine gute Basis, um „künftig Umsatzerlöse und Gewinne zu generieren und seine starke Position im chinesischen Markt für Energiegewinnung aus Müll zu behaupten“, heißt es. Das EPC-Projekt Wuhai sei aus dem Auftragsbestand entfernt worden, da derzeit unklar ist, wann die Arbeit an dem Projekt wieder aufgenommen werden kann.

Dennoch geht das Management davon aus, dass 2016 eine „herausfordernde Phase“ bleiben wird. Im Mittelpunkt werde die Fertigstellung der bestehenden Projekte und insbesondere der weitere Fortschritt des Bauprojekts in Lanzhou stehen. Der Vorstand ist zuversichtlich, die Projekte in Zhoukou und Xianning sowie das Projekt in Zhucheng im Laufe des Jahres abzuschließen.

Vorausgesetzt, dass die Projekte wie geplant voranschreiten, erwartet ZhongDe einen „rapiden“ Umsatzanstieg für das Gesamtjahr 2016. Das EBITDA und EBIT würden diesem Trend voraussichtlich folgen und im positiven Bereich liegen, heißt es.

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